Häufige Fragen, die im CMD-Patientenratgeber beantwortet werden! (Teil 4)
Welches Ziel hatte Ihre bisherige Behandlung?
In diesem Zusammenhang sollten Sie sich eines klar machen. In der Medizin gibt es keine Garantien. Und dennoch müssen Ziele einer Behandlung definiert werden, vor allem wenn es sich um eine komplexe Behandlung handelt, wie sie bei "CMD" zu erwarten ist. Diese Erkenntnisse müssen vorliegen, bevor die Behandlung beginnt! Vielen Patienten ist häufig gar nicht klar, dass nicht selten eine umfangreiche und kostenintensive Behandlung begonnen wird, ohne dass überhaupt einmal darüber gesprochen wurde, was das Ziel dieser Behandlung ist! Der Patient geht ganz selbstverständlich davon aus, dass das Ziel seiner Behandlung darin bestehen müsse ihn von seinen Beschwerden zu befreien. Dieselben Patienten sind dann umso erstaunter, wenn sie feststellen müssen, dass der gewünschte Erfolg sich trotz vieler Behandlungssitzungen, hoher Kosten und Beschwernisse nicht einstellen will und der Behandler zunehmend rat- und sprachlos erscheint. Der Patient verliert dann irgendwann die Geduld, bricht die Behandlung ab und liefert dem Behandler die Möglichkeit zu argumentieren: Die Behandlung sei nur dehalb nicht mit Erfolg abgeschlossen worden, weil der Patient nicht richtig mitgearbeitet habe! Besonders im Rahmen "Kieferorthopädischer-CMD-Behandlungen" oder "Computerberechnter-CMD-Schienenbehandlungen" ist das immer wieder einmal von Patienten zu hören! Sprechen Sie daher Ihren Behandler ganz gezielt die Frage an: Was eigentlich das Ziel der Behandlung sei, der Sie sich unterziehen sollen! Jeder erfahrene und seriöse Behander wird in der Lage sein Ihnen auf diese vollkommen berechtigte Frage eine verständliche und nachvollziehbare Antwort zu geben. Überlassen Sie es dann Ihrem Bauchgefühl, ob Sie Ihren "CMD-Behandler" gefunden haben! Wie es nicht sein soll, erfahren Sie hier!
Wie viele Behandlungstermine kommen auf mich zu?
Für die Eingliederung des Aufbissbehelfs (Schritt eins) werden in der Regel drei Termine benötigt zuzüglich Nachkontrolltermine. Im Verlauf der weiteren Diagnostik (Schritt zwei) werden zwei Termine benötigt. Wie viele Termine für die funktionstherapeutische Rekonstruktionsphase (Schritt drei) benötigt werden, lässt sich ohne die Erkennntisse aus "Schritt zwei" nicht vorhersagen! In jedem Fall sind es mehrere Termine
Was ist ein Aufbissbehelf und wozu dient er?
Zuallererst: Es gibt Dutzende von verschiedenen Aufbissbehelfen mit ganz unterschiedlicher Zielsetzung und Zweck! Am bekanntesten ist die sogenannte "Knirscherschiene", die u.a. von den Gesetzlichen Krankenversicherungen gezahlt wird, und von fast jedem Zahnarzt zum Einsatz gebracht wird. In der Regel entsprechen diese den "üblichen" Aufbissbehelfe, wie sie auch bei "Privatpatienten" eingegliedert werden! Wir sprechen, wenn wir von einem Aufbissbehelf sprechen niemals von einer "Knirscherschiene"! Die Aufbissbehelfe, die wir nutzen, funktionieren nach einem anderen Prinzip: Der von uns eingesetzte Aufbissbehelf korrigiert alle vorhandenen Fehler in Ihrem Biss. In der Folge sollen sich sich die Funktion und Belastung der Kaumuskeln und der Kiefergelenke normalisieren. Weiterhin die Funktion der Muskeln der Hals-, Schulter- und Nackenmuskulatur. Das Ziel besteht darin, dass die Beschwerden weitgehend verschwinden. Aber nur, solange der Aufbissbehelf getragen wird. Dieser Aufbissbehelf hat in seiner Funktion nichts mit den Schienen zu tun, die der Zahnarzt eingliedert, weil der Patient knirscht oder presst. Es geht daher bei den im "CMD-Centrum-Kiel" genutzten Aufbissbehelfen nicht darum, dass sie gut aussehen, sondern dass sie eine bestimmte, vorhersagbare Wirkung erzielen! Erwähnenswert ist hierbei die "Schnittstellenproblematik" zwischen zahnärztlicher und zahntechnischer Arbeit. Mit dem Aufbissbehelf im Mund kann man schlecht essen und sprechen. Deshalb kann der Aufbissbehelf in aller Regel nicht das Endziel einer Therapie sein! Wann immer es geht, finden im "CMD-Centrum-Kiel" Aufbissbehelfe im Unterkiefer Anwendung, weil diese angenehmer zu tragen sind und einen weiteren Vorteil bieten, der in einfachen Prinzipien der Biodynamik begründet ist. Prinzipiell ist es aber gleichgültig, ob der Biss durch einen Aufbissbehelf im Ober- oder Unterkiefer korrigiert wird. Entscheidend ist: Erstens, dass der Biss korrigiert wird, und zweitens eine Wirkung immer nur dann erzielt wird, wenn die Apparatur getragen wird.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig sich noch einmal folgendes vor Augen zu halten. Ein Aufbissbehelf wirkt wie eine Brille. Sie können nur dann besser sehen, wenn sie die Brille tragen! So wenig, wie sich ein Auge "zurecht" wächst, wenn man eine Brille trägt, so wenig wächst sich im Kauorgan etwas zurecht, wenn man den Aufbissbehelf trägt. Ausnahmslos alle anderslautenden Kommentierungen stammen aus dem Reich der Fabeln und der Sagen! Deshalb sind alle Überlegungen: Wenn ich den Aufbissbehelf nur lange genug trage, dann verschwinden meine Beschwerden dauerhaft, vollkommen abwegig, weil Aufbissbehelfe zum einen niemals über längere Zeiträume 24 Stunden am Tag getragen werden können, spätestens zum Zähneputzen müssen sie rausgenommen werden. Zum anderen, weil der Aufbissbehelf an dem Grundproblem, dass der Biss nicht stimmt, nichts ändert! Der Aufbissbehelf gleicht die Störungen nur aus, und auch nur dann, wenn er sich im Munde befindet!
Insofern sehen wir den Aufbissbehelf vorrangig als "Diagnostisches Instrument" und im Ausnahmefall als eine "Not"- oder "Übergangstherapie".
Aus der Erfahrung heraus wissen wir, dass die Aufbissbehelfe sich an den relevanten, okklusionstragenden Stellen realtiv zügig abreiben. Das liegt u.a. an der mangelnden Härte des Kunststoffes! Für den Patienten ist das daran erkennbar, dass die beschwerdelindernde Wirkung des Aufbissbehelfs nach einer gewissen Zeit nachlässt. Hinzu kommt, dass "CMD-Patienten" bereits auf Ungenauigkeiten im Bereich weniger 1/1000 mm reagieren, die von einem "Nicht-CMD-Patienten" nicht wahrgenommen werden. Wenn man den Aufbissbehelf kontrolliert und feinokklusal nachkorrigiert, funktioniert er nachfolgend wieder für eine gewisse Zeit. Der Glaube: Ich lasse mir einen Aufbissbehelf einsetzen und das war es dann, ist daher irrig. Ein Aufbissbehelf ist eine komplexe dreidimensionale Maschine, die auf die Strukturen des Kauorgans einwirkt und deshalb permanent kontrolliert und nachkorrigiert werden muss! Das wird den Patienten oftmals nicht erklärt, was auch daran liegen mag, dass viele "Schienen" oder "Aufbissbehelfe" nur als "Knirscherschienen" eingegliedert werden.
Es ist daher vollkommen unsinnig, wird aber von Zahnärzten und Gutachtern immer wieder geäußert, zu glauben:
1. Ein Aufbissbehelf müsse nur lange genug getragen werden, damit die Beschwerden vollständig und vor allem dauerhaft verschwinden!
2. Ein Aufbissbehelf könne die Therapie einer "CMD" sein
3. Eine Funktionstherapie dürfe erst dann erfolgen, wenn der Patient mit einem Aufbissbehelf vollkommen beschwerdfrei sei! Wie das aber, unter Betrachtung der o.a. Argumente, funktionieren soll, bleibt unklar! Wie lebensfremd derartige Forderungen sind können Sie unter "Fall167" lesen.
Die Realität ist die, dass es Fälle gibt, in denen die funktionellen Beschwerden, bei Eingliederung eines Aufbissbehelfs vollständig verschwinden! In einigen Fällen kommt es reproduzierbar "nur" zu einer Linderung der Beschwerden! Genau diese Linderung kann für den betroffenen Patienten aber den Unterschied zwischen "lebenswert" und "Leiden" ausmachen! Und deshalb kann nur der betroffene Patient und kein Fachkundiger, Gutachter oder Krankenkassenmitarbeiter eine Entscheidung darüber fällen, ob eine zahnärztliche Funktionstherapie in Ihrem Fall sinnvoll ist. Diese Entscheidung kann nur der Betroffene fällen. Der muss nämlich mit seinen Beschwerden leben und nicht die vielen Ratgeber und Kommentatoren, die es in diesen Fällen immer gibt. Lesen Sie hierzu auch! Diese Auffassung steht in Übereinstimmung mit dem Recht des Patienten nach Selbstbestimmung! Wir können Sie nur beraten und versuchen zu zeigen, was möglich ist! Die Entscheidungen, was Sie dann machen, oder auch nicht, können nur Sie selbst fällen! Diese Entscheidungen kann Ihnen Niemand abnehmen! Auch wir nicht!
Wie ein Aufbissbehelf in der Realität funktionieren kann lesen Sie in "Fall165".
Wie lange muss ich den Aufbissbehelf tragen?
Der Aufbissbehelf dient allein der Diagnostik! Die Wirkung tritt häufig bereits nach 24 bis 72 Stunden ein. Wenn es innerhalb von sechs Wochen nicht gelingt die Beschwerden durch das Tragen des Aufbissbehelfs reproduzierbar zu lindern, dann sind wir heute der Auffassung, dass man in diese Fällen nochmals 6 Wochen zuwarten sollte, bevor man zu der Feststellung kommt, dass es nicht möglich ist eine CMD nachzuweisen und wir Ihnen, zumindest bzgl. dieser Indikation, nicht werden helfen können! Es kann durchaus andere Gründe geben, dennoch eine Behandlung durchzuführen und sei es unter der Indikation einen besseren Biss zu erzielen und damit eine bessere Kaufunktionsfähigkeit.
Im Rahmen der Herstellung dieses Aufbissbehelfes wird ein extrem hoher Aufwand betrieben, um die Okklusion im Bereich weniger 1/1000mm einzustellen. Im Verlauf der Tragedauer kann es dann zu minimalen Lageveränderungen des Unterkiefers kommen. Diese beruhen darauf, dass sich Kiefermuskulatur und Kiefergelenke in die patientenindividuell korrekte Position einstellen wollen. Denn genau das ermöglicht der Aufbissbehelf, indem er die vorhandenen Störungen im Biss ausgleicht. Es ist daher vollkommen normal, wenn es im Verlauf der Diagnostik mit dem Aufbissbehelf zu Veränderungen der eingestellten Bisslage kommt, die nachfolgend wiederum erkannt und beseitigt werden müssen. Der Aufbissbehelf ist also ein "Arbeitsgerät", an dem gemessen, kontrolliert und korrigiert wird. Es kann vorkommen, dass es sofort gelingt die korrekte Bisslage im 1/1000mm Bereich zu finden. In aller Regel bedarf es hierzu mehrfacher Kontrollen und Korrekturen. Für den Patienten kann dies daran spürbar werden, dass es nach Eingliederung des Aufbissbehelfs erst zu einer Verbesserung der Beschwerden kommt und nachfolgend wieder zu einer Verschlechterung, weil der Unterkiefer und damit auch der Aufbissbehelf, in Folge der Entspannung der Kiefermuskeln seine Position minimal ändert, was dazu führt, dass die Okklusion zwar nicht mehr so falsch ist, wie ohne Aufbissbehelf, aber eben auch noch nicht optimal. Dann muss der Aufbissbehelf kontrolliert und korrigiert werden, mit dem Ziel, dass die Beschwerden erneut verschwinden. Das Ganze so lange, bis sich diese Situation stabilisert und der Unterkiefer seine Position gefunden hat und die Beschwerden verschwinden oder zumindest deutlich gemindert sind!
In letzter Zeit erreichen uns immer wieder Anfragen wie: "Ich leide an einer CMD und mein Zahnarzt will jetzt wieder eine neue Schiene bei mir anfertigen. Ich bin jetzt seit vier Jahren in Schienenbehandlung und nichts tut sich. Mein Osteopath meint, ich sollte es machen lassen und weiterhin Physiotherapie betreiben. Was halten Sie davon? Ich antworte dann regelmäßig, dass es praktisch unmöglich ist, auf die Entfernung, und ohne Kenntnis der Umstände, etwas dazu zu sagen. Eines aber kann man sagen: "Es gibt keine Indikation, vor allem dann nicht, wenn keine Wirkung erkennbar ist, einen Patienten jahrlang mit immer neuen Aufbissbehelfen zu behandeln, die in diesen Fällen regelmäßig zudem sehr kostenintensiv sind und zu keiner Verbesserung der Situation führen. Man muss in diesen Fällen davon ausgehen, dass keiner der beteiligten Behandler ein wirkliches Behandlungskonzept besitzt, denn ein Aufbissbehelf oder eine Schiene ist immer nur ein Notbehelf und ein Diagnostikum, das für eine kurze Zeit auch als eine Kurzzeittherapie eingesetzt werden kann, bis eine "richtige" zahnärztliche Funktionstherapie beginnen kann. In diesen Fällen ist es möglicherweise ratsam doch einmal eine andere Meinung einzuholen. Entweder vermag ein anderer Behandler mit seinem Konzept den erwünschten Nachweis zu führen und eine sachgerechte Behandlung in die Wege zu leiten. Oder aber auch dort kommt nichts bei den Untersuchungen und Behandlungen heraus und es ist keine "CMD" nachweisbar. Dann können Sie sich Ihr Geld für neue Aufbissbehelfe aber auch sparen!
Müssen Zähne entfernt werden?
Nein! Auf keinen Fall! Gelegentlich hört man, für eine CMD-Behandlung müssten Zähne entfernt werden. Das stimmt nicht! Gerade durch die beschriebene Behandlung werden die Zähne langfristig erhalten. Denn die Fehlbelastung der Zähne durch eine CMD führt nicht nur zu Kopfschmerzen und vielen anderen Beschwerden, sondern auch dazu, dass Zähne übermäßig belastet werden und sich der Knochen, in dem diese Zähne stehen, übermäßig schnell abbaut. Die Nichtbehandlung einer CMD führt zu weitaus größeren und vor allem bleibenden Schäden an den Zähnen, den Zahnnerven und dem Kieferknochen, als das Aufkleben von keramischen Facetten und Teilkronen, auch wenn Zähne hierzu präpariert werden müssen.
Sollte ich besser zu einem Kieferothopäden gehen?
Kieferothopäden sind, unserer Erfahrung nach, nur in bestimmten Fällen in der Lage einem "CMD-Patienten" zu helfen. Das hängt damit zusammen, dass Gegenstand der Kieferorthopädie primär die Behandlung von Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne sind, die Behandlung also darin besteht, dass Zähne auf den Kiefern bewegt werden. In der Realität ist es häufig nicht möglich, mit diesen Maßnahmen allein, die schmerzhaften Beschwerden einer "CMD" abschließend zu behandeln. Hierzu bedarf es zumeist zusätzlicher Maßnahmen, vor allem dann, wenn die Zahnhartsubstanzen schon durch die unphysiologischen Belastungen einer "CMD-Erkrankung" geschädigt worden sind. Ein Großteil der "CMD-Patienten", die sich im "CMD-Centrum-Kiel" behandeln lassen, wurden in der Vergangenheit bereits kieferorthopädisch behandelt. Auch hier gilt: Bevor Sie sich auf eine umfangreiche und kostenintensive Therapie einlassen, sollte geklärt sein, dass Ihre Beschwerden ursächlich mit Fehlstellungen der Kiefer und der Zähne zusammehängen. Wir werden immer wieder mit "Kieferorthopädischen Behandlungsplänen" konfrontiert, in dem jahrelange Behandlung zu erheblichen Kosten angeboten werden, ohne dass überhaupt klar ist, ob die Beschwerden, wegen derer die Behandlung überhaupt durchgeführt werden soll, durch Störungen der Okklusion hervorgerufen wird.
Sollte ich besser zu einem Kieferchirurgen gehen?
Kieferchirurgen sind doppeltapprobierte Ärzte. Sie haben eine Ausbildung als Arzt und als Zahnarzt. Die Betonung liegt auf "Chirurg". Die Ausbildung der Kieferchirurgen befähigt sie besonders zur Tumorchirurgie im Kopfbereich. Auch schwierige Implantationen sind ihr Fachgebiet. Im Bereich "CMD" entspricht der Ausbildungsstand dem eines "normalen" Zahnarztes.
Ich habe schon eine Schiene/Knirscherschiene. Warum brauche ich einen neuen Aufbissbehelf?
Weil wir nicht wissen nach welchen Kriterien Ihr alter Aufbissbehelf hergestellt wurde. Wenn dieser Aufbissbehelf eine positive Wirkung gehabt hätte, würden Sie sich nicht an uns wenden.
Wie sieht die endgültige Therapie aus?
Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Wann immer es geht wird der Biss über die Versorgung der behandlungsbedürftigen Zähne (Schritt zwei) mittels keramischer Facetten und Teilkronen eingestellt.
Woran erkenne ich einen kompetenten CMD-Spezialisten?
1. Daran, dass er Ihnen den Sachverhalt verständlich schildert!
2. An dem prinzipiellen 3 Schritte Konzept
3. Wenn Ihnen ein Behandler nur eine "Schiene" anbietet und Sie sich fragen, was danach kommt, ist Ihre Sorge berechtigt.
4. Fragen Sie Ihren Behandler, ob er Ihnen einen Kontakt zu einem bereits behandelten Patienten vermitteln kann.
Etwas Grundsätzliches zur Vergleichbarkeit von Behandlungen "Craniomandibulärer Dysfunktionen"!
Wir leben in Zeiten der Systemgastronomie. Früher einmal stand der Begriff vor allem für "Mc Donnalds". Heute ist Systemgastronomie auch in anspruchsvolleren Preissegementen etabliert. Das Ziel besteht darin, dass der Kunde, egal wohin er geht, immer das gleiche Produkt in der gleichen Qualität erhält. So ähnlich stellen sich das viele Menschen auch mit dem Besuch beim Arzt vor und glauben, dass es vollkommen egal sein müsse, wohin man gehe, denn schließlich haben alle Ärzte studiert und müssten doch das Gleiche können. Die Wahrheit im Bereich "CMD" ist eine andere. Es existieren bis heute ganz unterschiedliche Ansätze dieses Krankheitsbild zu erkennen und zu behandeln. Das heißt: Nach wie vor hängt es überwiegend von der Qualifikation des Arztes ab, wie eine "CMD-Behandlung" durchgeführt wird. Es gibt also nicht DIE EINE Behandlung von "CMD", sondern ganz viele unterschiedliche. Manche Behandlungen haben nur den Ansatz die Beschwerden zu lindern. Andere, die Zielsetzung die Ursache der Beschwerden zu erkennen und entfernen. Und weil das so ist, ist es praktisch unmöglich die verschiedenen Behandlungen und damit verbundenen Preise einfach nur zu vergleichen. Denn der Anspruch der einen "CMD-Behandlung" kann ein vollkommen anderer sein, als der Anspruch eines anderen Therapeuten. Und das macht es für den Betroffenen so schwierig sich ein korrektes Bild der Situation "am Markt" zu verschaffen.
„Kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Entwicklung in der „CMD-Behandlung“
Die Geschichte der Behandlung „Craniomandibuläre Dysfunktionen“ ist eine Geschichte der Irrungen und der Wirrungen. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Glaubte man in der 1970ern, man müsste den Unterkiefer des Patienten nur mit Kraft nach hinten in eine „Position“ zwingen, die man „RKP“ nannte, so wissen wir heute, dass das ein Irrweg war. Die Protagonisten dieser Fehlentwicklung erfahren erstaunlicherweise noch heute große Verehrung.
In der 1980ern kam es in den USA zu Zivilprozessen, weil Patienten nach kieferorthopädischen Behandlungen über funktionelle Probleme klagten, die wir heute als „CMD“ bezeichnen. Im Rahmen großer Schadenersatzforderungen kamen dann „Studien“ auf den „Markt“, die nachweisen wollten, dass es zwischen diesen funktionellen Störungen und den kieferorthopädischen Behandlungen keinen Zusammenhang gäbe. Man kann hier Vermutungen anstellen, was die Hintergründe waren. Obwohl es bis heute keine wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema gibt, fällt auf, dass es häufig, gerade nach kieferorthopädischen Behandlungen, zu den Beschwerden einer „CMD“ kommt.
In den 1990er kam dann eine Entwicklung, die zufälligerweise u.a. aus Kiel initiiert wurde und sich gegen diese „Instrumentalisten“, wie man sie nannte, wandte, und ein Verfahren wieder entdeckte, das bereits in den 1930ern in Deutschland konzipiert wurde. Die „manuell-provokative-Untersuchung“ des Kauorgans. Wenn man so will, eine orthopädische Untersuchung der muskulären und gelenkigen Strukturen des Kauorgans. Diese Untersuchungsuntertechniken haben bis heute einen zentralen Stellenwert in der „CMD-Diagnostik“. Ebenso hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Krankengeschichte, auch „Anamnese“ genannt das „zentrale Element“ in der „CMD-Diagnose“ darstellt.
Mit Beginn der 2000er begann dann eine neue Entwicklung, um das Fachgebiet „CMD“ in der Medizin breiter zu verankern. Es kam die Phase der „Interdisziplinarität“. Das Angebot an die neben der Zahnheilkunde tätigen Gesundheitsdienstleister ebenfalls im Bereich „CMD“ mitzuwirken und dadurch mehr Akzeptanz in der Medizin zu erwirken. Jetzt begann eine Entwicklung, mit der so aber Niemand gerechnet hatte. Angesichts der Entwicklungen im Gesundheitswesen und des Umstandes, dass „CMD-Erkrankungen“ keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung darstellen und vom Patienten selbst getragen werden müssen, sahen auf einmal viele Gesundheitsdienstleister, die bis dahin nicht einmal den Begriff „CMD“ kannten, einen neuen „Markt“, der sich dort erschloss. Und so hat sich dann etwas etabliert, was man in Fachkreisen als „Kettenkarussell“ bezeichnet. Mehrere Gesundheitsdienstleister, die gemeinsam im Bereich „CMD“ tätig sind, bilden ein „Kettenkarussell“. Egal, wo der Patient einsteigt, er wird durch alle Beteiligten des „Kettenkarussells“ durchgereicht. Und jeder, der an diesem „Kettenkarussell“ beteiligt ist untersucht und rechnet ab. Jeder, der an diesem System beteiligt ist bescheinigt, dass es nur im Rahmen dieser „Interdisziplinarität“ möglich sei, das Problemfeld „CMD“ zu ergründen und zu beseitigen. Das heißt, die dort Beteiligten bestätigen sich gegenseitig die Richtigkeit des „Kettenkarussells“! Und wenn in dieser ganze Kaskade von Untersuchungen nichts Verwertbares heraus kommt, dann liegt es am Patienten und an seiner Psyche und der weitere Weg der Behandlung ist vorprogrammiert. Es gibt sicherlich Fälle, bei denen es sinnvoll ist interdisziplinär abzuklären. Fest steht aber auch: Es gibt für viele Behauptungen, u.a. die, die Körperstatik sei verantwortlich für die Etablierung von „CMD“ keinen einzigen wissenschaftlich-objektiven Beweis.
Dann hat sich in diesem Zusammenhang eine neue Form der „Krankmachung“ entwickelt. Normbefunde, wie zum Beispiel, unterschiedliche lange Beine, unterschiedlich stark ausgeprägte Kaumuskeln, unterschiedlich geformte Beckenschaufeln, usw..usw… werden als abnorm und damit als krankmachend dargestellt. Es müsse eine Untersuchung und Behandlung erfolgen. Dass diese Befunde in aller Regel den „Normalzustand“ darstellen, wird dem Patienten vorenthalten.
Für einen der größten "Skandale" sorgte in der ersten Dekade der 2000er die "CMD-Clinic" in Hamburg. Ein verschachteltes Firmenkonglomerat, das von zwei Zahnärzten und später einer Kieferorthopädin betrieben wurde, bis 2011 das Insolvenzverfahren über die nach außen hin als "CMD-Clinic" und "CMD-Conzept-AG" auftretenden Firmen eröffnet wurde. Erhebliche Anlagesummen waren mit Genussscheinen eingeworben worden und der Versprechung einer 11% Rendite für die Geldanleger. Alles, was im Bereich "CMD" Rang und Namen hatte ließ sich dort zu Vorträgen anwerben und möchte darauf heute nicht mehr angesprochen werden. Das ganze Konzept der "CMD-Clinic" bestand einzig und allein darin Untersuchungen durchzuführen und Schienen herzustellen. Mehr war nicht möglich, da die "CMD-Clinic" nicht einmal über einen funktionsfähigen zahnärztlichen Behandlungsstuhl und eine vollständige Praxiseinrichtung verfügte. Auch ein dringend benötigtes Röntgengerät war nicht verfügbar. In der Öffentlichkeit mehrte sich Kritik, weil mindestens einer der Betreiber in Bewertungsportalen tätig war, um gegen die zunehmende negative Patientenkritik mit derart positiven Bewertungen anzuschreiben, dass dies sogar dem Bewertungsportal auffiel. Als letzte Maßnahme vor der Insolvenz erfolgte dann die Umbenennung der "CMD-Clinic" in "Severin-Clinic". Einer der Gründer hat sich "abgesetzt", der andere zieht durch Zahntechnische Laboratorien und hält Vorträge über seine erfolgreiche Zeit in der "CMD-Clinic", ebenso wie die Kieferorthopädin, die bis heute auf ihre erfolgreiche Zeit in der "CMD-Clinic-Hamburg" verweist. Eine Behandlung, die sich an den wissenschaftlichen Richtlinien der Fachgesellschaften orientiert, hat in der "CMD-Clinic-Hamburg" zu keinem Zeitpunkt stattgefunden. Das Firmenkonzept bestand ausschließlich darin Umsätze zu generieren, ohne dem Patienten ein nachhahltiges Behandlungskonzept anbieten zu können. Das insolvenztechnische Ende der "CMD-Clinic-Hamburg" muss man sicherlich als Höhepunkt einer negativen Entwicklung innerhalb dieses Fachgebietes bewerten, an das etliche der damaligen "CMD-Größen" nicht mehr erinnert werden möchten.
Auf Grund vielfacher Anfragen, was wir vom "DIR-Stützstiftregistiriersystem" halten, möchten wir hierzu unsere umfangreich belegte fachliche Meinung abgeben. Kurz gesagt: Wir haben es nicht, wir verwenden es nicht und daher empfehlen wir es auch nicht. Mehr dazu bekommen Sie hier lesen, denn wir lassen uns von der Firma "DIR" nicht den Mund verbieten.
Ein weiterer Trend besteht darin die „CMD-Diagnostik“ immer weiter aufzublähen, denn das bewirkt vor allem eines: Umsatz! Hier geht es vor allem um die bildgebenden Verfahren. Der zunehmende Einsatz von „MRT“ und anderen Verfahren in der Diagnostik gibt zwar interessante Hinweise. Das Problem besteht allerdings darin, dass egal, was auch immer bei diesen bildgebenden Verfahren heraus kommt, heute dahingehend große Übereinkunft besteht, dass diese Erkenntnisse therapeutisch keinerlei Konsequenz entfalten. Bedeutet: Egal, was auf dem Bild zu sehen ist, auf die mögliche Therapie hat es keinen Einfluss! Es kann sehr wohl Fälle geben, in denen eine bildhafte Darstellung sinnvoll ist. Als Standarddiagnostik besteht keine Indikation.
In den 1980ern gab es schon einmal einen kleinen „CMD-Hype“. Damals zahlten sogar die gesetzlichen Krankenkassen etwas für diese Behandlungen, bis sich herausstellte, dass das Gros des damals Geleisteten ohne jeden Erfolg blieb. Der aktuelle „Hype“ ist größer und scheint länger anzudauern. Das Problem, das der Patient heute hat, besteht vor allem darin auf dem Riesenmarkt der „CMD-Behandlung“ heraus zu filtern, was seriös ist und was nicht. Dabei wird häufig alles durcheinander geworfen. Diagnostik und Therapie. Kausale und symptomatische Ansätze. Gesichertes Vorgehen oder nur der Glaube an ein Verfahren.
Die Entscheidung, worauf und mit wem Sie sich auf das Thema „CMD“ einlassen, können nur Sie fällen, und das nimmt Ihnen auch Niemand ab!
Was "CMD-Patienten" so erleben, die zu uns kommen!
Im Prinzip hört man zwei grundsätzliche Klagen. Erstens, dass das Umfeld der Betroffenen häufig überhaupt nicht in der Lage ist mit den Beschwerden der Erkrankten angemessen umzugehen. "Du siehst doch ganz normal aus!" "Das hat bestimmt psychische Gründe!" "Stell Dich nicht so an, ganz Viele haben Kopfschmerzen!" "Das geht schon wieder weg!" Die Betroffenen leiden häufig sehr stark unter der Ignoranz ihrer Umwelt. Das Problem besteht zum einen darin, dass "Chronische Schmerzen" und hier vor allem "Chronische Kopf-, und Gesichtsschmerzen" Teil des akzeptierten Alltags in unserer Gesellschaft sind. "Es gibt 37 verschiedenen Arten von Kopfschmerzen, die Sie selbst behandeln können!" So suggeriert es die Werbung der Schmerzmittelindustrie. Welche Nebenwirkungen regelmäßiger Schmerzmittelkonsum hat, verschweigt diese Werbung wohlweislich. Viele Schmerztherapeuten im Übrigen auch.
Ein zweites und weit größeres Hindernis für die Betroffenen stellt die soziale Akzeptanz dar von den "übllchen" Wegen der Schmerzmedizin abzuweichen. Eine Patientin aus Ostholstein (Fall13) hat sich nach ihren Erfahrungen irgendwann entschlossen in ihrem Bekanntenkreis gar nichts mehr davon zu erzählen, dass sie sich im "CMD-Centrum-Kiel" behandeln lässt. Eine Patientin aus Süddeutschland schilderte in farbigen Nuancen, was ihr widerfuhr, als sie erklärte nunmehr nach Kiel zur Behandlung zu fahren. "Du bist wohl verrückt, so schlimm kann das doch gar nicht sein!" "Das muss doch Jemand anders hier in der Nähe geben, der das auch macht!" "Geh doch mal zu meinem Zahnarzt, der kennt sich auch damit aus!" Und so weiter und so weiter. Dann gibt es Fälle, in denen der eigene Partner eher genervt ist von den Beschwerden und lieber Urlaub machen möchte, als Geld für die medizinische Behandlung seines Partners einzusetzen. Im schlimmsten Fall lastet die Angst vor einem Verlust des Partners über dem Schmerzgeschehen! Hier besteht gelegentlich ein großes Konfliktpotential, denn die Betroffenen sind nicht nur durch jahrelangen Schmerz belastet und geschwächt, sondern auch noch dadurch, dass sie in aller Regel eine Vielzahl von Arztbesuchen absolviert, häufig viel Geld in medizinische Behandlungen investiert haben und noch mehr Hoffnungen enttäuscht worden sind. Und dann erscheint auch noch ein neues Licht am Horizont, das erneut Fahrten, Kosten und Unanehmlichkeiten mit sich bringen wird. Das Ganze begleitet von der Angst: "Was sagt mein Partner dazu?" "Was mein soziales Umfeld?" "Bekomme ich hier Unterstützung, oder raten mir die ab, deren Unterstützung ich brauche?" Die Betroffenen erleben hier häufig die nächste Enttäuschung und fühlen sich einmal mehr allein gelassen mit ihren Beschwerden.
Aus langer Erfahrung, die wir in vielen Fällen gewinnen konnten, kann nur folgender Rat ergehen. Wenn Sie, als Betroffener, in dieser Sache, nicht die absolute Unterstützung Ihres engsten Lebenspartners haben, dann lassen Sie die Hände von dem Vorhaben sich nach Kiel zu begeben. Und wenn Sie es doch tun, dann fragen Sie sich im eigenen Interesse, ob Sie das überhaupt kommunizieren wollen! Unsere Erfahrungen sind die, dass das Umfeld in den allerwenigsten Fällen mit der Unterstützung beiträgt, die Sie sich als Betroffene/r wünschen! Viele Menschen leben mit Schmerzen und Beschwerden, ohne dass ihnen geholfen werden kann. Warum sollte es Ihnen da besser gehen! "Stellen Sie sich mal nicht so an!"
Über eines können Sie sich auch sicher sein. Wir kennen diese Probleme und freuen uns, wenn Sie zu uns kommen und werden alles tun, um Ihnen zu helfen.
Ein Wort in eigener Sache:
Wir wissen nicht, was Sie schon alles mit Ärzten erlebt haben und wir können auch nicht mit jedem Patienten und seinem Schicksal mitleiden. Wir sehen unsere Aufgabe darin, in einer professionellen und standardisierten Vorgehensweise den Nachweis zu führen, dass Sie an einer "CMD" leiden. Die Störungen in Ihrem Biss nachzuweisen, die die "CMD" verursachen! Diese Störungen nachfolgend mit dem Ziel zu beseitigen, dass Ihre Beschwerden dauerhaft verschwinden.