Wie geht es mit der Disskussion um die wirren Anschuldigungen des Herrn Prof. Türp aus Basel weiter?
Der Verfasser dieses Blogs hat schon vor einiger Zeit mehrere Zuschriften erhalten, von Kollegen, die ebenfalls wie der Verfasser, okklusionsorientiert denken und arbeiten und über Jahrzehnte der eigenhändig erbrachten Praxis hunderte von CMD Patienten, nachweislich und belegbar erfolgreich, therapiert haben.
Nun gebietet, die Überlegung, festzustellen, dass alle, die sich in den vergangenen Wochen und Tagen per E-Mail an den Verfasser gewandt haben, ausnahmslos alle, es sei mit Verlaub gesagt, auf ihrem Lebensweg, alterstechnisch noch ein wenig weiter vorangeschritten sind als der Verfasser.
Der Verfasser steht im zarten Alter von Anfang 60 und befindet langsam im Zieleinlauf eines über 30-jährigen Berufsleben.
Nun beschäftigt der Vorschlag eines dieser Kollegen den Verfasser sehr intensiv. Der Vorschlag lautete, man müsse den Vorstand der DGFDT zum Rücktritt zwingen, um den Fachbereich der Funktionsstörung des Kauorgans neu zu ordnen. Eine Neuordnung mit den bekannten Personen sei unmöglich.
Darüber hinaus müsse man die breite zahnärztliche Öffentlichkeit für das Thema gewinnen, um dafür zu sorgen, dass der bisherige Irrweg, für den Herr Professor Türp aus Basel stünde, beendet würde.
Weitere Vorschläge gehen in die Richtung, man müsse die Universität Basel davon überzeugen, dass die Auffassungen des Herrn Professor Türp aus Basel, im Widerspruch zu jahrzehntelang belegter okklusionsorientierter zahnärztlicher Tätigkeit stünde und darüber hinaus darauf zu verweisen, dass es okklusionsorientierten, fachlichen Zuspruch aus den skandinavischen Ländern gäbe.
Das hört sich natürlich auf den ersten Blick alles erst mal sehr überzeugend und auch schlüssig an.
Nun hat der Verfasser dieses Blogs längere Zeit über diese Dinge nachgedacht und möchte den wenigen Kollegen, die sich hier in der Sache bemerkbar gemacht haben, auch eine sachgerechte Antwort zukommen lassen, die dem Ernst der Angelegenheit gerecht wird.
So sehr die sachlichen Argumente der Ideengeber auch stimmen mögen, so leidet das Ganze doch schlichtweg an einem ganz erheblichen Mangel.
Der da nämlich lautet, für wen eigentlich sollte man sich einsetzen und für wen sollte man um Veränderungen werben und vielleicht auch kämpfen?
Die Kollegen und selbstverständlich auch der Verfasser wissen doch um all diese Dinge. Wir müssen uns gegenseitig nichts über den Stellenwert der Okklusion erzählen Jedem, der hier beteiligt ist, istder Wert der Okklusion in der Gesamtbetrachtung des Menschen, seiner Erkrankungen und Beschwerden hinreichend klar.
Das Problem ist doch aber eben gerade, dass der nachwachsenden Generation an Zahnärztinnen (80 % Frauenanteil in der Zahnheilkunde) genau dieser Stellenwert in ihrem Studium nicht mehr vermittelt wird.
Machen wir es jetzt einmal ganz konkret. Eine Studentin, die nun zufälligerweise in Düsseldorf, oder in Basel Ihre zahnärztliche Ausbildung durchlaufen hat, hat doch immer nur gehört, dass der Wert der Okklusion angeblich überbewertet sei und funktionelle Erkrankung des Kauorgans gar nichts mit der Okklusion zu tun hätten, sondern es sich letztendlich um ein psychiatrisches Problem handeln würde.
Wie also, sollen diese neuen, derart ausgebildeten, Zahnärztinnen überhaupt auf die Idee kommen, dass die Praxisrealität so vollkommen anders aussieht, als das, was man ihnen dort am Fuße des Elfenbeinturms an der Universität erzählt habe?
Welchen Sinn sollte es also machen, sich für eine kommende Generation unwissender Zahnärztinnen einzusetzen, die das gar nicht wollen, weil man sie in ihrem Studium unentwegt dahingehend indoktriniert hat, dass die Okklusion bezüglich der Funktionsfähigkeit des Kauorgans nur eine untergeordnete Rolle besäße?
Wäre noch denkbar, dass seitens der Patienten an derartiger Bedarf an derartigen okklusionsorientierten Leistungen entstehen würde, dass die sachunkundigen Zahnärztinnen sich gezwungen sähen, sich diesbezüglich fortzubilden, um dann, so wie es hier die alten weißen Männer betreiben, ihren Patienten okklusionsorientierte funktionszahnärztliche Behandlung zukommen zu lassen?
Dieser Gedanke scheint zwar auf den ersten Blick bestechen, scheitert aber bei weiterer Betrachtung schlichtweg an der Realität dieser Gesellschaft.
Wissen wir doch alle, dass ich häufig nicht etwa die bessere Lösung durchsetzt, sondern ganz im Gegenteil die Lösung, mit der höchsten Ideologisierungstendenz.
Dabei ist es ja nicht so, dass das Thema CMD bisher nicht existent wäre, und man nun sozusagen das Thema von Grund auf neu aufbauen müsste.
Ganz im Gegenteil haben sich viele fachfremde, hier im speziellen Physiotherapeuten, Osteopathen dieses Themas angenommen, um den schmerzhaft Betroffenen, die sagenhafte Geschichte zu erzählen, sie seien in der Lage, durch atmende Schädelknochen, die Okklusion des Patienten zu beeinflussen
D.h., in der Gesamtbetrachtung gibt es schlichtweg überhaupt keine Interessenten, die es begrüßen würden, wenn nun der Verfasser, oder die hier angesprochenen weiteren, älteren Berufskollegen, die ähnlich praktizieren, etwas Konkretes in die Wege leiten würden.
Letztenendes wäre es ein Spiegelfechter, dass man hier veranstalten würde, um am Ende zu erleben, dass man in der Sache sachlich gar nicht obsiegen könnte, weil es schlichtweg niemanden gibt, der eine Interesse daran hat, dass ich am Ende der Betrachtung die Wahrheit in dieser Sache durchsetzen würde.
Dabei muss man sich immer vor Augen halten, und da mag der eine oder andere Kollege in der Sache vielleicht nicht ganz richtig liegen, aber eben auch nicht völlig daneben, wenn der Verdacht geäußert wird, dass Herr Professor Typ aus Basel von der privaten Krankenversicherung Industrie bestochen sei.
Davon ist aber eher nicht auszugehen, weil ein derartiger Vorgang viel zu profan und zu grob wäre.
Es ist nicht davon auszugehen, dass es hier um Geld oder materielles, gut geht, sondern vielmehr ist davon auszugehen, dass es hier um Meinungsfreiheit, Deutungshoheit und um die damit verbundene Macht geht, die als Folge der angestrebten Deutungshoheit entsteht.
Am Ende der Betrachtung muss man daher leider zu der Auffassung kommen, dass es genauso ist, wie der Verfasser in diesem Blog bereits wiederholt dargelegt hat. Die wenigen Kollegen, die im Bereich der Funktionsstörung des Kauorgans Oos, Sion orientiert tätig sind, reiten ein totes Pferd.
Jeder Aufwand, der in dieser Sache betrieben wird, für dieses tote Pferd nicht wieder beleben können. Jahrzehntelang geübte handwerkliche Techniken, die unabdingbare Voraussetzungen, dieser exklusionorientierten Tätigkeit waren, sind schon zu großen Teilen unwiderruflich verloren gegangen und werden schon in wenigen Jahren vollkommen verschwunden sein.
Möglicherweise wird irgendwann irgendeine Zahnärztin, die sich darüber wundert, warum es immer mehr Patienten mit Kopf, Kiefer und Gesicht, Schmerzen und vielen anderen vegetativen Symptomen gibt, für die die klassische Schulmedizin keine Erklärung hat, die aber eben auch psychiatrisch nicht erfolgreich behandelt werden können, in irgendeinem Lehrbuch lesen, dass es da mal etwas gegeben hat.
Möglicherweise werden sich dann interessierte Zahnärztinnen hinsetzen und versuchen, aus alten Büchern und Skript bestimmte Techniken wieder zu beleben, mit denen einige, wenige Kollegen in Grauer, Vorzeit, regelmäßig diese Patienten erfolgreich therapiert haben.
Vermutlich wird man dann diese neuen Entwicklungen als die größere Revolution betrachten, die es jemals in der Zahnheilkunde gegeben hat, weil diese Zahnärztinnen auf einmal erkennen, welchen System relevanten Wert die Okklusion auf den Gesamtorganismus Mensch hat.
Ob der Verfasser, dieses Blogs und die Kollegen, die sich nun an ihn gewandt haben, weil sie glauben, man könne das Steuer vielleicht noch herum reißen und sei es dadurch, dass man versuche, den amtierenden Vorstand der DGFDT zu stürzen, das noch erleben werden, ist möglicherweise tatsächlich eine interessante Frage. Eine Frage, die der Verfasser dieses Blogs nicht wirklich zu beantworten vermag.
Was der Verfasser dieses Blogs aber zu beantworten vermag, ist seine feste Überzeugung, seine Jahrzehnte lang erfolgreich praktizierte, okklusionsorientierte Behandlung bis zum Ende seines Berufslebensausführen zu wollen.
Und aus diesem Grunde hat der Verfasser seine Patienten bereits darüber informiert, dass die Behandlungkapazitäten in Kiel tendentiell geringer werden und irgendwann enden müssen. Deshalb kann man jedem CMD-Patienten, der eine tatsächliche Therapie erfahren möchte, vor allem dann, wenn sie über einen Aufbissbehelf hinausgehen soll, nur dringend raten, diesen Wunsch nach einer derartigen Behandlung nicht auf die lange Bank zu schieben, denn es liegt in der Natur der Sache, dass Anfragen nach okklusionsorientierter Behandlung irgendwann dahingehend beantwortet werden müssen, dass die verbleibende Restarbeitszeit des diesbezüglich spezialisierten zahnärztlichen Behandler irgendwann nicht mehr ausreicht, um der zunehmende Zahl an CMD-Patienten die gewünschte okklusionsorientierte Behandlung zu ermöglichen.
Denn eines steht fest: Selbst wenn man Herrn Prof. Türp aus Basel mal unterstellt, er habe vielleicht doch schon den einen oder anderen Patienten mit einer deutschen CMD behandlet, ohne dies zu wissenj, doer gar zu wollen.
Nachhaltig und kausal geholfen hat er, folgt man seinen Einlassungen, jedenfalls bisher Keinem.
Im besten Fall konnte er bei dem einen oder anderen die Kompensationsfähigkeit stimmulieren.
Im Normalfall wird der Patient in Basel zum ewigen Dauerpatienten und damit auch zur ewigen Mellkuh.
Und wer nun glaubt "ewige" Schienenbehandlungen, á la Türp, seien aber immer noch billiger, als eine sachgerechte funktioinstherapeutische Rekonstruktion, dem legen wir hier Behandlungs- una Abrechnungshistorien vor, die jedem Controller einer Versicherung das Wasser in die Augen treiben.
Denn.. außer Aufbissschienen und dem ewigen Dauerpatienten, kommt da nichts aus seiner universitäüren Abteilung in Basel.
Und "Nichts" ist für viele der Partientinnen, die dann am Ende hier nach Kiel zur Behandlung erscheinen, dann doch zu wenig.
Und weil wir hier in Kiel und dazu einige weitere Kollegen auch an wenigen, anderen Standorten in Deutschland, über Jahrzehnte, so ganz andere Erfahrungen mit okklusionsorientierten CMD-Behandlungen gemacht haben, alks besagter Prof. Türp aus Basel, nehmen wir es auch nicht hin uns von einem derartigen Wissenschaftsverfälscher als Ärzte verunglimpfen und diskreditieren zu lassen, die CMd-Patienten angewblich nur aus eigenwirtschaftlichen Interessen okklusionstherapieren würden.
Den Kollegen in der DGFDT, hier u.a. im Vorstand, die behaupten das Thema CMD habe nichts mit Okklusion zu tun, möchte man den Rat geben ihr Lehrgeld zurück zu geben, ihr Amt niederzulegen und anzuerkennen, dass Sie selbst nicht in der Lage sind die Beschwerden dieser Patienten mit Wissen und Handwerk zu lösen.
Das ist nicht mal kritikwürdig.
Kritikwürdig ist eben nur, wenn Fachkollegen, die es selbst nicht hinbekommen, sich dann hinstellen und den anderen, die es nachweislich und belegbar hinbekommen, dann erzählen wollen, dass das gar nicht sein könne.
Das mag zwar in der heutigen Zeit, dank eines Kevin Kühnert und einer Ricarad Lang gängige Praxis geworden sein. Bisher dacht, zumindest der Verfasser, in den zahnärztlich wissenschaftlichen Fachgesellschaften gelte noch die Freiheit der Wissenschaft und das Ringen um die besten Lösungen für den Patienten.
Spätestens seit Corona wissen wir aber, dass auch die Medizin inzwischen weltanschaulich indoktriniert ist. So ist es eben auch in der DGFDT der DGZMK.
Den dortigen Kollegen möchte man zurufen: Die einzig, logische Konsequenz ihrer ideologischen Verbrämung der Okklusion bestünde darin die Fachgesellschaft DGFDT aufzulösen. Das wollen Sie aber nicht, weil Sie dann ein Vorstandsamt und das damit verbundene Ansehen und ein bißchen Macht verlieren würden.
Da reiten Sie dann lieben ein totes Pferd noch ein bißchen toter, sind aber wenigstens Vorsitzender oder Vizepräsident, von was auch immer!
Der Zahnarzt darf betimmt ganz vieles nicht. Aber eines auf keinen Fall:
Den Stellenwert der Okklusion auf den Gesamtorganismus des Menschen nicht ernst genug nehmen.
Leider wird der medizinisch Stellenwert der Okklusion von den amtierenden Verantwortlichen nicht nur nicht erkannt, sondern auch noch geleugnet.
Wie der wissenschaftliche Background dieser Verleugnung ausschaut, hat uns Herr Prof. Türp ja gerade mit seiner deutschen Übersetzung einer amerikanischen Veröffentlichung eindurcksvoll demonstriert Da wird aus einer amerikanischen TMJ eine deutsche CMD, obwohl beide Erkrankungen so weit auseinanderliegen, wie Mars und Neptun.
Das alles, meine lieben, wenigen Kollegen, die sich hier an mich gewandt haben, werden wir, unter den aufgezeigten Bedingungen, nicht ändern können.
Die Leidtragenden sind die Patienten, aber auch das werden wir nicht ändern können. Wir haben alle versucht auf unserem Berufsweg so vielen Betroffenen zu helfen, wie wir konnten.
Damit hat jeder von uns schon weit mehr getan, als ein Herr Prof. Türp aus Basel.
Mehr ging leider nicht!!!