Wenn selbst die eigene Zahntechnikermeisterin ungläubig staunt.
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Das gibt es und zwar gerade in diesem Fall!
Was war passiert.
Die alte Dame kommt zu uns mit einer neuen Prothese und erheblichen Beschwerden.
Es erfolgt eine Erstuntersuchung und dann die Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs.
Dabei stellen sich intraorale Bissverhältnisse heraus, die man nicht glauben will.
Den och wird danach der Aufbissbehelf hergestellt, ein ausgesprochen sperriges Teil und siehe da: Die Beschwerden sind fast weg, trotz dieses klobigen Teils im Munde der Patientin.
Womit bewiesen wäre: Der Biss der neuen Prothesen ist total falsch.
Nun werden die Prothesen unterfüttert und nach einigen Tagen der Biss erneut genommen und nunmehr die Originalprothesen in einen voll adjustierbaren Artikulator eingebracht.
Das Ganze geht ins Labor und keine Stunde später hat man die eigene Zahntechnikermeisterin Am Telefon: „Das könne unmöglich so sein!“
Es folgt ein besänftigendes Gespräch, weil die Meisterin natürlich Angst hat, sie mache jetzt die ganze Prothese neu, dann stelle sich heraus, dass der Behandler sich geirrt habe und dann mache sie die gerade neue Prothese auf eigene Kosten ein zweites Mal neu.
Kann man irgendwie auch verstehen.
Insofern kommt heute nicht nur die Patientin und die Arbeit, sondern auch die Meisterin ruft schon einmal vorsorglich an, weil sie möglichst schnell darüber informiert werden möchte, dass
- Der Behandler sich wohl doch geirrt habe
- Sie, die es ja besser wusste, nun die ganze Arbeit noch einmal neu erstellen dürfe.
Was die Zahntechnikermeisterin natürlich nicht mitbekommt:
Die Prothesen werden in den Mund der Patientin eingesetzt.
Die macht den Mund zusammen und strahlt.
Dann geht Behandler ans Telefon, ruft seine Meisterin an, druckst ein bißchen am Telefon herum, so dass man schon regelrecht darauf wartet, dass es herausplatzt: „Hab ich Dir doch gleich gesagt, das kann nicht sein!“,
um dann das erlösende: „Arbeit sitzt“ ins Telefon zu nuscheln.
Wenn man schreibt: „Die Patientin ist glücklich“, dann ist das nur sehr unzureichend widergegeben, was wirklich ist.
So hätte die Arbeit von Beginn an erstellt werden müssen.
Jetzt geht es noch um ein anderes Thema, weil wir der Patientin geraten haben sich Implantate setzten zu lassen, für die Zeit, wo die Prothesenhaftung nachlässt und Implantate aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr gesetzt werden können.
Prothesen nach der Umarbeitung in korrekter Bisslage
Das Erstaunliche in derartigen Fällen ist, dass die Patientin irgendwie ja auch mit den Prothesen in der vollkommen verkehrten Bisslage klar gekommen ist. Halt eben nur mit erheblichen funktionellen Beschwerden.