Was sich die Natur so denkt!
Betrachtet man diese Fotos kann man kaum glauben, dass die Kiefer von derselben Spezies sind.
Ein Zufallsprodukt im Labor, wenn an einem Behandlungstag zwei derart unterschiedliche Individuen der Gattung Mensch auf dem Behandlungsstuhl Platz nehmen!
Hier, zufälligerweise von Mann (große Kiefermodelle) und Frau (kleine Kiefermodelle)! Es könnte aber auch andersherum sein.
Beachten Sie bitte zudem die sehr unterschiedliche Form der Kieferbögen. Einmal fast eckig, im anderen Fall eher harmonisch parabellförmig!
Zudem zwei Patienten aus Frankfurt und aus Flensburg.
Nun könnte man glauben der Mann müsse bestimmt zwei Meter groß sein und die Frau vielleicht einen Meter fünfzig!
Weit gefehhlt. Beide Patiente sind normalwüchsig, etwa um die 170 cm. Der Mann möglicherweise einen kleinen tick kleiner als die Frau.
Der Mann hat bestimmt einen Riesenkopf und die Frau einen ganz zierlichen!
Auch das trifft nicht zu!
Die Frau ist möglicherweise etwas weniger schlank, als der drahtige schlanke Mann. (Pardon)
Und der Kopf des Mannes ist nicht sichtbar größer, als der der Frau!
Man wäre jedenfalls nicht in der Lage die Kiefermodelle zuzuordnen, solange die Beiden ihren Mund geschlossen hielten.
Interessant an diesen Bilder ist, wie groß die Varianz innerhalb einer Population sein kann. Beides sind menschliche Gebisse und die Personen, die dahinter stehen sind vom Äußeren her nicht automatisch den Gebissen und den Gebissgrößen zuzuordnen, die hier vor uns liegen.
Einmal mehr wird erkennbar, dass der ganze "Symetriewahn" und die postulierte "Harmonie" im stomatognathen System eher in den Köpfen mancher "CMD-Propheten" existiert, als in den Mündern der "CMD-Patienten".
Dass es auch noch möglich ist, dass großkieferiger Mann zu kleinkieferiger Frau findet, kommt hinzu, denn das darf man sagen, bei der Partnerwahl haben derartige Betrachtungen zum Glück kein Gewicht.
Dass es zu Problemen kommen kann, wenn sich zwei derart unterschiedliche Individuen paaren und Nachwuchs zeugen, kann man sich hingegen vorstellen. Bewiesen ist das übrigens nicht! 'Ob das aber für das neugeschaffene Individuum überhaupt jemals "klinische Relevanz" bewirkt, wenn der Vater eher über eckige, großkalibrige Kiefer verfügt, die Mutter hingegen über zielich kleine, hängt von vielen Faktoren ab, die wir nicht einmal im Ansatz zu erfassen vermögen.
Denn entgegen allen Theorien vom symetrischen Menschen, macht die Natur am Ende dann doch, was sie will und durchaus auch den einen oder anderen "CMD-Patienten"!
Nun könnte man meinen die Größe der Kiefer habe vielleicht irgendetwas damit zu tun, wie viel Jemand isst.
Hat vielleicht ein großer Körper mit großem Energiebedarf ein großes Kauorgan mit großen Kiefern?
Dem ist mitnichten so.
Wie so oft in der Natur scheint das, was nach gesundem Menschenverstand logisch erscheint, nicht zu stimmen.
Wenn aber schon derart simple Überlegungen: Große Kiefer gehören zu großem Mann und kleine Kiefer gehören zu kleiner Frau nicht stimmen, was ist dann erst von Überlegungen zu halten, unterschiedlich lange Beine, asymetrische Beckenschaufeln, ungleichmäßige Muskelkraft der Kieferschließermuskulatur seien alles Dinge, die behandelt werden müssten!
Wer gibt vor, was normal und was nicht mehr normal ist?
Fest steht: Beide Patienten leiden an einer CMD. egal ob großer oder kleiner Kiefer.