So etwas haben wir noch nicht gehabt!
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Unswer 78 jähriger Patient macht uns Kummer. Der Patient hat, nicht nur gemessen an seinem Alter, wirklich viele Zähne und die auch in einem bemerkenswert guten Zustand.
Der Patient hat eben leider auch funktionelle Probleme.
Diagnostik: alles läuft gut, der Patient entscheidet sich zur funktionstherapeutischen Behandlung.
Angesichts der guten Zähne besteht das Ziel darin möglkichst viel davon zu erhalten. Also wird nun sehr wenig Zahnsubstanz abgetragen.
Und nun passiert es!
Die verklebten Dauerprovisorien lösen sich immer wieder ab. Zu Beginn denkt man noch, vielleicht habe man etwas falsch gemacht. alles wird geprüft. Das ganze Protokoll der Behandlung ist aber wie immer!
Im CMD-CENTRUM-KIEL wurden in den vergangenen Jahren zwischen 5000 und 10.000 zahntechnische Rekonstruktionen verklebt. Das wissen wir, weil wir vor ca. 5 Jahren einmal eine Studie über die Haltbarkeiten und Standzeiten derartiger Rekonstruktionen durchführen wollten.
Einen derartigen Fall haben wir noch nicht gehabt. Es gelingt offensichtlich nicht den Zahnschmelz des Patienten anzuätzen, um die zahntechnischen Rekonstruktionen aus Kunststoff adhäsiv zu zementieren.
Wir sind daher bereits bei der Präparation der Dauerprovisorien des Oberkieferseitenzahnbereiches dazu übergegangen die Präparationen auf eine konventionelle, sprich adhäsive Zementierun umzustellen.
Im Unterkiefer wurden heute drei der acht Dauerprovisorien ebenfalls umpräparariert und auf "Friktionsform" umgestellt.
Der Patient sieht das zum Glück sehr gelassen, wir selbst sind mit dieser Situation erstmalig konfrontiert.
Das scheint dann auch des Reätsels Lösung zu sein, warum der Patient im Alter von 78 Jahren noch derart gut erhaltene Zähne hatte. Weil vermutlich der Fluoridgehalt des Zahnschmelzes so hoch ist, dass diesem über Jahrzehnte hinweg die Milchsäureangriffe der Mundhählenbakterien nichts anhaben konnten.
Unsere Phosophorsäure, mit der wir den Zahn anätzen, um adhäsiv zementierte Rekonstruktionen aufzubringen, allerdings auch nicht. Nun könnte man natürlich meinen, dass man dann halt immer "schärfer" anätzen müsste, um den Schmelz zu konditionieren. Dem steht aber entgegen, dass sich in den Zähnen noch vitale Zahnnerven befinden, die nicht beliebig säureresistent sind.
Man sieht auch hier, dass es immer wieder Situationen im Behandlungsalltag gibt, die man noch nicht erlebt hat, obwohl man inzwischen auch 25 Jahre im Beruf ist und seit 15 Jahren überwiegend überwiegend "adhäsiv" tätig ist, weill, sagen zahntechnische Rekonstruktionen im Mund verklebt.