Schmerz und Vergessen
Den einen oder anderen wird es wundern, aber die Realität ist eben manchmal anders als die Vorstellung.
Eigentlich sollte man erwarten, dass Patienten, die häufig schon innerhalb von 24 bis 36 Stunden eine deutliche Linderung ihrer langjährigen Beschwerden erfahren, wenn sie im "CMD-CENTRUM-KIEL" einen Aufbissbehelf erhalten, regelrecht vor Freude überschäumen!
Die Realität ist bedauerlicherweise etwas nüchterner.
Die Realität ist ein Mix aus Ungläubigkeit und Skepsis, denn der Patient hat ja nun schon vieles erlebt und alle möglichen Kapazitäten aufgesucht, die teils mit aufwändigsten Maßnahmen technik- und kostenintensive Untersuchungen durchgeführt und letzten Endes nichts Verwertbares gefunden haben.
Und dann kommt auf einmal Jemand, setzt einem einen Aufbissbehelf in den Mund, wo man doch vorher schon sieben Schienen hatte und auf einmal wird alles anders.
Was ist passiert!
Eine Patientin hat heute ihrem neuen Lebensglück Luft verschafft und ihren Behandler zum Abschied in den Arm genommen. Das war genauso überraschend wie ungewohnt und natürlich schön!
Was sich bei genauerem Zuhören bestätigte, erweiterte nochmals den Horizont des Bekannten.
Ist schon lange bekannt, dass sich Patienten nach den funktionstherapeutischen Rekonstruktionen nicht mehr daran erinnern können, welche Beschwerden sie noch vor einem Jahr hatten, so wurde in diesem Fall offenbar, dass sich Patienten schon nicht einmal mehr an genau all die Beschwerden erinnern können, mit denen sie vor zwei Tagen erstmalig untersucht worden sind.
Nun muss man sich hier nicht allzu große Gedanken machen, denn solange der Patient einen Aufbissbehelf im Rahmen der Sicherung der Diagnose trägt, ist natürlich klar, dass mit Gebrauch des Aufbissbehelfs dessen Funktion früher oder später schwindet, was sich für den Patienten dahingehen spürbar bemerkbar macht, dass die Beschwerden nach und nach zurück kehren. Dann übrigens erinnert sich der Patient sehr wohl wieder an das ganze Ausmaß des Dilemmas.
Insofern kann man nur immer darauf hinweisen, dass der Aufbissbehelf im Rahmen der Diagnostik die Störungen im Biss ausgleicht, was zu einer Minderung/Aufhebung der Beschwerden führt. Allein die Störungen im Biss sind nach wie vor da und warten auf Korrektur und Beseitigung und eine Funktionstherapie!