Rekonstruierter CMD-Patient aus Peine mit einem Malheur
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Es kann nicht ausbleiben, dass man beim lesen des nachfolgenden unwillkürlich lachen muss.
Heute Nacht meldet sich der Patient, er müsse dringen kommen, er habe Schei... gebaut.
Gesagt, getan, der Patient kommt heute Vormittag zur Behandlung.
Was ist passiert?
Der Patient hat vor Weihnachten in der Oberkieferfront neue Dauerprovisorien erhalten, weil sich die Okklusion in kurzer Zeit stark verändert hat und im Frontzahnbereich zu viel Spiel eingestellt hatte.
Nun haben wir, ganz bwusst, dieses Spiel erst mal ein bißchen strenger eingestellt, als sonst üblich, denn subtraktiv wegschleifen kann man im Mund immer. Additiv auftragen funktioniert hingegen bei Dauerprovisorien nicht so gut.
Was hat nun der Patient in der Zwischenzeit gemacht?
Sich in einer Drogerie Schleifstreifen gekauft, weil er meinte, das, was wir am Behandlungsstuhl machen, das könne er doch auch selbst machen. Das hat er auch und wie sich dann später herausstellte noch viel mehr. In der Eigentherapüie hat man dann versuct die palatinale Kurvatur der Oberkieferfrontzähne mit lichthärtndem Sekundenkleber aufzubauen. Bis eben wusste der Verfasser gar nicht, dass es so etwas zu kaufen gibt. Doch! Für 8,95,-€, bei Amazon von der Firma UHU.
Gemacht, getan und das sind nun die Fälle, aus denen wir unsere behandlerische Erfahrung ziehen.
Wir stellen die Fronteckahnführung mit der für diesen Fall bekannten Spelpassung wieder ein und wissen einmal mehr, was wir schon immer wussten.
Es ist nicht die Aura des Behandlers, oder die psychische Einstellug des Patienten, die in diesem Fall darüber entscheidet, ob es dem Patienten gut geht oder nicht.
Es ist, und Niemand wird jemals hraus finden, woran das liegt, die extreme okklusale Empfindlichkeit des Patienten, auf die mikrometerfeine Einstellung des Spiels in der Fronteckzahnführung, die darüber entscheidet, ob es dem Patienten gut geht oder nicht.
Es ist übrigens dieser Patient, der immer wieder mal die Frage aufwirft, worin denn die mögliche Alternative zu dem besteht, was wir hier leisten.
Er sieht jedenfalls keine!
Was wir jetzt zumindest, über das bereits Bekannte hinaus wissen: Mit einer Eigenbehandlung Marke UHU und Drogeriebedarf ist diesen Patienten nicht zu helfen.
Irgendwie ist das ja auch ein bißchen beruhigend, dass man nun nicht nur gegenüber dem Patienten, sondern auch vor sich selbst mit gutem Gefühl vertreten kann, dass man in diesen Fällen einen sehr hohen Behandlungsaufwand betreibt.