Rekonstruierter CMD-Patient aus Hannover zur Kontrolle
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Der Patient ist lange überfällig mit seinen Laborgefertigten Dauerprovisorien.
Diese befinden sich seit nunmehr 3 Jahren im Munde des Patienten.
Die Okklusion ist stabil, dem Patienten geht es funktionell gut.
Im Sommer werden noch einmal eine Instrumentelle Okklusionsanalyse und eine röntgenologische Überprüfung der Verhältnisse vorgenommen.
Das Problem dieses Falles besteht darin, dass die Laborgefertigten Dauerprovisorien schon lange überfällig und materialermüdet sind und, sollte nun das passieren, was lange angekündigt ist, dann wird der Patient mit den Konsequenzen leben müssen, denn wir sind nicht in der Lage vom Patienten verursachte Verzögerungen diesen Ausmaßes dann auf einmal mit Blaulicht zu löschen, wenn die Versorgung umkippt.
Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass der Fall komplett von vorne beginnen müsste, denn ein Patient, der funktionell dekompensiert, weil die dauerprovisorische Versorgung in sich kollabiert, den kann man dann ciht auf einmal im Schweinsgalopp definitiv versorgen.
Die Idee, ich zögere die dauerprovisorische Versorgung bis zum Letzten hinaus, um mir das Geld für die definitive Versorgung so lange wie möglich zu sparen, stößt spätestens dann an ihr tragisches Ende, wenn die Okklusion zusammen bricht, Beschwerden entstehen und dann auf einmal mit Karacho in kürzester Zeit definitiv saniert werden soll.
Das wäre dann für den Behandler das allerschlimmste, denn der soll dann dafür geradestehen, dass am Ende doch noch funktioniert, was eigentlich schon lange nicht mehr hätte funktionieren können.
Die Versorgungszeit für Dauerprovisorien aus Kunststoff sind mit einer geplanten Stehzeit von 6 bis 9 Monaten schon ambitioniert.
Man muss nicht austesten, wie lange es denn gut gehen könnte, wenn man sich über die möglichen Risiken im Klaren ist.
Es ist im Moment schwer vorher zu sehen, wie das hier weiter gehen könnte.
Im schlimmsten Fall geht der Patient nicht über "LOS", sondern ins "Gefängnis" und sitzt dann wieder mit den altbekannten Beschwerden so lange, bis eine komplette neue Funktionsdiagnostik, verbunden mit neuen funktionstherapeutischen Laborgefertigten Dauerprovisorien abgesessen ist.
Die Vorstellung: Mir geht es dank der Laborgfertigten Dauerprovisorien gut und ich warte jetzt so lange ab, bis die Dauerprovisorien den Biss nicht mehr einzustellen vermögen und dann, wenn ich wieder Beschwerden bekomme, dann lasse ich die Umsetzung in die definitiven zahntechnischen Versorgungen vornehmen, wird hier, im CMD CENTRUM KIEL so mit Sicherheit nicht stattfinden.
Denn wenn wir zum Zeitpunkt der Umsetzung der dauerprovisorischen in definitive Versorgungen etwas benötigen, dann ist es eine stabile und möglichst beschwerdefreie Situation.
Im Zustand der bisstechnischen Auflösung, als Folge vollkommen überalterter Dauerprovisorien, gibt es nur eines:
Zurück zum behandlerischen Anfang und alles geht von vorne los.
Das ist behandlungslogisch und führt am Ende möglicherweise zu einer doppelten Behandlung.
Aber das ist dem Patienten schon lange bekannt und die Krankengeschichte hatte schon einmal einen ungünstigen Abzweig genommen.