Rekonstruierte Hamburger Patientin erhält einen neuen Aufbissbehelf für die Nacht

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Die Patientin war bereits gestern da, allerdings erfolgt erst heute eine Darstellung des Falles.

Dieser rekonstruierte CMD Behandlungsfall bedarf aufgrund einer zufälligen Entdeckung einer Nachbetrachtung.

Nach inzwischen intensiver zweijähriger funktionstherapeutischer Behandlung ist es gelungen die Patientin praktisch zu 100 % beschwerdefrei zu behandeln. Eigentlich ein schöner Erfolg, allerdings sind wir gestern wieder ein bisschen klüger geworden.

Was ist passiert?

Nachdem an einem Zahn 35 aufgrund einer zwischenzeitig notwendig gewordenen Wurzelkanalbehandlung eine Krone erneuert werden musste, musste im Anschluss auch ein neuer Aufbissbehelf für die Nacht angefertigt werden, weil sich bereits vor längerer Zeit herausgestellt hat, dass die Patienten offensichtlich im Schlaf parafunktionelle Bewegung in durchführen.

Noch einmal zur Erinnerung, die Patientin hatte auch bereits vorher einen Aufbissbehelf, der nach der funktionstherapeutischen Rekonstruktion des Kauorgans bis zur Erneuerung dieser einen Krone ohne Probleme nachts getragen wurde. Die Patientin war fast 100 % beschwerdefrei.

Nun wurde gestern, nachdem die eine neue Krone eingegliedert wurde, ein neuer Aufbissbehelf eingegliedert, weil der alte Aufbissbehelf nicht mehr über die alte Krone passt.

Wenn man so will eigentlich nichts ungewöhnliches und schon gar kein Vorgang bei die man mit irgendetwas hätte rechnen können oder müssen, denn der neue Aufbissbehelf wurde genau so angefertigt, wie alle alten Aufbissbehelf in diesem Fall zuvor.

Nun passierte aber gestern etwas der Art ungewöhnliches, dass wir in über 25-jähriger Tätigkeit noch nie erlebt hatten.

Die Aufbissbehelf zeigte nach der Eingliederung im Bereich der dynamischen Okklusion, wenn man so will die typischen Unpassungen, die dann im Mund und in Funktion nachkorrigiert werden müssen.

Nachdem die Patientin nun ein paarmal zusammen gebissen hatte, um die Okklusion zu prüfen und zu korrigieren passierte auf einmal etwas unerwartetes und vollkommen dramatisches.

Die Patientin berichtete, sie könne den Mund nicht mehr richtig öffnen und demonstriert im weiteren, wie ihr Kiefer aushake und die Kiefergelenke laut krachend knacken würden.

Wenn man nicht direkt neben der Patientin gesessen hätte, würde man als Behandler, der praktisch täglich Aufbissbehelfe eingegliedert, kontrolliert und korrigiert, diese Geschichte nicht glauben wollen.

Es kam dann im weiteren Verlauf zu recht dramatischen Ereignissen, weil es notwendig war in Aufbissbehelf in Funktion zu kontrollieren und auch zu korrigieren. Hierzu ist es aber notwendig, dass der Patient mehrfach den Mund öffnet und schließt.

Erst nach etlichen Versuchen gelang es den Aufbissbehelf bis auf wenige Mikrometer so einzustellen, wie er eingestellt werden muss. Daraufhin beruhigt sich noch innerhalb der Behandlungsitzung die Situation. Die Patientin ist dann nach Hamburg abgereist. Am Abend berichtete die Patientin, die Situation habe sich glücklicherweise wieder beruhigt.

Das kann man nun aus diesen vollkommen unerwartet and und äußerst dramatischen Ereignissen schlussfolgern? Ganz offensichtlich ist die funktionstherapeutische Einstellung der Bisslage der Patienten ein großer Behandlungserfolg. Darüber kann es angesichts der Entwicklung des Beschwerdelevels überhaupt keinen Zweifel geben.

Allerdings, und das wurde gestern klar, reichen bereits kleinste Abweichung von der funktionstherapeutische eingestellten  Idealpositionierung des Bisses bei dieser Patientin aus, um gerade zu spektakuläre Ereignisse im Bereich die Kiefergelenke auszulösen

Dies hängt unter anderem auch mit einer bestehenden Bindegewebsschwäche der Patienten zusammen, die aber weder von Seiten der Patienten noch von behandlerischer Seite aus zu ändern oder zu verbessern wäre.

Man kann aus diesem Anlass daher nur schlussfolgern, dass rekonstruierten CMD Patienten dringlichst geraten werden muss, sich auch nach abschluss einer erfolgreichen CMD Behandlung regelmäßig in fachkundige Hände zu begeben, unter anderem auch mit dem Ziel einer permanenten Überwachung der Okklusion, um bereits bei kleineren Fehlentwicklungen eingreifen zu können.

Hier kommt nun ein neues Thema, denn der Glaube eine eingestellte Okklusion müsste dauerhaft dann auch in der korrekt eingestellten Position verbleiben ist als nicht realistisch anzusehen, da der gesamte Körper sich in einer permanenten Umwandlung und Veränderung befindet, wäre es geradezu absurd anzunehmen, de Biss eines Patienten und sei er noch so aufwändig und kostenintensiv eingestellt worden, würde sich über längere Zeiträume gesehen nicht verändern.

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