Rekonstruierte CMD-Patientin aus Frankfurt nach durchlittener Nacht
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Das sind natürlich genau die Fälle und Situationen, von denen man in anderen Praxen nichts hört und nichts liest.
Es schien so, als wenn die Theorie der Patientin stimmen würde.
Okklusion Problem.
Aufbissbehelf die Lösung.
So sah das ja gestern Abend auch noch aus und daran haben sowohl Patientin als auch Behandler geglaubt.
Dann aber, schon nach wenigen Stunden ist die Sache, in der vergangenen Nacht, nicht nur gekippt, sondern die Patientin hat gebrochen und gebrochen und die Nacht, mehr oder weniger durchwacht.
Man sitzt dann, als Behandler, am nächsten Tag auch ein wenig, hier sogar erheblich mehr, auf dem Schlauch und beginnt innerlich, jeden noch so halbwegs ähnlichen Fall, innerlich durchzugehen und zu überlegen, was man damals wohl gemacht habe.
Das Schlimmste, was man jetzt tun kann: Etwas zu tun, was man sonst nie macht.
Die Riesengefahr derart kritischer Behandlungssituationen besteht immer darin, auf einmal in Aktionismus zu verfallen, wo vor allem erst einmal Ruhe und Analytik benötigt wird.
Schon gar nicht, wenn der Patientin glasklar zu sein scheint, woran es liegen könnte, denn auf einmal zeigen feinste Facetten an bestimmten Zähnen Probleme, von denen man bisher nicht mal wusste, dass es diese Zahnfacetten gibt.
Es bedarf als Behandler nun erheblicher Nerven, sich nicht verrückt machen zu lassen, sondern das zu tun, und daran zu glauben, was man sonst auch tut.
Wir haben dann, in mehreren Sitzungen das Passspiel im Bereich der Fronteckzahnführung, sehr, sehr langsam vergrößert, man kann auch sagen, im Mikrometerbereich und bekamen von der Patientin, schon nach Sekunden, Rückmeldungen.
Innerhalb kürzester Zeit verbesserte sich der Beschwerdelevel, wie von Zauberhand.
Den Kollegen, die verkünden, CMD habe nichts mit der Okklusion zu tun, sei geraten es einmal ganz systematisch mit der Einpassung der Spielpassung des Fronteckzahnbereiches zu probieren.
Am Ende hat die Patientin Kiel in einem dramatisch verbesserten Zustand verlassen.
Trotzdem kann man sich nicht sicher sein, wie man sich in derartigen Fällen überhaupt nie sicher sein kann, wie derartige Fälle weitergehen.
Wenn das nun die Lösung des Problems war, dann wissen wir jedenfalls in diesem Fall, sollte die Patientin demnächst wieder einmal über derartige Beschwerden klagen, wo wir anzusetzen haben