Rekonstruierte CMD-Patientin aus Frankfurt mit einem Problem
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Manchmal möchte man als Behandler am Liebsten heulen und sich in eine Ecke verkriechen.
Was ist geschehen?
Die Patientin ist eine ganz Liebe und die Behandlung in den Jahren 2017/2018 verlief optimal.
Bis die Patientin im Sommer 2020 einen schweren Fahrradunfall hatte, sich das linke Kiefergelenk ausgerenkt und remanipuliert hat.
Dann kam es zwar zu mehreren kleinen, okklusionskorrigierenden Maßnahmen und nach der letzten feinokklusalen Korrektur vor ca. 14 Tagen schien der Himmel wieder voller Geigen zu hängen.
Beschwerdelevel: 0.
Bis dann vor wenigen Tagen, nach dem herzhaften Biss in einen Apfel das rechte Kiefergelenk laut krachte, was für die Patientin erst einmal eine als wohltuend empfundene Vergrößerung der Beweglichkeit des Unterkiefers mit sich gebracht hat, nun aber dazu führt, dass die Okklusion nicht mehr stimmt.
Nach dem Essen kommt es zu leichtem Brennen im Bereich der rechten Wange.
Was man klinisch erkennen kann: Der Biss stimmt nicht.
Was man nicht erkennen kann: Was an dem Biss ursächlich nicht mehr stimmt und was Folgewirkung ist.
Was man nun auf keinen Fall machen darf, und wir machen das auch nicht: Mit einem Schleifinstrument in der Okklusion rumfuhrwerken, ohne dass man überhaupt im Ansatz weiß, was dort passiert ist.
Warum die Patientin nicht früher etwas über ihren Unfall erzählt hat? Weil es ihr peinlich war.
Muss man nicht verstehen, kann es aber. Das Leben verläuft leider nicht immer nach logischen Kriterien.
Jetzt gilt es vor allem nichts Falsches oder gar Unüberlegtes zu tun.
Und vor allem gilt es jetzt die private Zusatzversicherung ins Licht zu setzen, denn ohne ihre Zusatzversicherung wird es die Patientin möglicherweise nicht schaffen das Problem ein zweites Mal zu lösen, das wir als gelöst betrachteten.
Mit welchem Umfang hier nachbehandelt werden muss, ist zur Zeit nicht einmal vage abschätzbar.