Rekonstruierte CMD-Patientin aus Frankfurt am Main wieder beschwerdefrei. Man nennt es Rezidiv.
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Wieder einmal hat funktioniert, was hier regelmäßig funktioniert.
Die Patientin hatte ein leichtes Rezidiv erfahren.
Führte zu leicht gestiegenen Beschwerdewerte auf einer Skala von 0-10. Hier nun auf 3-4.
Leichte Korrekturen der Feinokklusion im Fronteckzahnbereich in einer Größenordnung weniger 1/1000 Millimeter führten gestern spontan und auch heute zu einem Beschwerdelevel von 1-2.
Dabei ist immer festzuhalten, dass vollkommen unklar ist, ob die Restbeschwerden von 1-2 überhaupt mit dem Kauorgan und der Okklusion zusammenhängen.
Ein Punkt, der regelmäßig in den Diskussionen über Diagnostik und Therapie einer CMD unterschlagen wird.
Der Patient wird nämlich stets nach seinen gesamten Beschwerden befragt und nicht nur nach denen, von denen er, der Arzt oder wer auch immer glaubt, dass sie in einem Zusammenhang zu okklusalen Störungen des Kauorgans stehen könnten.
Bedeutet konkret: Wenn ein Patient einen Beschwerdelevel von 10 angibt, sich aber durch die Diagnostik herausstellt, dass der Beschwerdelevel auf 6 sinkt, dann ist das ein großer Erfolg.
Letzten Endes ist dann auch davon auszugehen, dass die Restbeschwerden von 4 eine andere Ursache haben müssen. Es also keinerlei Sinn macht zu glauben, mit weiteren Maßnahmen müsste nun so lange rumprobiert werden, bis denn auch noch die 4 Punkte Restbeschwerden verschwinden.
Und deshalb wird letzten Endes bei allen weiteren Überprüfungen stets ein Restbeschwerdelevel von 4 übrigbleiben, die aber nichts mit dem Kauorgan und der Okklusion zu tun haben.
Viel wichtiger aber, dass Niemand aber auch wirklich Niemand genau zu sagen vermag, wie sich diese Einzelbeschwerden summarisch zusammensetzen. Wie der Patient seine subjektive Bewertung vornimmt und ob ein ursprünglicher Beschwerdelevel von 4 bei einer Ausgangssituation von ehemals 10 überhaupt noch dem Beschwerdelevel von 4 entspricht, wenn der Patient längere Zeit schon nur noch einen Beschwerdelevel von 4 angibt.
Das sind alles sehr unpräzise Konstrukte, die sich jeder objektiven Überprüfung entziehen.
Man kann beispielsweise in Gerichtsverfahren nicht einmal verlässlich feststellen, ob die Angaben, die ein Patient dort macht überhaupt stimmen, weil sich diese Angaben ausnahmslos alle einer objektiven Überprüfung entziehen.
Das ist einer dieser ärgerlichen Punkte, wenn man mit Kolleginnen und Kollegen spricht, die zwar zu allem eine Meinung haben, von den konkreten Details der Realität aber oftmals nichts wissen und auch nichts können.
Aber eines wissen sie dann schon: Nämlich alles besser.
Der wirklich in diesem Bereich Tätige, der allerdings weiß um all diese Probleme und Schwierigkeiten des Behandlungsalltags, findet nur eben oftmals kein Gehör, weil es eben nur sehr wenige Kolleginnen und Kollegen gibt, die sich mit diesen Patienten und ihren sehr spezifischen Problemen befassen.
Aber das, erleben wir ja jeden Tag auch in der großen Politik!
Oftmals ideologisierte Diskussionen, in aller Regel kann man sagen: Je weniger Sachverstand, umso ideologisierter wird diskutiert und runter gemacht.
Die Patientin ist schon wieder zurück auf dem Weg nach Frankfurt und fühlt sich richtig gut.
Gute Fahrt!