Rekonstruierte Kieler CMD Patientin erhält zwei neue Implantate

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Manches was schwer wirkt wird leicht und umgekehrt wird manches, was einfach wirkt schwer!

So ähnlich verlief heute die Insertion von zwei Implantaten bei der Patientin ab.

Im Bereich regio 37 war die verfügbare Arbeitshöhe, bedingt durch die Mundöffnung der Patientin so gering, dass es nicht möglich war die Instrumente so einzubringen, wie dies ursprünglich geplant war. Kürzere Bohrinstrumente gibt es nicht.

Dann erfolgte die Implantation in regio 44. Alles sah gut aus. Reizlose weichgewebliche Verhältnisse. Im OPG guter Knochen. Aber, so wie Otto Rehagel immer sagte: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“, so liegt beim Implantieren die Wahrheit vor einem, wenn man die Schleimhaut eröffnet und  sich vor einem das „weiße Spielfeld“ des Kieferknochens auftut. Und dann eben das passiert, was heute passiert ist. Dort, wo man das Implantat hinsetzen wollte ist eine Einziehung des Knochens.  Nun kann man dieses und jedes tun, um dort wieder Knochen hinzubekommen, wobei man aus der Erfahrung weiß, dass das nicht immer so klappt, wie man gerne möchte, weil sich Knochen nicht einfach nach Belieben züchten lässt. Zudem das Operationsgebiet im Bereich des n.mentalis befindet, als genau dem Bereich, in dem eine Verletzung des Nerven zu Taubheitsgefühl in der Unterlippe und im Kinnbereich führen kann.

Man kann dort operieren. Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Sicherer ist der Weg das Implantat dann etwas weiter nach distal zu setzen, wo zumindest mehr Knochen vorhanden ist. Das haben wir getan, mit äußerst langsam rotierenden Instrumenten, um die vorhandene schwache bukkale Knochenlamelle nicht zu schädigen und das Implantat in den Kieferknochen eingebracht.

Prinzipiell kann man sagen: Lag im Vorwege an den Zähnen, die entfernt werden mussten eine parodontale Erkrankung vor gibt es häufig Probleme im Bereich der Verknöcherung der Extraktions- oder Operationswunde. Der Knochen scheint durch jahrelange chronische Entzündung vorgeschädigt.

Nun steht man in derartigen Bereichen vor dem Dilemma, dass man eigentlich gerne „tabula rasa“ machen möchte, um den vorgeschädigten Knochen zu entfernen, damit die Knochenwunde richtig ausheilen kann. Das kann man aber nicht, weil man dann oftmals gar keinen Knochen mehr hätte, in den man ein Implantat einbringen könnte.

Also geht man den Weg die Knochenwunde von Weichgewebe zu befreien, soweit das möglich ist und hofft, dass der Körper des Patienten das seinige tut, damit sich dort wieder gesunder Knochen bildet.

Oftmals funktioniert das, manchmal aber eben auch nicht. Und dann steht man da und überlegt, was nun das Beste wäre.

 

 

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