Rekonstruierte CMD-Patientin aus Brandenburg zur Problemklärung
13891
Noch ist der Sachverhalt nicht wirklich geklärt, aber es mehren sich die Zeichen und das nur deshalb, weil der Bhandler seine Aufbissbehelfe alle persönlich herstellt. Denn, was man auf den Modellen der Instrumentellen Okklusionsanalyse nicht ohne weiteres erkennen kann, kann man auf dem neu hergestellten Aufbissbehelf sehr gut erkennen.
Das Problem fällt einmal mehr unter die Kategorie: Haben wir in 30 Jahren CMD-Behandlung so noch nie gehabt.
Die Ursache ist möglicherweise so trivial, dass es selbst das geschulte Auge nicht ohne Weiteres zu erkennen vermochte.
In Kürze umschrieben: Implantate sind immer kleiner, als die vorher an dieser Stelle stehenden Zähne. Das führt regelmäßig dazu, Brückenglieder lassen grüßen, dass der Zahntechniker sich den dem Durchmesser des Implantates orientiert, was die Herstellung der neuen klinischen Krone betrifft und eher weniger an der ursprünglichen okklusalen Fläche des ehemaligen Zahnes.
Das aber führt nun in diesem Fall dazu, dass sich die palatinalen Höcker der oberen Implantatseitenzahnkronen nicht in der Zentralfissur der unteren vorhandenen Seitenzahnkronen abstützen, sondern nur auf dem bukkal abgeschrägten inneren Teil der bukkalen Höckerabhänge. Das ist im Munde praktisch gar nicht zu erkennen und selbst auf den Modellen der Instrumentellen Okklusionsanalyse nur bedingt, obwohl man hier die Zahnreihen von hinten zu beurteilen vermag.
Schwer nachzuvollziehen, wie sich das möglicherweise für die Patientin anfühlen mag, wenn auf der einen Seite des Mundes die zungenwärtige Verzahnung so stattfindet, wie sei eben von Natur aus stattfindet, auf der anderen Seite aber eben nicht, weil die Implantatkronen einen deutlichen seitlichen Versazu zu den Kronen auf den natürlichen Zähnen des Unterkieferseitenzahnbereiches bildet.
Ob das alles so ist, werden wir herausfinden, denn morgen wird die implantatgestützte Brückenversorgung entfernt und das Dauerprovisorium im zahntechnischen Labor umgearbeitet. Man könnte auch sagen, die Kronen und Brückenglieder werden breiter ausgeführt.
Üblicherweise wird das nicht so gemacht, aber hier, in diesem Fall, kann das die mögliche Ursache undefinierbarer Missempfindungen sein, die die Patientin nur sehr schwer in Worte zu fassen vermag.
Ist hier nun etwas "falsch" gelaufen?
Eher nicht, denn in der festsitzenden Brückenprothetik ist es gang und gäbe, dass sich die Breite von Brückengliedern am schmalsten Zahn der Brücke orientiert und nicht am breitesten Zahn.
Ist das nun ein Komplikation?
Stellt sich die Frage: Komplikation von was?
Am nächsten liegt man wohl mit der Feststellung, dass das derart patientenindividuelle Ereignisse sind, dass diese in keinem Lehrbuch nachzulesen wären und zudem das Problem darin besteht, dass selbst der erfahrene Behandler nur durch einen Zufall auf das mögliche Thema stößt, denn schmale Kronen und Brückenglieder sind nicht die große Sensation in der Zahnheilkunde, wir man vielleicht meinen könnte. Schmale Implantatkronen eben auch nicht.