Patientin aus Würzburg nach der zweiten Nacht
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Es sind Fälle, wie dieser, die einen an den Rand des medizinisch Möglichen bringen. Die Ereignisse sind alle in sich widersprüchlich und passen nicht zueinander.
Ob dies das Endergebnis der Diagnostik, oder aber nur ein Zwischenbefund ist oder bleibt ist nicht einmal im Ansatz erkennbar.
Über den Tag und mehrere Termine hinweg wird eine regelrecht Versuchsreihe mit Änderungen der Okklusion vorgenommen.
In diesem Fall haben wir, und die Patientin wird es bestätigen alle Register gezogen, die die Orgel hat.
Sogar eine Versuchsanordnung "Kauen von Kaugummi mit dem Aufbissbehelf" war inkludiert.
Die Befunde sind für sich gesehen alle nachvollziehbar, aber sie passen nicht zusammen.
Wenn die Patientin, am besten Kaugummi kaut, gehen die Beschwerden praktisch auf Null zurück.
Dieses Phänomen hält aber maximal 10 Minuten bis nach dem Kaugummikauen. Alles deutet auf eine Fehlfunktion der Kieferschließer hin.
Warum die Beschwerden aber sofort wieder beginnen, wenn die Patientin nicht kaut, bleibt vollkommen im Dunkel.
Den Aufbissbehelf empfindet die Patientin als bisstechnisch super angenehm.
In der linken Stützzone wurden noch einmal Mikrodetails geändert, ganz exakt die Einleitung der okklusalen Kräfte allein über die palatinalen Höcker der stark zerstörten Kauflächen der Oberkieferseitenzähne.
Findet die Patientin nochmals angenehmer, ändert aber bisher nichts an den Beschwerden.
Was man allerdings auch nicht wirklich sagen kann, ob es einfach ein paar Tage dauert, bis die Dinge sich finden.
Ein Gespräch am heutigen Abend mit einem Patienten aus Karlsruhe bestärkt die Meinung, dass es vielleicht dauern kann, bescheinigt dieser Patient doch, dass es eine Woche dauert, bis die Wirkung des Aufbissbehelfs eintritt. Diesen trägt er 24 Stunden am Tag, auch beim Essen.