Patientin aus Stuttgart fährt heute nach Hause
Die Patientin verlässt Kiel nach drei Tagen. In diesem Fall zeigen sich die differentialdiagnostischen Probleme eines konkreten Falles. Die Patientin leidet an Bandscheibenvorfällen, Schwindel, Gesichtsverspannungen und Halsschulternackenbeschwerden. Bis gestern 18.00 besserte sich die Gesamtbeschwerdesituation mit dem Aufbissbehelf, wie gewünscht. Dann auf einmal, ohne erkennbaren Grund und ohne jede Veränderung am Aufbissbehelf, verschlechterte sich die Beschwerdesituation bis heute Morgen wieder. Die Patientin beschreibt, dass sie eigentlich ihre Menstruation hätte bekommen müssen. Nun stellt sich die Frage, ob die aktuelle Verschlechterung der Beschwerdesituation durch eine plötzliche Veränderung der hormonellen Situation verursacht sein könnte, die möglicherweise durch Ortswechsel, Schlafen in fremden Hotelbetten, vielleicht auch durch die eingetretene funktionelle Besserung von Dienstag bis Mittwoch verursacht sein könnte. Als weitere Vorgehensweise wurde abgesprochen, den Aufbissbehelf vor der heutigen Abreise noch einmal einer Endkontrolle zu unterziehen, dann weitere 14 Tage zu tragen und zu erfahren, ob es sich bei der aktuellen Störung und Verschlechterung um eine hormonelle Ursache handelt, die die Klärung der Frage, ob Störungen der Okklusion für die Beschwerden verantwortlich sind, überlagert! Vorgabe ist, dass die Patientin in den nächsten Wochen ihre bekannten Lebensbedingungen konstant hält, um nicht weitere Faktoren in den Aufklärungsprozess einzuführen. Es deutet im Moment einiges darauf hin, dass die Patientin auch an einer "CMD" leidet, die wiederum aktuell überlagert wird von hormonellen Veränderungen und... das sollte nicht vergessen werden Angstgefühlen der Patientin. In diesem Zusammenhang muss auch berücksichtigt werden, dass die Gesamtsituation der dreitägigen Untersuchung in Kiel für die Patientin eine zusätzliche "Stresssituation" darstellt.