Patientin aus Potsdam zur Besprechung
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Eigentlich war heute geplant ein Implantat zu setzen, aber dann hat die Patientin es sich anders überlegt. Für das Gelingen der weiteren geplanten definitiven Rekonstruktion ist das nicht von entscheidender Bedeutung. Für die Langzeitprognose hingegen schon, denn neben einer schon verkürzten Zahnreihe fehlt dann noch einmal ein Zahn. Das Ganze in einer Kreuzbisssituation.
Die 'Problematik besteht darin, dass die Stützzone schon nur drei Seitenzähne lang ist, davon dann der mittlere fehlt, der heute durch ein Implantat ersetzt werden sollte und sollte es dann in der Zukunft an einem der beiden Brückenpfeilerzähne zu einer Komplikation kommen die Gefahr besteht, dass die gesamte mühsam eingestellte Bisslage verloren geht, die funktionellen Beschwerden wieder kommen und letzten Endes zwei Jahre Behandlungzeit und ein Großteil des eingesetzten Geldes verloren geht. Dabei geht es weniger um Sparen am falschen Ende, sondern mehr um die "Angst" vor vermeintlicher Titanallergie, die dabei noch nicht einmal nachgewiesen wurde. Wobei noch zu erwähnen bleibt, dass diese sogenannten Allergie Belastungstest in aller Regel mit Vorsicht zu genießen sind, ebenso wie die Demonstrationen, bei denen ein Stück Fleisch in eine Schüssel mit Coca Cola gelegt wird, um damit dann zu beweisen, wie schädlich Coca Cola ist, weil man davon Magengeschwüre bekommen kann! Dabei ist Coca Cola vor allem schädlich, weil in einem Liter 33 Stüchk Zucker stecken!
Der Wunsch der Patientin ist vertretbar,eine Brückenversorgung bei verkürzter Zahnreihe und vorhandenem Kreuzbiss vorzunehmen. Ob der Wunsch unter dem Gesichtspunkt einer Langzeitprognose sinnvoll ist, ist eine andere Geschichte! Die aber letzten Endes muss der Patient dann selbst vertreten, wenn die Problematik der Situation offen besprochen wurde und der Patient eine Entscheidung gefällt hat.