Patientin aus Oberfanken nach der ersten Nacht
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Die Okklusion der Patientin ist stabil. Der Beschwerdelvel hat sich von bisher 8 auf 6 reduziert.
Die Patientin beschreibt eine deutliche Verbesserung der Beschwerden im hinteren Halsbereich und eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit im rechten Schultergelenkbereich.
Es erfolgt eine umfassende Überprüfung der statischen und der dynamischen Okklusion.
Behandlungserschwerend stellt sich dar, dass die Patientin aufgrund ihrer Erfahrungen in der Vorbehandlung stark verunsichert ist und nachvollziehbarerweise mit Sorge belastet, dass die ergriffenen Maßnahmen zu einem Behandlungserfolg führen.
Derartige Ängest und Befürchtungen sind nicht nur nachvollziehbar, sondern auch berechtigt und haben ihren Platz im Leben des Patienten.
Dieselben Ängste und Berfürchtungen sind aber geradezu kontrproduktiv, wenn es darum geht in einer begrenzten Zeit etwas herausfinden zu wollen, was für den Patienten möglicherweise lebensverändernd sein kann. Hier gilt es Grenzen zu setzen und noch mehr diese auch gegen den Wunsch des Patienten zu verteidigen dessen Ängste und Befürchtungen in den Mittelpunkt aller Betrachtungen zu stellen.
Es ist in derartigen Fällen notwendig die vorhandenen Ängest und Sorgen des Patienten wahrzunehmen und zu besprechen. Problematisch wird es allerdings dann, wenn der Anteil von Gesprächen das eigentliche Ziel der Behandlung behindert, herauszufinden, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen den vorliegenden Beschwerden und den hier erkennbar enormen Störungen der Okklusion besteht. Hier bedarf es dann gelegentlich der Ordination des Arztes, man könnte auch sagen, der Arzt muss die Behandlungsführung in der Hand behalten und darf sich nicht die Zügel vom Patienten aus der Hand nehmen lassen.
Das Problem besteht u.a. darin, dass der Patient, aufgrund seiner Vorerfahrungen zu wissen glaubt, was ihm am ehesten helfen müsste und meint nun den Behandler diesbezüglich aufklären und fortbilden zu müssen. Dass der aktuelle Behandler durch diese Vorgehensweise zunehmend in die Defensive gedrängt wird, ist dem Patienten dabei nicht klar.
Es handelt sich dabei allerdings um Dinge, die in derartigen Fällen regelmäßig vorkommen und sich in aller Regel dadurch erledigen, dass der Patient am eigenen Leibe verspürt, dass die ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigen.
Die Patientin wurde instruiert den Aufbissbehelf möglichst nicht einmal zum Essen heraus zu nehmen, um den maximal möglichen Erfolg in den drei Tagen in Kiel heraus zu finden.
Man darf eines nicht vergessen:
Diese Patienten kommen in aller Regel mit starken Beschwerden, emotional hoch aufgeladen in einer Stresssituation nach Kiel. Die Hoffnung, dass ihnen hier geholfen wird führt zu einer neuen Stresssituation.
Es gibt keine Wochen und Monate, in denen sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann, sondern für Patient und Behandler beginnt der Sprung ins eiskalte Wasser...
Und das in jedem neuen Fall aus Neue!
Über den Tag hinweg "arbeitet" es in der Patientin massiv. Vor allem der Schwindel hat sich stark gesteigert. Das gesamte System scheint in Aufruhr geraten zu sein.
Das mag für die Patientin beunruhigend sein, für die Diagnostik zeigt sich, dass die Veränderungen der Okklusion etwas bewirken. Es bleibt jetzt abzuwarten wohin sich die Dinge entwickeln werden.
Zur Zeit Verschlechterung des Allgemeinzustandes auf den Ausgnagswert von "8".