Patientin aus Kiel beginnt mit der Funktionstherapie
13390
Wenn man sich die Bilder der Ende 50 jährigen Patientin ansieht kommt man nicht umhin die Frage aufzuwerfen, wo hier die Indikation zu einer erwachsenenkieferorthopädischen Behandlung bestanden haben soll.
Das sind sicherlich Einzelfälle, die dafür dann aber umso drastischer die Kritik an kieferorthopädischen Behandlungen, hier vor allem erwachsenenkieferorthäpischen Interventionen nähren, dass therapiert wird, und wie man jetzt sehen kann, unabhängig von der Frage der Sinnhaftigkeit einer kieferorthopädischen Erwachsenenbehandlung bei einer fast 60 jährigen Patientin, nicht einmal klar ist, ob die Zähne, die dort auf dem Kieferknochen bewegt werden, am Ende überhaupt im Munde der Patientin verbleiben können, weil unter den Kronen und Füllungen massive Karies vorhanden ist. Das alles hätte man klären und entfernen müssen, selbst wenn eine kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung medizinisch indiziert gewesen wäre.
Dass die Patientin dann in der laufenden kieferorthopädischen Behandlung auch noch funktionelle Beschwerden entwickelt hat, für die der behandelnde Kieferorthopäde keinerlei Erklärung und noch weniger eine Lösung parat hatte, rundert den Fall in der Gesamtschau ab.
Die Frage, ob der Kieferorthopäde womöglich auch noch vorhatte mit der begonnen Behandlung die Funktionsfähigkeit des Kauorgans zu optimieren, möchte man lieber gar nicht erst stellen, weil man diese dann auch noch beantworten müsste.
Es kann daher nicht verwundern, dass hier deutliche Kreitk an derartigen Behandlungen geäußert wird, weil ganz offen ersichtlich ist, dass hier bei einer beihilfefähigen Privatpatientin eine kieferorthopädische Behandlung durchgeführt wurde, die zwar für den Kieferorthopäden etwas gebracht hat, für die Patientin hingegen kontraproduktiv und schädlich war.
![](assets/images/8/PA190023-fe707b00.jpg)
Eine Behandlung, die dem Behandlungsteam so ziemlich alles abverlangt.
Eineinhalb Jahre, nachdem die Patientin erstmalig das CMD CENTRUM KIEL aufgesucht hatte, beginnt heute die funktionstherapeutische Einstellung der Bisslage.
Krankheitsbedingt konnte die Patientin die Behandlung bis heute nicht aufnehmen.
Die vorhandenen Zähne stellen sich durch die Bank als sehr stark vorgeschädigt heraus. Unter den vorhandenen Versorgungen: Ein Sammelsurium dentaler Werkstoffe.
Eine Behandlung, bei er es nicht mehr darum geht, wie viel vom vorhandenen Zahn noch zu retten ist, sondern ob der Zahn überhaupt noch zu retten ist.
Mehrere Wurzelstifte an mehreren Zähnen, zur Stabilisierung der vorhandenen Restzahnsubstanz.
Als Komplikation eine Wurzelkanalbehandlung an Zahn 34.
Man sagt nich zuviel, dass man derart komplikationsbeladene Behandlungen schon mehrfach erlebt haben muss, um hier als Behandler nicht in der Behandlung den Faden zu verlieren.
Dass man jetzt all die Versäumnisse und Kompromisse abarbeiten muss, die über Jahrzehnte hinweg begangen wurden, liegt auf der Hand.
In derartigen Fällen ist es nicht möglich die Behandlung mit dem spitzen Handschuh und der Pinzette durchzuführen. Hier kann nur mit invasiven und kompromisslosne Maßnahmen behandelt werden, um dem Patienten das an Substanz wieder aufzubauen, was scheinbar noch da war. Häufdig kommt es in der derartigen Fällen vor, dass man vollkommen verblüfft ist, was von Zähnen übrig bleibt, wenn alles Fremdmaterial daraus entfernt wurde. Und auch das ist noch nicht das Ende, denn jetzt muss noch die Karies entfernt werden, die immer noch zwischen alten Restaurationsmaterialien und der vorhandenen Restzahnsubstanz vorhanden ist. Man nennt das übrigens "Sekundärkaries".
Auf Grund der Eingriffe in das sogenannte Weichgewebe wird die Patientin am nächsten Tag einbestellt, um das Ausmaß der Entzündungen im Zahnfleisch beurteilen und gegebenenfalls behandeln zu können.