Patientin aus Hannover: Jetzt wirds kompliziert!
Problem des Falles:
Man muss davon ausgehen, dass die Zähne der Oberkiefer und Unterkieferfront nach Entfernung der Dauerretainer nicht an dem Platz stehen bleiben werden, wo sie aus kieferorthopädischer Sicht hingestellt wurden.
Das heißt: Es besteht die Gefahr, bindet man die Frontzähne in der jetzigen Situation in ein funktionstherapeutisches Gesamtbehandlungskonzept ein, dass sich die Zahnstellungen nachfolgend, nach Entfernung der Dauerretainer verändern könnten und das okklusale Konzept dann nicht, wie geplant umgesetzt werden kann, was dazu führen könnte, dass jede Menge Zähne behandelt werden und am Ende die gleichen Beschwerden vorliegen, wie jetzt, ohne Aufbissbehelf.
Das kann nicht das Behandlungsziel sein und muss daher ausgeschlossen werden.
Für die Patientin nicht erfreulich, aber von ihr als Behandlungskonzept mitgetragen:
Morgen werden die Dauerretainer entfernt und die Patientin verlässt Kiel dannohne Aufbissbshelf, dafür aber mit den altbekannten Beschwerden!
Dann erhalten die Zähne ca. vier Wochen Zeit sich im muskulären Gleichgewicht neu auf den Kieferkämmen zu positionieren. Egal, wo auch immer sie dann stehen bleiben werden, wird diese Position der Zähne dann funktionell als stabil anzunehmen sein.
Die Patientin erhält dann in ca. vier Wochen einen neuen Aufbissbshelf und das Nachweisverfahren läuft ein zweites Mal ab. Dann wird bei erneutem Nachweis einer CMD sofort nachfolgend eine Instrumentelle Okklusionsanalyse durchgeführt mit nachfolgender Behandlungsplanung und Einleitung einer funktionstherapeutischen Behandlung.
Den neuen Aufbissbshelf kann die Patientin dann ca. alle vier Wochen kontrolliert als eine Art Übergangstherapie tragen, bis eine Einstellung der Bisslage und Okklusion mit Hilfe Laborgefertigter Dauerprovoisorien erfolgt.