Patientin aus Frankfurt erhält Laborgefertigte Dauerprovisorien im Oberkieferseitenzahnbereich
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Die Behandlung läuft wie geplant.
Die Laborgefertigten Dauerprovisorien werden eingegliedert. Im ersten Quadranten kommt eine herausnehmbare Konstruktion zum Einsatz, die heraus genommen werden kann, um dort ein Implantat einzusetzen.
Diese Vorgehensweise wurde gewählt, um schnecllstmöglich mit der Einstellung der Bisslage beginnen zu können und die starken Beschwerden der Patientin zu beseitigen.
Es zeigt sich in diesem Fall ein Problem, das so nicht vorhersehbar war. Um die dysgnathe Bisslage einzustellen, müssen im hinteren Molarenbereich Einsenkungen der Okklusion vorgenommen werden.
Das bedeutet: Die Zähne müssen niedriger werden. Am Gipsmodell war es möglich diese Maßnahmen durchzuführen.
Am Zahn der Patientin stellt sich diese Maßnahme nun aber anders dar, denn in dem lebenden Zahn steckt ein lebender Zahnnerv und der soll auch am Leben bleiben.
Es gibt keine objektive Möglichkeit am natürlichen Zahn, im Mund der Patientin zu prüfen, wie viele 1/10 Millimeter noch von der Höhe des Zahnes abtragen kann, bevor man den Zahnnerv einer möglichen Schädigung zuführt.
Will sagen: Man sitzt als Behandler da und hat so ein Gefühl, man könnte es auch Erfahrung nennen, wi4e viel man noch gefahrlos abtragen kann.
Anders herum kann man sagen: In dem Moment, in dem man merkt, dass man zu tief präpariert hat, ist es schon zu spät. Also ist man als erfahrener Behandler immer auf der Hut und hört lieber zu früh auf zu präparieren, als zu spät.
Das führt nun in diesem Fall dazu, dass die geplante vertikale Einsenkung des Bisses über die Seitenzähne des Oberkiefers nicht so durchgeführt werden konnte, wie geplant.
Im nächsten Schritt wird jetzt im Unterkieferseitenzahnbereich geprüft, ob das, was an vertikaler Einsenkung im Oberkieferseitenzahnbereich nicht möglich war, nunmehr im Unterkieferseitenzahnbereich kompensiert werden kann.
Selbst wenn das nicht gelingt, bedeutet das auch noch nicht das Scheitern der Behandlungsplanung. Es bedeutet nur, dass abschließend dann in der Versorgung der dynamischen Okklusion Veränderungen vorgenommen werden müssen.
An diesem Fall zeigt sich, dass es, trotz aller verfügbaren Planungsmöglichkeiten, im Vorwege einer funktionstherapeutischen Behandlung, immer noch Unwägbarkeiten gibt, die sich erst in der klinischen Situation im Munde der Patientin einstellen können.
Man ist daher als CMD Behandler immer gut beraten einen Plan B im Tornister zu haben, wohl wissend um das Problemn, dass nicht alles genauso im Munde an den realen Strukturen umsetzbar ist, wie vorher im Labor an Gipsmodellen geplant.
Andererseits muss man sagen, zeigt die Realität: Derartige Probleme treten selten auf und stellen die Ausnahme dar!
Die Patientin selbst, übrigens, bekommt von diesen Problemen nur sehr wenig, bis gar nichts mit. Trotzdem müssen diese Komplikationen klar sein, denn es bedarf nun gezielter Gegenmaßnahmen, um das angestrebte Behandlungsziel zu erreichen.
Und das besteht in der Beschwerdelinderung, am besten Beschwerdefreiheit der Patientin.
Die Patientin befindet sich bereits auf dem Weg zurück nach Frankfurt.
Am nächsten Mittwoch erfolgt die Versorgung der Unterkieferseitenzähne und damit die mögliche Lösung der hier beschriebenen Komplikation.
Bei Laborgefertigten Dauerprovisorien möglich: Eine verblockte Freieindbrückenversorgung für einen definierten Zeitraum. Die Brücke lässt sich mit bestimmten Techniken heraus nehmen, darunter ein Implantat setzen und nachfolgend wieder so einsetzen, dass die Bissverhältnisse erhalten bleiben.