Patientin aus Flensburg zur Wurzelfüllung Zahn 47
13365
Einer dieser typischen CMD FÄlle, in denen es zu einer Kombination von Beschwerden aus funktionellen Gründen und aus Gründen Chronischer Pulpitiden kommt.
Die Patientin kam mit umfangreichen Beschwerden und dem Wunsch der Abklärung einer CMD.
Der übliche Ablauf begann mit den entsprechenden Untersuchungen und der Eingliederung eines Aufbissbehelfs.
Die Beschwerden verschwanden weitgehend und reproduzierbar.
Weitere Auffälligkeiten bestanden in dem Vorliegen einer Kreuzbisssituation im Seitenzahngebiet.
Es erfolgt die Einstellung der Bisslage mit Laborgefertigten Dauerprovisorien und nun auf einmal steigern sich die Beschwerden wieder.
Es erfolgen Untersuchungen der Okklusion, die nichts wirklich bemerkenswertes erbringen, weiterhin die üblichen Tests und Röntgenbilder.
Ergebnis: Nichts zu sehen, keine klaren Befunde und damit auch keine Diagnose.
Nun entscheidet sich die Patientin, nach intensiver Aufklärung dazu dem Verdacht nachzugehen, ob die Zähne, in deren Bereich diese Beschwerden stattfinden möglicherweise an einer Chronische Pulpitis leiden.
Also wird die erste Wurzelkanalbehandlung durchgeführt und die von der Patientin beschriebenen Beschwerden verschwinden spontan.
Nun wird deutlich, dass die Patientin sprichwörtlich an Flöhen und Läusen leidet, will sagen funktionelle Beschwerden hat, die aus der Kiefermuskulatur und den Kiefergelenken herrühren und gleichzeitig chronisch entzündete Zahnnerven besitzt, möglicherweise entstanden durch jahrzehntelange unphysiologische Belastungen der Zähne.
Inzwischen wurden drei Zähne wurzelkanalbehandelt und die Beschwerden der Patientin sind vollkommen verschwunden!
Nun hat die Patientin noch das Gefühl eines Zahnes, der auch schon ganz lange "rummuckelt" und das Grundproblem verstanden.
Das Grundproblem liegt darin, dass diese chronisch entzündeten Zahnnerven zwar zum einen immer wieder einmal Beschwerden verursachen und zwar Beschwerden, die praktisch nicht von denen einer funktionellen Störung der Kiefermuskulatur oder der Kiefergelenke zu unterscheiden sind, aber eben gerade nicht so stark sind, dass sie zu Knochenauflösungen im Röntgenbild führen, wie sie aber zwangsläufig benötigt werden, damit im Röntgenbild überhaupt ein Befund erkennbar wird.
Das sind ann aber diese geradezu typischen Fälle, wie neulich bei einer Patientin aus Stuttgart, die seit Jahren Beschwerden an einem Zahn 37 hatte, damit wiederholt bei einem Zahnarzt in Stuttgart vorstellig wurde, der dann u.a. auch ein Röntgenbild erstellt hatte und die Meinung vertritt, da man in dem Röntgenbild nichts auffälliges sehen könne und der Zahn auch keine eindeutige Symptomatik zeige, könne an dem Zahn nichts sein und er würde dort auch nichts machen.
Dieses Problemfeld Chronisch entzündlicher Pulpitiden ist von einem Zahnarzt, der nicht regelmäßig mit derartigen Problemfällen konfrontiert ist, nur sehr schwer zu erkennen und aufzulösen. Letzten Endes braucht es den Mut aller Beteiligten hier tätig zu werden, denn die Erkenntnis, ob die Verdachtsdiagnose einer Chronischen Pulpitis richtig war, stellt sich erst NACH dem Eingriff ein. Was letzten Endes bedeutet, dass es eben auch zu der Erkenntnis kommen kann, dass man mit seinem Verdacht falsch lag. Eine andere Möglichkeit den Verdacht zu verifizieren gibt es aber nicht.
Ein ählicher Fall hat sich vor wenigen Wochen bei einer Patientin aus Stuttgart gezeigt. Hier allerdings ist bisher nicht klar, ob die Patientin die Erkenntnis gewinnt, die diese Patientin aus Flensburg gewonnen hat.