Patientin aus dem Sauerland fährt ab
Bisher ist unklar, wie sich der Fall entwickeln wird. Objektiv ist der Aufbissbehelf korrekt eingestellt. Ein Problem besteht darin, dass die Patientin bestimmte Gefühle hat, bei denen nicht klar ist, ob sie in einem Zusammenhang zu dem bestehenden Beschwerdebild stehen.
So glaubt die Patientin u.a. ein Auge stünde tiefer als das andere und dies sei erst entstanden, weil sie nach neuen Kronen Beschwerden bekommen hätte. In der Tat steht das eine Auge tiefer, als das andere. Dies ist aber im Sinne einer natürlichen Asymetrie so und letzten Endes durch die knöchernen Strukturen des Gesichtsschädels festgelegt.
Ein Einfluss von neuen Kronen und einer damit verbundenen Veränderung des knöchernen Gesichtsschädels kann, nach allem medizinischen Ermessen, ausgeschlossen werden. Problemtisch kann das dann weren, wenn ein Patient von diesem Zusammenhang überzeigt ist, der Behandler aber nicht!
Leider, muss man sagen, spielen hier sogenannte "CMD-Foren" eine unrühmliche Rolle, weil dort gelegentlich regelrechte Verschwörungstheorien verbreitet werden. Umso obskurer, desto besser. Dabei ist in vielen dieser Fälle nicht einmal klar, ob der Betreffende überhaupt an einer CMD leidet.
Nicht jede Beschwerden im Kopf- und Gesichtsbereich ist eine CMD; auch wenn das immer wieder behauptet wird. Meist, um diesen Patienten Diagnostik oder Therapien zu verkaufen, die in aller Regel nichts bringen, was dann dazu führt, dass noch wieder neue Verschwörungstheorien aufgestellt werden.
Man muss bei dieser Patientin dem Aufbissbehelf die Zeit geben seine Wirkung zu entfachen. Hierzu ist es gelegentlich hilfreich, wenn die Patienten sich im gewohnten Umfeld aufhalten.