Patientin aus dem Saarland mit Aufbissbehelfkontrolle

In einem langen Gespräch wurde der Versuch unternommen den "Druck" von der Patientin zu nehmen, der auf ihr lastet.

Es ist zum einen ein ungewöhnlich hoher Leidensdruck, zum anderen der Druck der eigenen Erwartung, es müsse jetzt in kurzer Zeit etwas passieren. Die Angst vor der Enttäuschung, dass man nicht herausfinden kann, woran die Patientin leidet. Der Erwartungsdruck, was das Umfeld der Patientin sagt. Ist in diesen Fälle doch immer wieder zu hören, dass das Umfeld eher ablehnend bis negativ der Meinung des Patienten entgegen steht in der Ferne vielleicht das zu finden, was bisher nicht gelungen ist. Die Erfahrung zeigt, dass die Patienten aus ihrem Umfeld oftmals so lange Unterstüzung erfahren, so lange sie machen, was den "Nicht-CMD-Betroffenen" als angemssen und nachvollziehbar erscheint. Das Problem dieser Fälle besteht aber eben gerade darin, dass sich "Nicht-Betroffene" gar nicht vorstellen kann, wie belastend diese Erkrankung auf den Betroffenen einwirken kann! "Stell Dich mal nicht so an!" Du siehst doch ganz normal aus!" "Ich hab auch mal Kopfschmerzen!" "Das hat doch jeder!" Man könnte es beliebig fortführen und so sieht sich der Betroffene in einem zweiten "Stress-System", dem er sich zu erwehren hat. Nämlich dem der guten Freund und Bekannten, die zwar nicht haben, woran der Betroffene  leidet, aber dennoch wissen, wie man am besten damit umgeht!

Der Stress, unter dem diese Patienten stehen, ist oftmals gewaltig und es gilt den Patienten dahingehend zu "beruhigen", dass es zwar Fälle gibt, in denen schon nach wenigen Minuten bis wenigen Stunden eine Verbesserung der Beschwerdesituation eintritt. Es aber auch vollkommen normal ist, wenn es einige Tage dauert, bis erste Zeichen einer Besserung der Beschwerdesituation eintritt.

Man mus auch dem Patienten klar machen, dass Fehlbelastungen, die vermutlich wie hier, seit ca. 18 Jahren vorliegen, etwas Zeit benötigen, um sich umzuorganisieren. Nicht vernachlässigen sollte man, dass es auch einer positiven Grundüberzeugung des Patienten bedarf, dass man ihm helfen kann.

CMD ist sicherlich keine Erkrankung, die ursächlich psychischer Natur ist. Die Behandlung einer CMD, wie auch die Behandlung jeder anderen Erkrankung setzt aber immer voraus, dass der Patient bereit ist sich auf Veränderungen einzulassen. Auch zu akzeptieren, dass manch eigene Vorstellung über den Haufen geworfen werden muss!

Ein Patient, der sich innerlich dagegen sträubt, dass man ihm helfen kann, wird nicht gesund werden können, und sei es, weil er selbst eine Gesundung boykottiert.

Im Bereich CMD ist es sicherlich nicht so, dass die Psyche einen falschen Biss, sprich Störungen der statischen und/oder dynamischen Okklusion hervorrufen kann. Die Psyche vermag aber ohne weiteres gegen eine Aufklärung der bestehenden Zusammenhänge anzuwirken und sei es nur, weil der Patient nicht bereit ist zu akzeptieren, dass es diese Zusammenhänge gibt. Die Behandlung möglicherweise kosten- und zeitintensiv ist und gegen viele Widerstände durchgeführt werden müsste. Und seien es nur gegen die Meinung der guten Freunde und Ratgeber, die nicht verstehen, warum ein Patient so weite Wege und Beschwerlichkeiten auf sich nimmt, gibt es doch in ereichbarer Nähe auch eine Vielzahl anderer Behandler, die doch Gleiches leisten müssten.

 

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