Patientin aus dem Kreis Schleswig-Flensburg beginnt mit der Funktionstherapeutischen Behandlung
Die Patientin gibt Gas. Kaum wurde der Aufbissbehelf erfolgreich eingegliedert, folgte die Instrumentelle Okklusionsanalyse. Eine Parodontalbehandlung und heute begann die Abnahme der vorhandenen Kronen im Unterkieferseitenzahnbereich, verbunden mit Neupräparation und Abformungen.
Sekundärkaries unter einigen der Kronen waren das geringste Problem. Was mehr Sorge bereitet sind die Implantate im vierten Quadranten. Hier hat ein Zahnarzt einteilige Implantate eingegliedert. Das Problem bestand darin, dass die darauf installierten Kronen aus einem Metall hergestellt waren, das optisch nicht vor dem Implantataufbau zu unterscheiden ist. Es ist praktisch unmöglich die Krone so abzutrennen, ohne den Implantataufbau zu beschädigen.
Bei zweiteiligen Implantate kein Problem. Der Implantataufbau wird einfach gegen einen neuen Aufbau ausgetauscht.
Bei einteiligen Implantaten ist das aber nicht möglich. Wenn dann, wie hier, der Implantataufbau dann auch noch grazil ausfällt, ist das Problem da, denn durch jede Kronenabnahme wird der Aufbau jedes Mal wieder ein Stück mehr geschädigt und verliert an Stabilität.
In letzter Konsequenz besteht die Gefahr, dass der Aufbau irgendwann abschert, was zwangsläufig dazu führen muss, dass das Implantat, das nach wie vor gut im Knochen steht entfernt werden muss.
Was in diesem Fall so ärgerlich ist: Das Implantat hätte es auch in zweiteilig gegeben. Der Arbeitsaufwand wäre genau der gleiche gewesen. Warum der Zahnarzt dann ein einteiliges Implantat gewählt hat, ohne die Patientin über die Vor- und Nachteile aufzuklären bleibt kleider vollkommen im Unklaren.
Dass die Patientin, konfrontiert mit diesen Fakten "not amused" ist, ist selbstredend.
Da wir keine Erfahrungen mit einteiligen Implanaten und der damit verbundenen Problembewältigung haben, wird jetzt ein Konzept gesucht, wie man die zu erstellende Brücke nicht nur gut auf die beiden einteiligen Implantate eingliedern kann, sondern diese auch wieder zerstörungsfrei von den beiden Implantataufbauten ablösen kann, sollte das irgendwann noch einmal notwendig werden.
In diesen Behandlungsfällen gibt es wirklich jede Menge Probleme, die oftmals unvermeidbar und schicksalhaft sind. Das hier ist ein Fehler, den ein Zahnarzt ohne jeden nachvollziehbaren Grund fabriziert hat. Der einzige Vorteil einzeitiger Implantate liegt in etwas geringeren Anschaffungskosten. Der Aufwand, der dann aber betrieben werden muss, wenn es zu einem Problem kommt, der ist dann aber irrsinnig und unverhältnismäßig hoch!