Patientin aus Berlin zur Kontrolle Aufbissbehelf

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Es ist ein typischer Fall, bei dem man für die Patientin hofft, dass es ein typischer CMD Behandlungsfall wird.

Es ist ein Ringen. Ein Ringen um die Deutungshoheit. Liegen die Missempfindungen in von der Patientin vermuteten Zusammenhängen, die sich nicht wirklich verifizieren lassen, oder sind die Missempfindungen durch Störungen der Okklusion verursacht.

Die Patientin beschreibt es korrekt: Jeder neue Aufbissbehelf führt kurzfristig erst einmal zu einer Linderung ihrer Beschwerden. Warum? Weil die bisherige neuromuskuläre Programmierung, besser gesagt Fehlprogrammierung entprogrammiert wird.

Und dann wird es wieder schlechter. Warum?

Weil die Okklusion überprüft werden muss. Auf Veränderungen, die geprüft und korrigiert werden müssen.

Letzten Endes kann man reden, so viel man will. Die Wahrheit liegt im Empfinden des Patienten. Wenn der sagt, dass es hilft, dann liegt man richtig und wenn nicht, dann muss man nicht falsch liegen, sondern es kann eben einfach sein, dass die Beschwerden eine ganz andere Ursache haben.

Es geht bei diesen Behandlungen nicht darum, dass der Patient an einer CMD leiden muss.

Es geht darum den Nachweis zu führen, dass der Patient an einer CMD leidet, und ob man ihm mit den behandlereigenen Mitteln in der Lage ist zu helfen.

Es ist der Patientin im Übrigen recht zu geben, dass im Bereich CMD ein Riesenangebot vorliegt und es für den Patienten fast unmöglich ist herauszufinden, was in diesem Markt seriös ist und was nicht.

Wir haben heute eine intensive Zeit mit der Patientin verbracht und das ist nicht immer so, aber in bestimmten Fällen dann eben doch.

Dabei gehört es immer in der derartigen Fällen auch dazu den Patienten neu zu kalibrieren und sei es nur, dass man dem Patienten klar macht, dass kein normaler Mensch auf dieser Welt permanent seinen Biss prüft.

Allein schon das, kann ein pathogener Cofaktor sein, das heißt der Patient selbst, wird ganz ungewollt zum medizinischen Problem.

Die einzige Chance, die man in derartigen Fällen hat besteht darin diese Dinge klar anzusprechen. Auch wenn das gelegentlich zu Widerständen führt, die überwunden werden müssen.

Einem Patienten, der in sich falsch, oder besser gesagt unphysiologische Vorstellungen trägt, dem ist nicht zu helfen.

Am besten wäre es, man könnte den Patienten wissenstechnisch, oder besser gesagt, was seine Vorurteile betrifft auf Null zurück drehen. Das aber ist unrealistisch.

Was man dem Patienten hingegen unmissverständlich klar machen muss, dass der Behandler versucht dem Patienten mit seinen Methoden zu helfen und es nicht darum geht, dass der Patient meint seinen Behandler fortbilden zu müssen.

Wenn ein Patient auf einen Behandler trifft, von dem der Patient glaubt, dass der Patient mehr wisse, als sein Behandler, dann ist kaum davon auszugehen, dass diese Behandlung zu einem happy end führen dürfte.

Und genau das wünscht sich doch der schmerz- oder anderweitig beschwerdegeplagte CMD Patient.

 

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