Patientin aus Berlin erhält 6 definitive Kronen in der Oberkieferfront
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So wars geplant und alles stand bereit. 6 Frontzahnkronen sollten im Oberkieferfrontzahnbereich eingegliedert werden und dann wäre die Behandlung abgeschlossen gewesen.
Wäre!
Wenn da nicht ein wurzelgefüllter Zahn 22 gewesen wäre, der sich kurzentschlossen auf den Weg aus der Mundhöhle der Patientin hinaus begeben hätte.
Auf einmal, ohne jede Vorwarnung sitzt man da und ein Zahn fehlt auf einmal und das hat auch Einfluss auf die anderen, danebenstehenden Zähne.
Es erfolgt in diesen Situation erst einmal: Am Besten nichts, denn der Kenner weiß: „Operative Hektik ist ein Zeichen geistiger Windstille!“
Also geht man am Besten erst einmal auf ein ruhiges Örtchen und beginnt zu überlegen, was man jetzt am Besten macht.
Es erfolgt ein Gespräch mit der Zahntechnikerin, dann die Klärung infrastruktureller Gegebenheiten, denn schließlich ist Niemand davon ausgegangen, dass hier heute und in diesem Fall etwas anderes passieren könnte, als sechs Kronen zu zementieren.
Zahn 22 ist bereits erledigt und liegt vor einem auf dem Tray. Wiederbelebungsversuche: nutzlos!
Es wird folgendes gemacht:
- Abklärung mit der Zahntechnikerin
- Abklärung der Verfügbarkeint zweier vorhandener Implantatsysteme
Sodann werden die fertigen Kronen 13, 12, 11 unter Cofferdam mit den darunterliegenden Zähnen verklebt.
Die Situation 21-23 neu abgeformt.
Zwischendurch die Patientin informiert und Kostenplanungen für die geänderte Situation erstellt.
Nachfolgend eine provisorische Versorgung 21-23 hergestellt.
Dass ein Implantat in regio 22 inseriert und plastisch gedeckt.
Die provisorische Versorgung 21-23 zementiert.
Sodann verlässt die Patientin die Praxis und zum Glück rollt nochmals das Zahntechnische Labor an, um die Unterfütterungen von heute Morgen vorbei zu bringen. Das war dann der nächste kleine Zufall, der die Situation rettet.
Morgen um 12:00 erhält die Patientin für die regio 21-23 ein Laborgefertigtes Dauerprovisorium und in drei Monaten werden dann die Zähne und Implantate 21, 22 und 23 nachversorgt.
Hört sich im Nachhinein alles richtig überlegt an, ist aber in vielfachen Telefonaten und Rücksprachen während der Behandlung konzipiert worden.
Die Patientin sieht es mit einem weinenden und einem lachenden Augen, denn wie sich nun herausstellt habe der Zahn ihr irgendwie schon lange immer gewisse Probleme bereitet und nun sei er halt raus.
Letzten Endes zeigt sich an derartigen Situation, in wie weit ein Behandlungsteam in der Lage ist, derart ungeplante Behandlungssituationen zu meistern.