Patientin aus Bamberg zur Versorgung mit Laborgefertigten Dauerprovisorien
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Im Rahmen der Instrumentellen Okklusionsanalyse wurde geprüft, ob es möglich ist die Patientin in eine physiologische Bisslage einzustellen, die allen Kriterien der Notwenidgkeiten der statischen und dynamischen Okklusion entspricht.
Angesichts des frontal offenen Bisses war es trotzdem möglich eine interferenzfreie dynamische Okklusion einzustellen.

Nachdem im Unterkieferfrontzahnbereich bei der Patientin aus Bamberg drei Implantate inseriert wurden, wird jetzt die Einstellung der Bisslage mit Laborgefertigten Dauerprovisorien vorangetrieben.
Es bestehen sehr stark dysgnathe Bissverhältnisse, darüber hinaus liegt bei der Patientin eine Unverträglichkeit auf bestimmte Lokalanästhetika vor, die zu einem erheblichen Aufwand um die eigentliche funktionstherapeutische Behandlung herum, führen.
In diesem Fall wird ganz bewusst, angesichts des Alters der Patientin, und in Abwägung der verschiedenen Alternativen, bewusst auf die Entferung des Zahnes 38 verzichtet!
Warum?
Angesichts der engen knöchernen Beziehung des endständigen Zahnes 37 zu dem teilretiniert liegenden Zahn 38 besteht die reale Gefahr, dass sich nach der Entfernung des Zahnes 38 distal des Zahnes 37 keine knöcherne Wiederherstellung mehr einstellt. Das heißt konkret nach der Entfernung des Zahnes 38 die Gefahr besteht, dass Zahn 37 ebenfalls entfernt werden muss, weil sich die dann entstehende distale Knochentasche parodontal nicht mehr beherrschen lässt. Hinzu kommt, dass diese in einem Bereich der Mundhöhle liegt, die für die Patientin schwer zugänglich ist.
Das ist eine Konzessionsentscheidung, die in enger Absprache mit der Patientin getroffen wurde.
Bei derartigen Zweifelsentscheidungen geht es immer um die Frage, ob es in einer individuellen Situation, angesichts der verfügbaren Alternativen, vertretbar erscheint einen bestimmten Behandlungsweg zu wählen.
Wenn dieser Entscheidungsmöglichkeit eine klare medizinische Kontraindikation entgegensteht, existiert auch keine medizinische Vertretbarkeit!
Situation nach Insertion von drei Implantaten in der Unterkieferfrontzahnregion. Am heutigen Tag reizfreie klinische Erscheinung.
In einem ersten Behandlungsschritt wurden heute die Unterkieferzähne von alten Kronen, Füllungen und Karies befreit. Die Zähne mit neuen Aufbaufüllungen versorgt und die Präparationsgrenzen zur Abformung vorbereitet.
Während der Arbeit fiel ein eröffneter Zahnnerv an Zahn 43 auf, der entfernt und versorgt wurde. Die Patientin erläuteret, dass ihr dieser Zahn schon längere Zeit Probleme bereitet hätte, was wiederum dem Behandlungsteam bis heute nicht bekannt war.
Ein neuromuskulär zentrierter Biss wurde genommen, was sich sehr gut durchführen ließ, auch wenn die Registrierung wegen der fehlenden Frontzähne etwas komplizierter ausfiel.
Abschließend wurde die Patientin mit provisorischen Kronen versorgt und wird voraussichtlich morgern Kiel in Richtung Heimat verlassen. Für die Herstellung der laborgefertigten Dauerprovisorien wird nunmehr ein Zeitraum von ca. 14 Tagen benötigt.
Es erscheint nur schwer vorstellbar, dass man aus einer derartigen Situation Bissverhältnisse herstellen könnte, die der Patientin das Gefühl und die Funktionsfähigkeit eines "normal" funktionierenden Kauorgans vermittelt.