Patient aus Salzwedel mit einem neuen Problem
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Bei dieser Patientin kann man exemplarisch miterleben, worin eigentlich die Problematik einer CMD-Behandlung besteht im Vergleich zu einer konventionellen zahnärztlichen Behandlung.
Die Details entnehme der Leser aus der Darstellung des Krankheitsverlaufs.
Heute wurde bei der Patient der Zahn 12 wurzelkanalbehandelt, mit dem Ergebnis: Obliteriert und kaum aufzubereiten. Bedeutet? Der Nerv ist hin und die ziehend stechenden Beschwerden, über die die Patientin seit wenigen Wochen klagt, die sich von diesem Zahn über die Nasolabialfalte durch das rechte Auge hinauf in die Stirn ziehen, sind vermutlich die Folgen einer chronischen Pulpitis, Ostitis, Parodontitis an Zahn 12.
Während der etwas langwierigen Wurzelkanalbehandlung schoss es einmal durch die genannten Strukturen, so dass wir ganz guter Dinge sind, dass das tatsächlich die Ursache dieser neuen Beschwerden sein könnte. Sicher sind wir aber erst, wenn die Beschwerden verschwinden.
Nicht lange ist es her, dass die Patientin zwei Zähne weiter hinten derart dramatische Schmerzzustände hatte, dass sie meinte die Implantate in regio 14 und 16 müssten entfernt werden.
Wie sich im Weiteren herausstellte lag unter dem langjährig wurzelgefüllten Zahn 13, der leider umsonst entfernt werden musste, weil unter dessen Wurzelspitze ein nichtröntgenopakes Stück Wurzelfüllmaterial im Knochen lag, das in seiner Kleinheit im geradezu absurden Kontrast zu den damit verbundenen Schmerzen stand, an denen die Patientin litt, nachdem wir ihr endlich die Bisslage eingestellt haben.
Wir sich nun heute im Gespräch herausgestellt hat, und auch das ist normal, denn man redet ja nicht dauernd darüber, wie es dem Patienten zu Beginn der Behandlung ging, sind die ursprünglichen Beschwerden, mit denen die Patientin sich hier einmal vorgestellt hat, genauer gesagt die funktionellen Beschwerden, inzwischen vollkommen verschwunden.
Nur das, was diesen Fall so unglaublich schwierig macht ist der Umstand, dass danach nun die zweite schwere Komplikation auftritt, die nicht darin begründet liegt, dass behandlungstechnisch etwas falsch gelaufen wäre, sondern dass jetzt eine tickende Zeitbombe nach der anderen hochgeht.
Diese Zeitbomben waren aber weder röntgenologisch noch anderweitig vorher festzustellen.
In derartigen Situationen ist es a. gut, wenn der Patient seinem Behandler vertraut und nicht beginnt ins Esoterische abzutauchen und zum anderen der Behandler die Nerven behält und nicht beginnt Verschwörungstheorien aufzubauen.
Auf gut Deutsch gesagt: „Alles Scheiße, aber nicht zu ändern!“ Das Schlimmste, was man nun tun kann ist wilden Aktionismus zu verbreiten und das in Frage zu stellen, was man bisher erreicht hat. Denn merke: Die anfänglichen funktionellen Beschwerden, die sind ja inzwischen, dank der bisher ergriffenen Maßnahmen verschwunden.