Patient aus Mannheim reist ab
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![Aufbissbehelf in Extremdiagnostik](assets/images/e/Foto%2027.03.17%2C%2012%2051%2040-3e72cfa7.jpg)
Es gibt Patienten, die einen beeindrucken, vor allem in ihrer Art mit ihrem eigenen Schicksal umzugehen. Es scheint so zu sein, als ob es den kausalen Zusammenhang zwischen dem beklagten Schwindel und der offensichtlich erkennbaren Störung der Okklusion gibt.
Der Patient ist praktisch vollkommen beschwerdefrei: Beschwerdelevel: "1".
Nun will der Patient dieses Phänomen im Arbeitsalltag erproben. Den Rest wird man sehen. Für den Patienten, der bestrebt ist trotz seiner Behinderung ein möglichst eigenständiges Leben zu führen, stellt der Schwindel ein Problem mit großer Alltagsrelevanz dar.
Gleichzeitig ist klar, dass eine funktionstherapeutische Behandlung eines Blinden, der in Baden Württemberg lebt und arbeitet ein erhebliches logistisches Problem darstellt.
![](assets/images/5/IMG_6474-0b044ece.jpg)
Die ganze Problematik dieses Aufbissbehelfs wird erst im Röntgenbild deutlich. Hier die teilretinierten Zähnen im ersten und vierten Quadranten, auf denen der Aufbissbehelf nicht nur eine statisch ausgeglichene Okklusion mit einer Genauigkeit von ca. 10 bis 15 Mikrometern aufbauen muss, sondern vielmehr das Problem eine interferenzfreie dynamische Okklusion einzustellen, die dem Unterkiefer Bewegunsmöglichkeit in Pro- und Laterotrusion ermöglicht.
Wie nun aber eine funktionstherapeutische Behandlung aussehen könnte ist nach wie vor unklar. Die vermutlich praktikabelste Lösung: Entfernung von vier Seitenzähnen und Schaffung belastbarer parodontal gestützter Fundamente in Form von Implantaten stößt an die Fragestellung, ob der onkologisch vorbestrahlte Kieferknochen dafür überhaupt geeignet ist.
Oder, ob es vielleicht doch besser wäre die vorhandenen Zähne zu nutzen, um dort Kronen zu inkorporieren, dei bei langer vertikaler Wegstrecke und korrekt eingestellter Okklusion keine Horizontalbelastungen erfahren.
Zur Klärung dieser Fragen ist es unabdingbar eine Instrumentelle Okklusionsanalyse durchzuführen und die beteiligten Fachbereiche: Onkologie, MKG-Chirurgie mit einzubeziehen.