Patient aus Heidelberg erhält vollkeramische Rekonstruktionen im Oberkieferseitenzahnbereich und neue Dauerprovisorien n der Unterkieferfront
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Mit einem hohen Aufwand wurde eine sogenannte Remontage durchgeführt. Näheres lesen Sie hier.
Die vollkeramischen Rekonstruktionen im Oberkieferseitenzahnbereich, die der Verschlüsselung der neusomuslulär zentrierten Bisslage dienen, wurden adhäsiv unter Cofferdam "eingeklebt".
Die Behandlung selbst stellt sich als in einem extremem Maße erschwert dar und das hat folgende Gründe:
1. Der patient hat eine extreme Speichelproduktion. Um ab die Okklusion mittels Folien zu prüfen müssen die Okklusalflächen trocken sein. Man trocknet die Flächen und bevor man die Folien zwischen den Zähnen hat ist bereits alles wieder feucht.
2. Der patient hat eine geringe Mundöffnung und die muss man noch beim arbeiten dauernd dadurch erhöhen, indem man die Kiefer durch Abstützung an den Frontzähnen aufdehnt.
3. Ein riesenproblem stellt die Zunge dar. Diese quillt bei Öffnung der Zahnreihen sofort zwischen Oberkiefer- und Unterkieferzähne. Man bekommt keine Okklusionsfolie zwischen die Zahnreihen geschoben. Diese ist sofort speichelduchfeuchtet und wird von der Zunge weggedrückt.Einzige Möglichkeit trotzdem zu prüfen: Man drückt mit dem Zeigefinger die Zunge in die Mundhöhle zurück und platziert dann die Folie auf die zu prüfende Zahnfläche und schließt die Zahnreihen.
Das Ganze wäre schon für sich gesehen ein Drahtseilakt. Hier muss aber die Okklusion auch nch im Bereich weniger 1/1000 Millimeter geprüft werden.
Derartige Behandlungen gehen dann, angesichts der oben benannten Erschwernisse, an die Grenzen des technisch Machbaren. Nicht nur, weil es eh schon schwierig ist die Okklusion derart fein einzustellen, sondern weil die Umstände die Okklusion zu prüfen und zu korrigieren widrig sind.
Aus studientechnischen Gründen wird die definitive funktionstherapeutische Rekonstruktion, nach der heutigen Eingliederung und damit der Einstellung der statischen Okklusion, für mehrere Monate unterbrochen.
Aus der bisherigen Behandlungshistorie ist hingegen bekannt, dass der Patient extrem empfindlich auf Störungen der dynamischen Okklusion reagiert. Diese ist aber nicht mehr gegeben, weil es im Rahmen der definitiven Rekonstruktion zu einer Vertikalisierung gekommen ist, bei der die in der Vergangenheit erfolgten subtraktiven Folgerwirkungen wiederholter feinokklusaler Einschleifmaßnahmen aufgehoben werden sollten. Das hat auch geklappt!
Nachdem jetzt die vertikale Dimension über die vollkeramischen Rekonstruktionen des Seitenzahnbereichs neu eingestellt wurde, erbringen die Laborgefertigten Dauerprovisorien der Frontzähne nicht mehr die notwenedige Funktion in der dynamischen Okklusion. Schlichtweg, weil zu viel Spielraum zwischen den Oberkiefer und Unterkieferfrontzähnen besteht.
Um dieses Problem zu lösn, bevor der Patient nächste Woche wieder nach Heidelberg abreist, wurde heraus gearbeitet, dass die Laborgefertigten Dauerprovisorien im Unterkieferfrontzahnbereich verlängert und damit neu erstellt werden müssen.
In zweiter Sitzung erfolgt daher die Entfernung der sechs Dauerprovisorien in der Unterkieferfront und die Neuversorgung mit neuen und längeren Dauerprovisorien, um die dynamische Okklusion für die nächsten Monate einzustellen, bevor der Patient dann in den nächsten Semesterferien die Dauerprovisorien der Frontzähne gegen vollkeramische Rekonstruktionen austauschen lässt.
Dann wird der Patient noch einmal mundhygienetechnisch instruiert. Es bestehen in diesem wichtigen Bereich bestimmte Defizite, die beseitigt werden müssen!