Neuer Patient aus dem Kreis Hildesheim
Ein Patient mit einer schwer basal dysgnathen Bisslage. Bedeutet vereinfach ausgedrückt: Der Unterkiefer passt überhaupt nicht zum Oberkiefer. So, als wenn der "Liebe Gott" sich im Teileregal vergriffen hätte.
Daui kommt dann eine kieferorthopädische Behandlung in der Jugendzeit, bei der der Kieferorthopäde zwar behandelt hat, letztendlich aber das Ziel mehr als deutlich verfehlt hat.
Der Patient leidet an starken Kopf- und Gesichtsschmerzen: Beschwerdelevel: "7-8", überwiegend. Gelegentlich "10" und ganz selten auch mal nur "3-4".
So richtig schlimm wurde es 2009 als der Patient rechts unten vier neue Kronen bekam. Davon sind inzwischen drei der vier Zähne entfernt. Zur Ehrenrettung des Zahnarztes muss man sagen, dass es bei der vorliegenden Bisslage nicht möglich war Kronen herzustellen und einzugliedern, mit denen der Bis hätte korrekt wiederhergetellt werden können. Der Patient hat schlichtweg keinen Biss!
Bedingt durch die basale Dysgnathie, siehen oben.
Die prinzipielle FrRage, die es hier zu klären gilt ist die, ob es möglich sein könnte die Bisslage des Patienten funktionell so einzustellen, dass eine Dysgnathieoperation umgangen werden könnte.
Diese Klärung wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe einer Instrumentelen Okklusionsanalyse zu klären sein.
Die habituelle Zwangsbisslage zeigt einen frontal offenen Biss! So beißt der Patient und so stellen sich die Bissverhältnisse auch einem Zahnarzt dar.
Die Situation des Frontal offenen Bisses verstärkt sich noch, wenn die Modelle im Artikultor in einer neuromuskulär zentrierten Bisslage eingestellt sind, in der der adjustierte Aufbissbshelf zum Nachweis einer CMD erstellt wird. Bei diesem Patienten liegt die neuromuskulär zentrierte Bisslage deutlich hinter der Habituellen Zwangsbisslage, die durch die Verzahnung der Zähne vorgegeben wird.
Zur Herstellung des Aufbissbshelfs musste an Zahn 28, nach Absprche mit dem Patienten, der palatinale Höcker deutlich eingekürzt werden, weil der Aufbissbehelf ansonsten in neuromuskulär zentrierter Bisslage derart sperrig ausgefallen wäre, dass dieser Aufbissbshelf nicht einzugliedern gewesen wäre, ohne dass der Verdacht im Raum gestanden hätte, der sperrige Aufbissbshelf würde selbst erst zu Nebenwirkungen führen.
Die Blutung beruht auf einer Lippenverletzung bei der Eingliederung des Aufbissbshelfs.