Möglicher CMD-Patient aus Ostholstein erhält adjustierten Aufbissbehelf
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Wie man so schön sagt: Aufbissbehelf sitzt , passt und wackelt.
Mit Wackeln verknüpft man am besten, dass der Aufbissbehelf im Bereich der Fronteckzahnführung über ein definiertes Spiel verfügt.
Warum ist dieses definierte Spiel so wichtig?
Weil dieses Spiel dafür sorgt, dass der Biss sowohl im Sitzen, Stehen, Liegen und sogar im Kopfstand funktioniert.
Wenn der Patient die Zahnreihen schließt, was er üblicherweise nur ca. 18 Minuten pro Tag macht.
Das aber machen CMD-Patienten häufig eben nicht.
Die große Kunst und das noch größere Geheimnis besteht darin, dass es keine exakten Vorgaben dafür gibt, wie groß dieses Spiel im Bereich der Froneckzahnführung sein sollte.
Die Angaben, die man in der Literatur findet reichen von 0µm bis 2000µm.
Also, ein weites Feld.
In 30 Jahren haben wir mühsam und am Ende eher durch Zufall herausgefunden, was 99% de Patienten gut vertragen und aktuell haben wir die erste Patientin, bei der wir ein langes Jahr lang herausgefunden haben, dass der Wert hier deutlich höher liegen muss, um ein Wohlbefinden der Patientin hervorzurufen.
Studien? Forschung? Erhebungen?
Gibts nicht.
Dieses Detailthema findet in zahnärztlichen Kreisen nicht statt, wie manch andere Themen, die sich detailliert mit der Okklusion des Menschen befassen, ebenso wenig.
Traurig, aber gleichzeitig Standard in der Zahnheilkunde und nur eine Facette eines Trends, der Patienten mit Funktionsstörungen des Kauorgans und einer erhöhten Sensibilität auf das Thema Okklusion zunehmend mehr zu Psychiatriepatienten erklärt.
Nicht ganz ohne Hintersinn, denn natürlich liegt eine besondere Empfindsamkeit auch im psychischen Bereich verortet, wenn der Patient sich an okklusalen Störungen im Mikrometerbereich stört.
Gleichsam könnte man dann aber auch fordern, dass Patienten mit einer Übersensibilität auf Gräserpollen oder Hausstaub auch besser zum Psychiater gehen sollten, als zum Allergologen.
Auch wenn CMD und Allergie vom Pathomechanismus her vollkommen anders verortet sind, ist das Grundproblem das Gleiche: Eine Übersensibilität, hier auf Pollen, dort auf Störungen in der Okklusion des Patienten.
Und so, wie man eine Pollenallergie zu behandeln vermag ist es auch möglich eine Okklusionsstörung zu behandeln. Wenn man den will. Dabei sind beide Erkrankungen chronisch und können rezidivieren.