Langjähriger CMD-Patient aus Neumünster zur Primärkronenanprobe
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Sie wissen nicht, was wahrer Horror ist?
Dann sollten Sie mal an dieser Behandlung teilnehmen.
Eine Extrembelastung, weniger für den Patienten, mehr für das Behandlungsteam.
10 Implantate müssen mit Aufbauten versorgt werden. 10 Schrauben müssen unter widrigsten Bedingungen in die Implantate eingebracht werden.
Überraschenderweise hat der heutige Arbeitsschritt, die Einprobe der bereits im Labor aufzementierten Ausgleichsprimärkronen weitgehend problemlos geklappt.
Nun erfolgt im nächsten Arbeitsschritt die Herstellung von Gerüsten.
Dazu müssen dann wieder die provisorischen Implantat Aufbauten aus dem Mund geschraubt werden und 10 Implantataufbauten für die dauerprovisorische Versorgung in die Implantate hinein geschraubt werden.
Ohne sogenannte Pass Schlüssel, wäre das überhaupt nicht möglich.
Primärkronen auf dem Meistermodell
Man kann das als Laie überhaupt nicht und selbst als Fachmann nur sehr schwer erkennen.
Bei den Stützelementen handelt es sich nicht einfach nur um konfektionierte Implantataufbauten.
Da die Implantataufbauten zu große Divergenzen aufweisen, wurden die Aufbauten präpariert und danach mit individuell gefertigten Primärkronen versorgt. Diese wurden im Fremdlabor hergestellt und auf die Implantataufbauten mit einem Spezialkleber aufzementiert.
Dabei wurden in den individuell angefertigten Primärkronen aus einer NEM-Legierung die Zugänge für die Implantataufbauschrauben ausgespart, damit man an die Implantate herankommt.
Dabei ist von extremer Wichtigkeit, dass die jetzt zu fertigende dauerprovisorische Versorgung exakt so ausgeführt wird, wie die nachfolgende definitive, zahntechnische Versorgung.
Alle möglichen Probleme sollen jetzt auftreten und nicht erst bei der definitiven Versorgung.
Der nächste Behandlungsschritt beinhaltet nunmehr die Herstellung der Gerüste mit durchaus weitflächigen Freiendbrückengliedanteilen. Dann erneuter Bissnahme und dann der Verblendung, vorerst mit Kunststoffen, weil Dauerprovisorien.
Die festsitzend geplanten Freiend-Brückenversorgungen werden dann mit einem semipermanenten Zement auf den individuell gefertigten Primärkronen zementiert. Eine Verschraubung wäre aus technischen Gründen zu aufwändig, möglicherweise gar nicht durchführbar gewesen.
Der hohe Aufwand, der hier betreiben wir, dient vor allem dazu dem Behandler im weiteren Verlauf der Behandlung die Möglichkeit zu verschaffen den festsitzenden Zahnersatz von den 10 Implantaten zu lösen, im Zweifelsfall die Implantataufbauten zu entfernen, um an die Implantate zu gelangen.
Falls es dort Probleme geben sollte.
Ob das jemals der Fall sein wird, weiß niemand. Aber, wenn es so kommen sollte, wird man froh sein, dass man im Voraus an derartiges gedacht hatte.