Langjährig rekonstruierter CMD-Patient aus der Region Kiel mit einem Rezidiv
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Nach 20 Jahren absoluter Beschwerdefreiheit hat der Patient seit ziemlich genau 14 Tagen erneut stärkere, schmerzhafte Beschwerden im rechten Kiefergelenk, wenn er den Mund öffnet.
Dabei ist der Patient seit 25 Jahren in ein Recallsystem eingebunden, war aber die Jahrzehnte über absolut beschwerdefrei.
Will sagen: Es gab keinerlei Anlass irgendetwas zu untersuchen und der Patient sagt es selbst: Hätte man ihn vor 5 Jahren untersucht, vermutlich festgestellt, dass sich der Biss verändert hat und dann Maßnahmen vorgeschlagen, hätte er das abgelehnt, weil er a. keine Beschwerden habe und b. gemeint hätte, der Zahnarzt wolle nur Geld an ihm verdienen.
Wie man sieht, kann hier Jeder sagen, was er gerne möchte und genauso wäre es ja auch gewesen.
Der Patient ist sich sicher, dass da etwas im rechten Kiefergelenk kaputt gegangen sein muss.
Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund altersbedingter Veränderungen der Okklusion schon seit Jahren Fehlbelastungen auf die Kiefergelenke eingestellt haben, die über die Jahre hinweg, im Sinne sogenannter Mikrotraumen, dazu geführt haben, dass dann, vor ca. 14 Tagen, durch ein beherztes Öffnen des Unterkiefers, sozusagen der letzte Tropfen ergossen hat, der das berühmte Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Es erfolgt eine klinische Funktionsanalyse, eine Instrumentelle Okklusionsanalyse und die Vorbereitungen für einen adjustierten Aufbissbehelf zum Nachweis der Kausalität zwischen erkennbaren Störungen der Okklusion und den beschriebenen Beschwerden des Patienten.
Die Behandlung dieses Patienten ist bereits in dem Archiv dokumentiert und wird nun zu einem aktuellen Behandlungsfall.
Es sind bisher in der klinischen Inspektion typische okklusale Fehlfunktionen zu erkennen, so vor allem beidseitige Mediotrusionsführungen, auch Hyperbalancen genannt.