Lange vereinbarter Termin kommt wegen Erkrankung nicht zustande

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Per se eigentlich erst einmal nicht erwähnenwert.

Auf den zweiten Blick dann aber schon, leben wir doch einer Zeit der finanziellen und wirtschaftlichen Optimierung.

Hört man doch, in etwaigen Diskussionen, bezüglich der Preise und Honorare in Zahnarztpraxen, dass natürlich alles immer viel zu teuer und der Zahnarzt sich eine goldene Nase verdienen würde.

Das war wohl auch mal so, als vor 34 Jahren die GOZ 1988 verabschiedet wurde.

Nur leider, leider ist diese Gebührenordnug in den vergangenen 34 Jahren niemals an die Preissteigerungen in allen Bereichen unseres Lebens angepasst worden und auch in Zeiten 7 bis 10% Inflation, die wir gerade erleben, dürfte sich daran nichts ändern.

Einer der Gründe, warum es auch im zahnärztlichen Bereich immer mehr Unseriöses gibt, bei dem man eher häufiger als selten den Eindruck gewinnen kann, dass es vorrangig darum geht Umsatz zu machen, als dem Patienten zu helfen.

Nun kommen wir auf das Thema vom Beginn dieses Beitrages zurück, dass nun ein Patient, inzwischen auch schon um die 80, heute Morgen, krankheitsbedingt seinen Termin stornieren musste.

Stellt sich die Frage, was mahcne wir denn dann?

Die Antwort ist ganz einfach: Rumsitzen und auf den nächsten Patienten warten.

Nun gehört es zu den Errungenschaften unserer Gesellschaft, dass das angestellte Personal auch dann seinen Arbeitslohn erhält, wenn es, genauso wie der Chef rumsitzt. Rumsitzen muss.

Irgendwann ist dann auch jeder Schrank aufgeräumt und jedes Regal gewischt.

Auch wenn in der Sache zwar nichts läuft, denn der Patient ist ja nicht da, laufen aber alle anderen Kosten der Praxis weiter und müssen bezahlt werden.

Und weil das so ist, bringt es eben auch nicht viel sich im Sinne einer Schönwetterkalkulation hinzusetzen, sich auszurechnen, was die Praxis an einer Kronen für einen Umsatz macht und wie lange nun konkret der Patient dafür im Behandungsstuhl gesessen hat. Die Wahrheit ist nämlich die, dass die Zeit, die heute mit Warten vergeht auch betriebswirtschaftlich bewältigt werden muss.

Zeit und Gelegenheit  einmal über ganz einfache Dinge einer freien Praxis nachzudenken, die eben keine Gelder vom Staat erhält, wie viele dieser NGO-Krakeelerorganisationen, sondern ihr Geld mit den Patienten verdienen muss, die tatsächlich zur Behandlung in die Praxis kommen.

Wer das nicht glauben mag und sich für schlauer hält, der möge weiter daran glauben, dass man in der Praxis, in der man ihm anderes erzählt, dafür dann eben gerade nicht das angedeihen lässt, was der Patient wirklich bräuchte und dafür dann zum zigten Mal die gerade zwei Jahre alte Füllung mit Zuzahlung erneuern muss, weil mal leider, leider, darunter mal wieder eine Karies zu entdeckt zu haben glaubt.

Es ist übrigens gar nicht so einfach eine Praxis so zu betreiben, wie man sich das als Patient eigentlich wünscht. Es geht vor allem nur dann, wenn man sich über ganz einfache Grundsätze des Wirtschaftens im Klaren ist. Übrigens auch der Patient, der natürlich nicht möchte, dass man ihm regelmäßig im Munde herumfuhrwerkt, nur weil der Zahnarzt seinen benötigten Umsatz machen muss.

Sie kennen ja den schönen Werbeslogan: "Und keinen Pfennig dazu bezahlt" und wer es tatsächlich selbst erlebt hat der weiß, dort geht keiner zur Tür raus, der nicht mindestens zig Pfennige dazu bezahlt.

Das vermag man schon anhand der Bilanzen zu erkennen, aber schön hört es sich schon an, was man den Leuten dort vorgaukelt.

Zum Vorgaukeln haben wir allerdings Niemanden in der Praxis, der das könnte.

Und zaubern, so erklärt es der Verfasser dieses BLOGs schon lange, tut er nur freitags Nachmittag, aber da ist die Praxis bedauerlicherweise geschlossen.

Leider, leider! 

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