Kieler Funktionspatientin im Recall
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Nicht der übliche CMD Fall und deshalb umso interessanter.
Die Patientin ist seit nunmehr über 20 Jahren in hiesiger Behandlung.
Schon von Beginn an, und mit den Jahren zunehmend mehr, leidet die Patientin an zwei hervorstechenden Symptomen:
- Parodontaler Knochenschwund, durch regelmäßigen Recall maximal verlangsamt
- Massive keilförmige Defekte, mit Füllungen nicht behandelbar
Dazu kommen unphysiologische Bissverhältnisse und das Ganze wird nur dadurch zunehmend mehr zum Drama, weil die Patientin wenig bis gar keine der üblichen funktionellen Symptome aufweist, die da u.a. lauten: Kopfschmerzen, Verspannungen, Schwindel usw..usw.
Und so sitzt man da und erlebt, gleichsam in Zeitlupe, wie ein Kauorgan genauso langsam, wie aber zunehmend sicher, zerfällt und die Patientin, weil sie nur selten und geringe funktionelle Beschwerden hat, nicht so recht verstehen kann, dass die einzige Möglichkeit ihr die vorhandenen Zähne zu erhalten, darin besteht, die stark defektgeschädigten Zähne zu überkronen und nachfolgend über diese Kronen einen physiologischen Biss einzustellen, um nachfolgenden dentoalveolären Knochenschwund und weiteren Verlust an Zahnhartsubstanzen zu verhindern.
Wieder einmal wird heute beraten und besprochen.
Der Aufwand, den man jetzt betreiben muss, um das stomatognathe System zu erhalten wir hoch sein, aber aller Voraussicht nach mit einer guten Prognose.
Die Gefahr eines weiteren Laissez Faire besteht darin, dass der Schaden nicht nur größer, sondern auch irreparabler werden und sich am Ende möglicherweise mit einem weit höheren Aufwand, als heute, bei Weitem nicht mehr das Ergebniserzielen lässt.
Wie zum Beisp8el im Fall des Patienten 12013, bei dem man heute mit einem irren Aufwand, bei Weitem nicht mehr das zu erreichen vermag, was man noch vor 15 Jahren hätte erreichen können. Auch damals schon mit einem hohe Aufwand, aber eben nicht dem, der heute betrieben werden muss und das bei einem erkennbar deutlich schlechteren Ergebnis.