Kieler CMD Patientin benötigt einen neuen Aufbissbehelf
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So richtig typisch. Die Patientin ist seit 2015 hier in Behandlung und trägt einen Aufbissbehelf, 24 Stunden am Tag.
Die halten wesentlich länger, als sonst üblich, aber nun ist es soweit, der Aufbissbshelf ist gebrochen und materialermüdet.
Es werden neue Abformungen für einen neuen Aufbissbehelf genommen und dabei bricht, man kann es kaum glauben eine Prämolarenkrone ab.
Es erfolgt ein Röntgenbild, auf dem man dann zu sehen bekommt, dass diese Krone, die einzige Kronenversorgung im Munde der Patientin ist, bei der ein Vorbehandler vergessen hat den wurzegefüllten Zahn mit einem Stiftaufbau zu versorgen, bevor er den Zahn mit einer Krone versorgt hat.
Die Patientin ist inzwischen auch schon 76 Jahren alt und wie sich zeigt, hat der danebenliegende Zahn 46 an seiner mesialen Wurzel eine deutliche Knocheneinschmelzung. Ob es sich dabei um einen akuten Prozess oder der Relikte einer alten Entzündung handelt ist nicht festzustellen, weil wir bei der Patientin keine fortlaufende Röntgenkontrolle vorliegen haben.
Und nun beginnt einmal mehr, was oftmals viel zu wenig betrieben wird.
Eine Abwägung.
Nach langer Überlegung kommt man zu der Erkenntnis, dass es für die Patientin in einem Alter von 76 Lebensjahren nicht das Ziel der Bemühungen sein kann vor allem lehrbuchhaft zu behandeln.
Also belässt man den Zahn 46, mit seinem erkennbaren Problem da, wo er ist und konzentriert sich bewusst auf Zahn 45. Morgen soll der Versucht unternommen werden die verbliebene Zahnwurzel mit einem Titananker aufzubauen, die bestehende Wurzel chirurgisch etwas zu verlängern, um nachfolgend dann den Zahn mit einer Krone wider herzustellen.
Wenn das gelungen ist, wird für die Patientin ein neuer Aufbissbehelf hergestellt.
Das macht Sinn und erspart der Patientin bis auf Weiteres einen denkbaren und eher undankbaren Besucht beim Kieferchirugen und dem Versuch einer Wurzelspitzenresektion, damit der Zahn im Röntgenbild ein mißen mehr so aussieht, wie ein Zahn laut Lehrbuch aussehen sollte.