In Sachen Patientin aus Krefeld meldet sich ein Kollege
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Soweit wir das auf die Schnelle erkennen konnten, läuft die Patientin seit nunmehr 5 Jahren mit unseren Dauerprovisorien durch die Gegend. Auf den Implantaten sollen diese bereits längere Zeit verloren gegangen seien.
Gedacht waren die Versorgungen einst für einen Einsatzzeitraum von 6 bis 9 Monaten.
Ein Kollege aus Krefeld, den die Patientin nunmehr, nach offensichtlich weiteren 5 Jahren Wanderschaft durch deutsche Zahnarztpraxen aufgesucht hatm meldet sich und möchte gerne wissen, was er nun wie zu tun habe.
Unabhängig davon, dass der Kollege sehr nett angefragt hat und wir auch sehr nett zurück geantwortet haben, bleibt festzustellen, dass es entgegen dem, was der eine oder andere zu meinen glaubt, jedes Mal wieder die Entscheidung des jeweils zuständigen Behandlers ist, wie in einem derartigen Fall vorzugehen ist.
Was man in einem derartigen Fall auf keinen Fall tun sollte: Jetzt definitive Kronen anzufertigen und einzusetzen, denn das dürfe, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer Katastrophe enden.
Was bleibt also zu tun?
„Gehe nicht über Los und zurück an den Start“
Sonst geht der Zahnarzt demnächst ins „Gefängnis“.
So oder ähnlich würde sich das Geschehen bei „Monopoly“ abspielen.
Der Glaube, da gäbe es beim Vorbehandler, als hier bei uns, irgendwelche Aufzeichnungen, Modelle oder Vermessungen, nach denen dann, bei einer derartigen Patientin der Biss einzustellen sei, ist unbedarft.
Derartige "Berechnungen" oder „Kochrezepte“ zur Einstellung eines Bisses gibt es nicht.
Der CMD-Behandler ist hier u.a. als Feinmechaniker und Handwerker gefragt.
Er muss es spüren, sozusagen im Handgelenk haben, wo sich der Biss des Patienten in einer physiologischen Lage befindet.
das kann man nicht messen und schon gar nicht mit Computersystemen oder elektronischen Stützstiftsystemen, wie u.a. dem DIR-System und einigen anderen.
Man könnte es auch anders formulieren. Ein Behandler, der glaubt u.a. mit dem DIR-System, das hier nur stellvertretend genannt wird, sei es möglich einen dreidimensional korrekten Biss zu finden und einzustellen, der hat von dem Thema, um das es bei diesen Patienten geht, schlichtweg keine Ahnung.
Diese Systeme können, das, was bei diesen Patienten gefordert ist, prinzipbedingt schlichtweg nicht leisten und da kann die Firma DIR mit ihren Rechtsanwälten und Unterlassungsansprüchen durch die Lande ziehen, so lange sie will.
Die Einstellung einer physiologischen Bisslage bei einem CMD-Patienten ist ein derart komplexer Vorgang, dass er nicht von eine Maschine erbracht werden kann, sondern nur von einem äußert erfahrenen Behandler, der das schon zig mal in seinem Berufsleben gemacht hat.