Extrem ungünstige Knochenverhältnisse bei CMD-Patientin aus Hamburg

Bei einer Patientin aus Hamburg wurden heute die ersten drei Implantate im Unterkieferseitenzahnbereich, rechts freigelegt. Die Implantationen stellten sich derart dar, dass ursprünglich geplant war die Region 5 und 6 im Unterkiefer beidseitig mit zwei Implantaten zu versorgen. Die knöcherne Situation stellte sich intraoperativ dann aber derart ungünstig dar, dass intraoperativ die Planung von 2 Implantaten auf drei Implantate, mit einem geringeren Durchmesser, geändert werden musste. Die gesamt Situation stellte sich als extrem erschwert dar, zumal eine knochenverbreiternde Maßnahmen, distal eines bezahnten Kieferbereich, praktisch nicht durchführbar ist, und zudem die Gefahr besteht, dass ein denkbares Augmentat, im Sinne einer Knochenschlitzung und Verbreiterung des Alveolarknochens, nachfolgend nicht einheilt, oder sekundär resorbiert. Die Riesengefahr liegt gerade im Unterkieferseitenzahnbereich darin, dass ein Augmentat auf Grund der im Unterkiefer gegebenen schlechten Knochendurchblutung nicht einheilt und sich die klinische Situation nach einem missglückten Augmentatversuch noch schlechter darstellen könnte, als vor dem Eingriff. Auch hier zeigt sich, dass in der Theorie manches möglich erscheint, was in der Realität nicht funktioniert, oder aber mit großen Risiken verbunden ist, was im schlechtesten Fall dazu führt, dass die Situation nach einem erfolglosen Behandlungsversuch noch schlechter ist, als vor dem Eingriff. Das sind alles Überlegungen, die vor einem Eingriff angestellt werden müssen! Ende Oktober erfolgt die Freilegung der drei Implantate im Unterkieferseitenzahnbereich, links. Auf einem der Röntgenbilder ist eine intraoperative Komplikation erkennbar, die bei der Insertion der drei Implantate im Unterkiefer, rechts auftrat. In regio 46 war anfänglich ein anderes Implantat gesetzt. Beim abschließenden Festdrehen der Schraube, die das Implantat in der Einheilzeit verschließt, sackte das Implantat in eine darunter liegende Knochenvakuole ab. Nach längerer intraoperativer Überlegung wurde das Implantat aufwändig aus der Tiefe des Unterkieferastes entfernt und nachfolgend ein Implantat mit einem größeren Durchmesser eingebracht, das im bukkalen Bereich dann oberflächenglatt geschliffen und poliert wurde. Diese drei Implantate sind alle knöchern osseointegriert und wurden am 24.09.14 mit temporären Aufbauten versorgt und einer weichgeweblichen Ausheilung zugeführt.

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