Extrem schwieriger Aufbissbehelf
Habituelle Zwangsbisslage
Die "habituelle" Bisslage, das heißt die Bisslage, die durch den Zusammenbiss der Zähne vorgegeben ist.
Neuromuskulär zentrierte Bisslage
Die neuromuskulär zentrierte Bisslage als Ergebnis einer "Zentrischen Bissnahme". Hier bereits erkennbar ein "retraler" Vorkontakt Zahn 28/37
Aufbissbehelf mit Vorkontakt im 8er Bereich
Erster Schritt der Aufbissbehelfherstellung. Verstärkung der Situation des Vorkontakts im Bereich Zahn 28 verbunden mit einer starken Sperrung des Bisses. Eine Herstellung des Aufbissbehelfs würde zu einer derart massiven Kunststoffapparatur führen, die von der Patientin mit Sicherheit nicht toleriert werden würde.
Zahn 28 im Modell eingeschliffen
Einschleifen des Modells in regio 28, vor der Herstellung des adjustierten Aufbissbehelfs, nach Rücksprache mit der Patientin, bis beidseitige erste Kontakte rechts und links vorliegen. Hierdurch starke Verminderung der Sperrung des Bisses. Nachfolgend muss diese Situation auf Zahn 28 übertragen werden.
Nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließt sich, dass es in dieser Situation zu einem größeren Problem mit einem elongierten Weisheitszahn im Oberkiefer kommt.
Schon bei den ersten Betrachtungen wird klar, dass dieser Weisheitszahn zu einem Problem im Biss führt, weil in der neuromuskulär zentrierten Bisslage ein Vorkontakt entsteht, der den Unterkiefer zwangsmäßig nach vorne und zur Seite "schiebt". Das ist vermutlich eines der Probleme der Patientin.
"Dramatisch" wird die Situation aber erst im Verlauf der Herstellung eines Aufbissbehelfs, weil der Vorkontakt nunmehr so massiv wird, dass der Aufbissbehelf, würde man ihn so herstellen, zu einer massiven Bisssperre der Patientin führen würde. Es erschließt sich ohne weitere Kenntnisse, dass diese Situation kaum zu einer muskulären Entspannung beitragen würde.
Nach Rücksprache der Patientin wird daher am Modell so viel von dem Weisheitszahn weggenommen, bis auch an anderen Zähnen ein Kontakt auf der Tiefziehfolie entsteht. In dieser Höhe wird nunmehr der Aufbissbehelf hergestellt.
Nachfolgend muss im Munde, vor Eingliederung des Aufbissbehelfs, an dem Weisheitszahn mindestens so viel weggenommen werden, wie auf dem Gipsmodell. Empfohlen wurde der Patientin den Zahn zu entfernen, da dieser ohne jede Funktion ist und auch zukünftig keine übernehmen wird. Ursache ist vorrangig, dass der Weisheitszahn keinen Gegenzahn hat und daher über die Okklusionsebene hinaus elongiert ist.