Es sind total verrückte Zeiten..
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..und wie verrückt diese Zeiten sind und dass einem dazu auch nichts Vernünftiges mehr einfällt, das können Sie nachfolgend hier lesen.
Vor einigen Tagen, wir erinnern uns gab es hier folgenden BLOG Eintrag:
02.08.2022
"Ein neuer Extrem-CMD-Patient aus Berlin"
Vielleicht hat sich der eine oder andere gewundert, dass dem Beitrag nichts mehr folgte, denn aus dem Eintrag war klar, dass der Patient einen adjustierten Aufbissbshelf erhalten hatte und man natürlich gespannt war, wie die Geschichte nun weiter gegangen ist.
Genau davon lebt ja dieser BLOG. Von der Authentizität.
Wie ist es denn nun weitergegangen?
Der Patient hat die laufende Diagnostik nach nicht einmal 24 Stunden abgebrochen!
Warum?
Weil das erreichte Behandlungsegebnis derart gut war, dass der Patient meinte, es ginge ihm nun so gut, dass er den Behandler, der diesen Erfolg erreicht hatte, nicht mehr bräuchte.
Aber hören wir selbst, denn der Patient schreibt mit Datum vom 11.08.2022:
"Sehr geehrter Herr Dr. von Peschke,
mit etwas zeitlichem Abstand möchte ich mich noch einmal für den Termin in der vergangenen Woche in Kiel bedanken. Die Aufbissschiene sorgt dafür, dass die Position des Unterkiefers zentriert ist, deutlich weiter hinten liegt und überhaupt wieder ein Aufbiss da ist. Das Beschwerdebild ist dadurch deutlich verbessert (Kiefer stabilisiert, besserer Schlaf, viel bessere Körperstatik ...).
Es hat mir in dem Termin das Vertrauen dafür gefehlt, die Zähne auch nur minimal beschleifen zu lassen. Es ist von anderen Behandlern einfach schon zu viel abgeschliffen worden, was ich im nachhinein sehr bereut habe. Ich werde die Behandlung daher vor Ort in Berlin fortsetzen. Ich weiß, dass noch ein erheblicher Weg vor mir liegt. Aber ich bin einen guten Schritt weiter.
Die beiden Rechnungen habe ich heute selbstverständlich beglichen.
Freundlicher Gruß..."
Nun erinnern wir uns, dass der Patient berichtet hatte, im Vorwege hätten in Berlin zwei Zahnärzte an seinen Zähnen herum geschliffen, was nicht nur zu keiner Besserung seiner Beschwerden geführt hatte, sondern im Endeffekt dazu, dass der Patient 9 Monate lang erwerbsunfähig war und der aktuelle Zustand zum Zeitpunkt der Vorstellung in Kiel wirklich besorgniserregend.
Nun hat der Patient seinen Grund für den Behandlungsaabruch, trotz der für ihn äußerst positiv verlaufenden Diagnostik angegeben. Er wollte nicht, dass man ihm erneut an seinen Zähnen herum schleife.
Das Problem ist nur, dass Niemand in Kiel an seinen Zähnen herum schleifen wollte, sondern nach der ersten Nacht Kontrollen und feinokklusale Korrekturen am Aufbissbehelf erbracht werden sollten.
Das haben wir dem Patienten auch deutlich gesagt, nur war dieser so von seiner Überzeugung ergriffen, dass er nicht in der Lage war zuzuhören.
Selbst der Einwand, dass der Verfasser dieses BLOGs ihn verstehen könne, weil es eben nicht statthaft sei einfach so an Zähnen herumzuschleifen, ohne dass überhaupt klar wäre, woran der Patient leidet, nur dass es doch nicht richtig sein könne, dass der Patienten seinen Unmut nun am aktuellen Behandler auslasse, er möge doch damit zu den Behandlern gehen, die ihn falsch behandelt hätten, zeigte leider keinerlei Wirkung.
Für den Patienten war klar, dass nun auch dieser Behandler wieder an seinen Zähnen herum schleifen wolle, dabei hatte dieser Behandler in Kiel nun einen Aufbissbehelf eingegliedert, der zum ersten Mal un in kürzester Zeit eine dramatsiche positive Veränderung im Beschwerdegeschenen des Patienten erzielen konnte.
Dass die Situation sich seit dem 02.08.22 noch weiter verbessert und stabilsiert hat geht aus der Mail des Patienten zweifelsfrei hervor.
Nun hat der Adressat das Schreiben des Patienten mit Datum vom 11.08.2022 beantwortet:
"
Sehr geehrter Herr XXXX,
Ihnen ist leider ein ganz gravierender Denkfehler unterlaufen.
Im Rahmen der reversiblen Diagnostik, unter Einsatz eines Aufbissbehelfs, werden NIEMALS Zähne beschliffen, sondern Einschleifmaßnahmen AUSSCHLEISSLICH am Kunststoff des Aufbissbehelfs vorgenommen. Jedenfalls arbeiten wir so, wie die fachlichen Vorgaben das erfordern.
Erst im Rahmen der Funktionstherapie werden, nach Abstimmung mit dem Patienten Maßnahmen an den Zähnen durchgeführt.
Sie hätten vielleicht doch etwas genauer hinhören sollen.
Es würde mich überraschen, wenn Sie in Berlin Jemanden finden werden, der das hinbekommt. Das werden Sie aber selbst herausfinden müssen.
Wir waren auf einem guten Weg. Es tut mir leid für Sie, dass Sie die Vorgehensweise falsch gedeutet haben. Der Aufbissbehelf wird eine Zeitlang seinen Dienst tun und nach und nach werden sich die Beschwerden, bekannter Art, wieder einstellen. Ich glaube nicht mal, dass Jemand diesen Aufbissbehelf wieder in Stand setzen können wird. Da liegen vermutlich noch ganz viele bittere Rückschläge und Enttäuschungen vor Ihnen, die wir Ihnen gerne erspart hätten.
Viel Glück."
Der Glaube, mit dem wir immer wieder einmal konfrontiert werden, es sei einem anderen Behandler, beispielsweise unter Zuhilfenahme des in Kiel hergstellten Aufbissbehelfs möglich den eingestellten Biss zu rekonstruieren ist naiv, weil technisch nicht möglich.
Jeder zahnärztliche Behandler, der das könnte würde dem Patienten einen neuen Aufbissbehelf eingliedern, bei dem er genau weiß, was dieser in der Okklusion des Patienten überhaupt bewirkt. Man kann das einem Aufbissbshelf nicht ansehen, sondern man muss ihn geradezu selbst herstellen, um zu wissen, welche Funktionen diese Apparatur im Munde des Patienten bewirkt.
Auch das würde am ende aber nicht weiterhelfen, denn irgendwann einmal müssten diese gesammelten Erkenntnisse in das Gebiss des Patienten eingearbeitet werden und hier kommt es dann im Rahmen der Funktionstherapie tatsächlich zu Maßnahmen an den Zähnen.
Die Behandle, die das nachweislich und mit Erfolg praktizieren waren schon zu früherer Zeit rar gesät und zumindest die, die der Verfasser dieses BLOG z auf Nachfrage zu nennen vermocht hätte, sind inzwischen alle tot oder im Ruhestand und die, die des verklausuliert behaupten machen irgendwas, ohne auch nur im ansatz belegen zu können, dass das, was sie tun, mit Erfolg belegt wäre.
Das Thema CMD ist leider in den vergangenen Jahren systematisch kaputt gemacht worden, weil es ganz viele gibt, beim Physiotherapeuten begonnen, bem Osteopathen geendet, die behaupten CMD Behandlungen durchzuführen, dabei beinhaltet die Diagnose "CMD" zwangsläufig eine okklusale Kausalität und die widerum ist nur zahnärztlich zu behandeln, und zwar durch Eingriffe in die Okklusion, und das auch nur dann, wenn zweifelsfrei feststeht, dass Störungen der Okklusion überhaupt für die beklagten Beschwerden ursächlich verantwortlich sind.
Was soll man nun als erfolgreicher und weggedrückter Behandler sagen?
Wir leben in verrückten Zeiten und die sind unter derartigen Ereignissen für den Behandler enttäuschend, denn dessen Lohn besteht darin, dass er abgeschoben wird und für den Patienten vermutlich noch ein Weg der Erkennntis, wenn er mit hoher Wahrscheinlichkait erkennen muss, dass genau das eintreten wird, was die Antwort des Behandlers auf dessen E-Mail hin zu beschreiben versucht.
Am Ende wird dann aus einer ganz realsitischen "WIN-WIN-Situation" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine "Lose-Lose-Situation".
Und das lag nicht etwa am Behandler, sondern ausschließlich am Patienten, und der hat die Beschwerden.
Was die Patienten nicht wissen, wir aber schon lange, dass es keinen qualifizierten Nachwuchs in diesem Bereich geben wird. Warum man das so genau zu sagen vermag?
Weil nicht einmal mehr ein Fortbildungsnangebot exisitert.
Im besten Fall wird noch diagnostiziert und das "Zum Teufel hinaus", manches CMD Zentrum die tollsten Zusammenfassungen der erbrachten Diagnostik auf Hochglanzpapier an den Patienten abgibt, nur auf die Frage des Patienten, was dieser denn nun mit seinem Hochglanzprospekt veranstalten solle, denn die Beschwerden habe er doch immer noch, dann die groteske Anweisung erhält, damit möge er zu seinem Hauszahnarzt gehen.
Die Vorstellung aber, der Hauszahnarzt sei zwar zu dumm eine CMD zu diagnostizieren, dann aber schlauf genug die vermeintliche CMD zu therapieren ist derart absurd, dass man dazu nichts sachliches ergänzen kann.
Das ist natürlich nicht nur absoluter Schmuh, sondern dass, was man umgangssprachlich als Betrug am Patienten bezeichnen würde.
Und wenn ein Patient glaubt, so würde das funktionieren, dann muss man schon einmal den Patienten fragen, ob er das wirklich selbst glaubt.
Für CMD-Patienten ist es extrem schwierig geworden einen Behandler zu finden, bei dem zumindest die Aussicht besteht, dass dort nicht nur diagnosiziert und schlau daher geredet wird, sondern bei dem er auch eine Therapie erfahren kann. Denn nach wie vor gilt:
Erst aus der erfolgreichen Therapie ergibt sich die Richtigkeit der gestellten Diagnose!
Die Bekanntgabe einer Diagnose hat noch keinem Patienten konkret geholfen, sondern erst die Therapie, die sich aus der korrekt gestellten Diagnose einer Erkrankung ergibt.
Im Bereich CMD ergibt sich aber die Diagnose eben nicht aus dem Auftreten bestimmter Symptome, sondern ausschließlich aus dem Kausalnachweis der Okklusion für das Auftreten der vom Patienten beschriebenen Beschwerden.
Anders herum: Ohne Aufbissbehelf, mit deutlicher Verbesserung des Beschwerdebildes, weil Ausschaltung okklusaler Störungen durch denselben: Keine CMD-Diagnose.
Bei besagtem Patienten aus Berlin wurden im Rahmen vermoientlicher CMD-Diagnostik im Vorwege keine Aufbissbehelfe eingegliedert, sondern gleich zweimal direkt an den Zähnen herum geschliffen.
Was uch immer das gewesen sein könnte, bis hin zur möglichen vorsätzlichen Körperverletzung, bei Wissen um die funktionellen Beschwerden des Patienten, war es doch eines mit Sicherheit nicht: Eine CMD-Diagnostik. Wie die widerum abläuft ist hinreichend beschrieben.