Endlich sagts mal Jemand anderes...
Manchmal fühlt man sich ja eher gut, wenn man das Gefühl hat, dass man es mal wieder besser gewusst hat.
Gelegentlich aber überkommt einen dabei ein Gefühl der Wehmut, weil man zum einen das Gefühl bekommt, dass es für die Sache selbst, um die es geht, nicht gut ist, dass man recht hat.
Zum anderen, weil man mehr und mehr das Gefühl bekommt, dass man allein auf weiter Flur steht.
Oder eben auch in der Wüste.
So muss man das wohl sehen, wenn die DZW, man kann sagen die "BILD" Zeitung für Zahnärzte die prinzipiellen Unterschiede der neuen zur alten Zahnarztgeneration erklärt.
Für den belesenen und informierten Besucher dieses BLOGS nicht wirklich etwas Neues, aber eben doch die Bestätigung, dass das, was hier gelegentlich beschrieben wird, tatsächlich so sein dürfte.
Da bringen einen die altbekannten Hausfrauenweisheiten, dass nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird, auch nicht wirklich weiter. Zumal man inzwischen feststellen muss, dass im Bereich CMD kaum noch gekocht wird.
Und wenn wirklich Jemand glaubt, mit Digitalisierung könne man den zunehmenden Verlust taktiler Fertigkeiten eines Zahnarztes ausgleichen, der glaubt auch daran, dass die Entwicklung in diesem Land ins Paradies führen dürfte.
Es ist für die Tätigen, die diesen Übergang persönlich erleben, ganz schwer, das hinzunehmen und dabei zu sehen, wie jeden Tag mehr ein Stückchen schwer erarbeiteter manuell handwerklicher Heilkunst eines Berufsstandes verloren geht.
Nein! Früher war nicht alles besser!
Aber im Bereich Craniomandibulärer Dysfunktionen gab es früher noch Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag um ein kleines bißchen mehr an Präzision und um ein realisierbares Behandlungdkonzept gerungen haben.
Heute geht es zunehmend mehr, und das nicht nur in der Zahnmedizin, um Ansehen, Einkommen, Selbstverwirklichung, Familie und Freizeit.
Und immer weniger geht es um das, um das es eigentlich hauptsächlich gehen sollte: Kranke CMD Patienten mit schweren und häufig jahre- bis jahrzehntelangen Leidensgeschichten zu behandeln, und damit verbunden, einem großen Stück Verantwortung, dass sich ein CMD Behandler auflädt, wenn er diese Patienten nicht nur diagnostizert, sondern auch noch therapiert!
Was es für Patienten bedeutet, dass der Beruf für die junge Ärztegeneration nicht mehr den Stellenwert besitzt, wie das früher einmal war, davon können schon heute viele der Patientin ein Lied singen, die jahrelange Schienenbehandlungen, gewürzt mit Physiotherapie- und Osteopathiebehandlungen absolvieren, ohne dass es ihnen dabei jemals besser ginge.
Das allerdings gibts auch heute schon.