Endlich ein Beitrag, der sich kritisch mit der "Osteopathie" und Zahnärztlichen CMD-Netzwerken auseinandersetzt
Man ist es ja als böser "Schulzahnmediziner" schon gewohnt.
Wer im Rahmen einer diagnostizierten CMD Zähne behandelt ist böse und wer den Osteopathen bemüht ein Guter.
Dass die Realität etwas anders ausschaut, kann man zum einen in diesem BLOG lesen und zum anderen in einem Beitrag der WELT vom 03.01.2023.
Man kann sich schon das Wutgeheule angeblich "ganzheitlich" orientierter Zahnärzte und damit verbandelter Osteopathen und Physiotherapeuten vorstellen, wenn nun auf einmal, wider dem Zeitgeist, die Frage aufkommt, was an dem dort erbrachten, überhaupt als wissenschaftlich gesichert gelten darf. Selbst von Seiten sogenannter "Gutmenschen" hat es in der jüngeren Vergangenheit erheblichen Widerspruch gegen die Prinzipien einer wissenschaftlich ebenso wenig gesicherten Homöopathie gegeben und deren nicht belegbarer Wirksamkeit.
Nun erfahren wir hier eher so en Passant, dass es mit der Osteopathie und deren behaupteten Wirkungen weit weniger her ist, als man bisher allgemein glaubte.
Auch interessant und bei Weitem nicht typisch nur für diesen Bereich, wie versucht wird mit hanebüchenen Studien angebliche Zusammenhänge und Kausalitäten zu belegen, die einer konkreten Überprüfung nicht standhalten.
Bemerkenswerterweise ist Herr Prof. Türp aus Basel, der stets gegen das sogenannte "Übel" in der Schulzahnmedizin zu Felde zieht, im Bereich der Osteopathie mehr als stumm bleibt.
Was darunter zu verstehen ist:
Das Übel (ahd.: abel, ibel, ubil) ist in der Philosophie ein Begriff, der alles bezeichnet, was dem Guten entgegengesetzt ist – also das Schlechte. Es ist vom Bösen zu unterscheiden, mit dem es häufig verwechselt wird. Übel ist der allgemeinere Begriff, der mehr als das Böse umfasst. Alles Böse gehört zum Übel, aber nicht jedes Übel gehört zum Bösen. (Wikipedia)
So wie viele andere Hochschulwissenschaftler, von denen der eine oder andere geradezu ein wahrer Meister sogenannter "Übersichtsarbeiten", im Fachchinesisch auch "Meta-Studien" genannt, ist, besteht das prinzipielle Problem dieser Metastudien, man könnte es zurecht auch als ÜBEL bezeichnen: Der Autor der Studien macht selbst gar nichts. Er forscht nicht. Er behandelt nicht. Er hinterfragt auch nicht etwa. Er fasst nur die Ergebnisse bereits erstellter medizinischer Studien zusammen und macht aus 10 Einzelstudien dann eine Metastudie. Metastudien sind daher wissenschaftlich betrachtet in ihrer Evidenz höherwertiger eingestuft, als Einzelstudien.
Das prinzipielle Problem dieser Metastudien besteht allerdings darin, dass die zugrunde liegenden Studien, bei der Erstellung der Metastudien, in ihrem wissenschaftlichen Wahrheitsgehalt keiner Prüfung unterzogen werden. Das heißt, wenn erst einmal eine Studie mit einem bestimmten Ergebnis auf dem Markt ist, dann muss man nur genügend gleiche Studien zusammenfinden und macht dann eine sogenannte Metastudie daraus. Wenn man es ein bißchen geschickt anstellt, dann sucht man sich die Studien zusammen, deren Eregbisse einem genehm sind und bestätigt dann durch eine META-Studie, dass das so sein müsse, was der Herr Professor mit seiner Lehrmeinung so von sich gibt. So etw läuft das im Wissenschaftsbetrieb. Wer das verstanden hat, weiß auch wie Klimastudien zustande kommen.
Wie so was funktionieren kann, haben vor einigen Jahren zwei Journalisten nachgewiesen, indem sie eine Wissenschaftliche Studie veröffentlich haben, dass Schokolade angeblich schlank mache. Natürlich ein totaler Schwachsinn, der aber bis heute durch die Gazetten geistert und eindrucksvoll nachweisen konnte, wie der Markt der Wissenschaft funktioniert. Hier als Youtube Video.
Wenn es also gelingt 10 Studien zu finden, die besagen, dass der Verzehr von Schokolade schlank macht, dann machen Wissenschaftler, wie besagter Prof Türp daraus eine Metastudie und erklären nachfolgend, dass für die Aussage "Schokoladeessen mache schlank" nunmehr eine hohe Evidenz bestünde.
So ähnlich muss man wohl den Hinweis des Autors des Artikels verstehen, wenn mehrere Osteopathen eine Studie erstellen, die angeblich segensvolle Maßnahmen der Osteopathie belegen soll und sich in einer Überprüfung der Studie dann herausstellt, dass die Studie ein einziger Fake ist.
Nun wäre das alles nicht besonders erwähnungsbedürftig. wenn es nicht gerade Hochschulzahnmediziner, wie besagter Prof. Türp aus Basel wären, die zwar den etablierten Methoden der Schulzahnheilkunde entgegentreten. Das Ganze mit dem Hinweis auf eine nicht vorhandene oder nicht genügend vorhandene Wissenschaftliche Evidenz. Das aber dann zum Problem wird, wenn besagte Hochschullehrer zum einen selbst nichts dazu beitragen, die von ihnen geforderte Evidenz zu schaffen und dabei zum zweiten gleichzeitig auch noch alternativmedizinisch unseriösen Verfahren das Wort reden, die über eine noch weit geringere wissenschaftliche Evidenz verfügen und, wie im Fall der Osteopathie, sogar noch im Verdacht stehen Schaden auch bei regelrechter Anwendung zu erzeugen und nicht nur, wie vollkommen zurecht kritisiert bei unsachgemäßer Anwendung zahnärztlich-okklusaler Maßnahmen.
Auch das ein Zeichen zunehmend unwissenschaftlicher werdender Zeiten, in denen es vor allem und immer mehr um Ideologien und Überzeugungen geht, hier auch gerne als "Medizinische Schulen" und den damit gelegentlich verbundenen Eitelkeiten der hinter dieser "Schule" stehenden Hochschullehrer. Vor allem aber geht es nur noch sehr bedingt um belegbare Fakten. So ist es gängige Praxis unliebsame Wissenschaftliche Fachartikel und Kasuistiken in intransparenten vermeintlichen Prüfverfahren auszusortieren, so dass diese gar nicht erst zur Wissenschaftlichen Veröffentlichung kommen. Wer nun glaubt, gerade in der Wissenschaft und hier noch mehr der Medizin, da müssten doch transparente Verfahren etabliert sein, die eine unvoreingenommene Betrachtung gewährleisten würden, der wäre sehr erstaunt zu erfahren, dass dem nicht nur nicht so ist, sondern ganz im Gegenteil nur das veröffentlich wird, was einem anonymen Gutachter gefällt. Will sagen: Dieses System präjudiziert, dass praktisch nur das veröffentlich wird, was bereits Veröffentlichtes bestätigt, während kritische Auseinandersetzungen mit bestehenden Veröffentlichungen durch anonyme "Gutachter" in einem 100% intransparenten Gutachterverfahren weitgehend unterbunden werden. Der Verfasser dieses BLOGs weiß ganz genau, worüber er hier schreibt.
Vielleicht öffnet dieser Beitrag eines Emeritierten Professors aus England zumindest dem einen oder anderen betroffenen Patienten die Augen, verbunden mit konkreten Hinweisen auf internationale, wissenschaftliche Studien, welch grotesker Unsinn im Bereich der Funktionsstörungen des Kauorgans von angeblich "Ganzheitlich orientierten CMD Experten" und deren osteopathischen Trittbrettfahrern fabriziert wird.
Leider, so vermag es der Verfasser dieses BLOGs zu berichten, sind derartige "Glaubensanhänger" nicht selten als Beratungszahnärzte und Gerichtsgutachter tätig. In aller Regel, so kann man es zusammenfassen, ohne belegbare eigene Behandlungstätigkeit, aber in großer ideologischer Überzeugung über die Notwendigkeit interdisziplinärer Netzwerke, ohne die angeblich gar nichts ginge.
Dass es dabei in Wahrheit vermutlich oftmals nur darum geht schmerzgeplagte Patienten möglichst lange in derartigen Netzwerken hin und her zu schieben, so lange der Rubel rollt, ist auch eine Facette dieser unendlichen Geschichte.
Ob Beiträge, wie die eines "Norddeutschen CMD-Curriculum", selbstverständlich mit mit eigener Zertifizierung, der Sache hilfreich sind, darüber darf man geteilter Meinung sein, nimmt man dort ganz verblüfft zur Kenntnis, dass CMD angeblich eine Erkrankung sei, die vor 1000 Jahre auch schon im Alten China bekannt gewesen sei und dort u.a. mit Traditioneller Chinesischer Medizin und Akupunktur behandlet worden sei. Faktenlage ist hingegen, dass zumindest in Deutschland erst seit 2016 so einigermaßen klar gestellt wurde, was unter einer CMD zu verstehen sei.
Ob es wirklich sinnvoll ist, wie in den sogenannten "Westerburger Kontakten" angepriesen, dass eine Physiotherapeut und Heilpraktiker wissbegierigen Zahnärztinnen und Zahnärzten erklärt wie die Okklusion funktioniert, wenn man so will das "A und O" des Betätigungsgebiets eines Zahnarztes, daran darf man berechtigte Zweifel äußern.
Dass dann ein Physiotherapeut und Heilpraktiker Zahnärzten erklärt, wie Aufbissbehelfe angefertigt werden und auszusehen haben, lässt berechtigte Zweifel an der Qualität nicht nur dieses Fortbildungsangebotes dieses Instituts aufkommen. Dafür richtet sich das Fortbildungsangebot dann aber auch von der Zahnärztin bis hin zum Logopäden. Es scheint so, dass für jeden, der mit dem Thema Geld verdienen will, dann auch etwas dabei zu sein scheint.
Zweifel darf man auch daran äußern, ob derartige Fortbildungen mit dem Heilberufsgesetz in Übereinklang gebracht werden können, denn in Deutschland ist es weder Osteopathen noch Physiotherapeuten oder Heilpraktikern erlaubt Zahnheilkunde zu betreiben. Das scheint in Westerburg noch nicht so richtig angekommen zu sein.
Das sind eigentlich ganz profane Kenntnisse, die insbesondere im Bereich "CMD" nach und nach verloren zu gehen scheinen. Dass für derartige Fortbildungsangebote von Seiten der Bundeszahnärztekammer auch noch Fortbildungspunkte vergeben werden, wirft im besten Fall ein Schlaglicht auf die korrupten Entwicklungen im Bereich der Medizin, die inzwischen mit den Entwicklungen in der Politik Schritt zu halten vermögen.
Wir legen allergrößten Wert darauf, dass im CMD CENTRUM KIEL, im Rahmen okklusionsorientierter Behandlungen weder wissenschaftlich fragwürdige osteopathische noch physiotherapeutische Begleitmaßnahmen durchgeführt werden, wie das leider heute üblich zu sein scheint.
Wir distanzieren uns von derart fragwürdigen wissenschaftlich ungesicherten und im Widerspruch zum Heilberufsgesetz stehenden Praktiken. Dabei sind die hier dargestellten Fälle nur Einzelbeispiele, die sich in der Internetrecherche nur als die Spitze eines Eisberges darstellen.
Lesen Die daher nachfolgend den Beitrag, der sich kritisch und vor allem wissenschaftlich mit der Osteopathie und ihren Auswüchsen auseinandersetzt.
Wie nützlich ist die Osteopathie?
Es gibt bislang kaum wissenschaftliche Evidenz für diese Therapieform. Zudem ist sie nicht frei von Risiken
Der Amerikaner Andrew Taylor Still (1828-1917) erfand die Osteopathie vor etwa 120 Jahren und sah sie als Allheilmittel. Er postulierte, dass so gut wie alle Krankheiten auf einem gestörten muskuloskelettalen System beruhen. Die Behandlung dieses Systems sei die einzig richtige Therapie. In den USA haben sich Osteopathen später zu medizinisch voll ausgebildeten Ärzten entwickelt. Überall sonst – auch in Deutschland – müssen Osteopathen aber als alternative Behandler eingestuft werden.
In Deutschland ist die Berufsbezeichnung „Osteopath“ eigentlich unzulässig, und der von vielen Osteopathen geführte Titel „D. O.“ hat keine rechtliche Bedeutung. Er ist lediglich eine geschützte Wortmarke des Verbands der Osteopathen Deutschland (VOD), der die Vergabe dieses Titels kontrolliert. Die Osteopathie-Ausbildung findet in Deutschland an privaten Osteopathie-Schulen statt. Viele Absolventen legen danach zusätzlich eine Heilpraktiker-Prüfung ab, um so die Erlaubnis zu erhalten, Kranke behandeln zu dürfen. Für eine Therapie berechnen sie zwischen 60 bis 150 Euro, wovon einige Kassen einen Teilbetrag übernehmen.
Auffallend ist, dass es selbst Osteopathen anscheinend nicht gelingt, ihre Heilweise klar zu definieren.
Andrew Taylor Still beschrieb die Osteopathie als „Wissenschaft, die aus einer exakten, erschöpfenden und überprüfbaren Kenntnis der Struktur und Funktion des menschlichen Mechanismus besteht, und zwar in anatomischer, physiologischer und psychologischer Hinsicht, einschließlich der Chemie und Physik der bekannten Elemente.“
Das Londoner „College of Osteopathy“ bietet eine ebenso nebulöse Definition an:
„Osteopathie ist eine personenzentrierte manuelle Therapie, die darauf abzielt, die Patienten in die Lage zu versetzen, auf veränderte Umstände zu reagieren, sich ihnen anzupassen und gut zu leben.“
Die Definition deutscher Osteopathen ist ebenso vage:
„Osteopathie ist ein vollständiges System medizinischer Betreuung, bei dem der Mensch ganzheitlich und nicht nur symptomatisch behandelt wird.“
Osteopathen wenden eine breite Palette therapeutischer Verfahren an, von denen viele dem Repertoire der Physiotherapie entlehnt sind – Bewegungstherapie, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen.
Ihre Markenzeichen sind aber manuelle Wirbelsäulenmanipulationen und Mobilisationen.
Manipulationen sind oft kraftvoll und zielen darauf ab, ein Gelenk über seinen physiologischen Bewegungsumfang hinaus zu bewegen. Sie werden daher auch mit schwerwiegenden Komplikationen in Verbindung gebracht.
Mobilisationen sind dagegen in aller Regel sanftere, häufig oszillierende, passive Behandlungen, die auf einen Bereich oder ein Segment der Wirbelsäule angewendet werden. Wie der Name schon sagt, zielen sie darauf ab, die Gelenke zu mobilisieren, um den Bewegungsumfang der betreffenden Region zu vergrößern und Schmerzen zu lindern.
Neben der geläufigen Osteopathie, auch parietale Osteopathie genannt, gibt es weitere Varianten.
Die viszerale Osteopathie ist eine Erweiterung der Prinzipien von Still; sie wurde von dem französischen Osteopathen Jean-Piere Barral entwickelt und beinhaltet die manuelle Manipulation von inneren Organen, Blutgefäßen und Nerven.
Den Befürwortern zufolge verbessert die viszerale Manipulation die Funktion einzelner Organe und Organsysteme sowie die strukturelle Integrität des gesamten Körpers.
Eine kürzlich publizierte Zusammenfassung der Evidenz kam jedoch zu dem Schluss, dass „gut durchgeführte und fundierte Beweise für die Zuverlässigkeit und Wirksamkeit der Techniken der viszeralen Osteopathie fehlen“.
Bei der kraniosakralen Osteopathie handelt es sich um eine manuelle Behandlung, die von den US-amerikanischen Osteopathen William Sutherland und John Upledger erdacht wurde. Die Behandlung besteht aus dem sanften Berühren und Abtasten des Schädels und des Kreuzbeins. Die Anwender gehen davon aus, dass die Knochen dieser Strukturen genügend Bewegung zulassen, um die Pulsation der Gehirn-Rückenmarks- Flüssigkeit zu regulieren.
Eine neuere Übersichtsarbeit hat gezeigt, dass eine Evidenz für die Wirksamkeit der kraniosakralen Osteopathie „fast völlig fehlt“.
Die den diversen Varianten der Osteopathie zugrunde liegenden Annahmen sind nicht im Einklang mit unseren Kenntnissen über die Funktion des menschlichen Körpers und sind somit nicht plausibel.
Dennoch machen Osteopathen weitreichende Heilsversprechen.
In der Tat ist es schwierig, ein Leiden zu finden, das Osteopathen nach eigenen Angaben nicht lindern können.
Eine Übersicht über 100 zufällig ausgewählte Internet-Seiten von Osteopathen ergab, dass 93 Prozent mindestens eines der Kriterien der Pseudowissenschaftlichkeit erfüllen.
Ihre Heilsversprechen betreffen so unterschiedliche Krankheiten wie Verdauungsprobleme, Asthma, Koliken, chronisches Müdigkeitssyndrom, Augen- und Ohrenentzündungen, Hämorrhoiden, postnatale Depressionen, Stärkung des Immunsystems, Menstruationsbeschwerden und viele mehr.
Die meisten grundlegenden Fragen zur Osteopathie sind unbeantwortet. Dennoch ist die Forschungstätigkeit alles andere als rege.So wurden in der „Medline“-Datenbank 2021 nur 127 Arbeiten zu osteopathischen Manipulationstherapie aufgeführt. Zum Vergleich: bei der Akupunktur waren es 3463 und in der Pharmakologie gar 259.295.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass die heute zur Verfügung stehende Evidenz für Osteopathie mehr als dürftig ist.
Bei Rückenschmerzen sind die Ergebnisse klinischer Studien zwar ermutigend, aber nicht eindeutig positiv. Eine von Osteopathen veröffentlichte Übersichtsarbeit kam zu dem Schluss, dass eine osteopathische Behandlung „die Schmerzen im unteren Rückenbereich deutlich reduziert. Das Ausmaß der Schmerzreduzierung ist größer als das einer Behandlung mit Placebo und hält mindstensdrei Monate lang an.“
Eine unabhängige Überprüfung ergab jedoch, dass die Daten keinen zwingenden Beleg für die Wirksamkeit der Osteopathie bei der Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparats liefern.Dieser enttäuschende Befund wurde durch eine kürlich publizierte Studie bestätigt, die zu folgendem Ergebnis kam: "In dieser dandomisierten klinische Studie an Patienten mit unspezifischen subakuten und chronischen Kreuzschmerzen (LBP) hatt die osteopathische Standardbehandlung im Vergleich zu einer Scheinbehandlung eine geringe Wirkung auf LBP-spezifisiche Akrivitätseinschränkungen. Die klinische Relevan ist jedoch fraglich."
Unerwünschte Nebenwirkungen
Für nicht-muskuloskelettale Erkrankungen ist die Beweislage noch weniger überzeugend.
Eine Übersichtsarbeit kam etwa zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit von osteopathischen manipulativen Behandlung von pädiatrischen Patienten nicht bewiesen ist.
Und eine französische Studie zeigte, dass „die Osteopathie bei Patienten mit Fibromyalgie keinen Vorteil gegenüber einer Scheinbehandlung in Bezug auf Schmerzen, Müdigkeit, Funktionsfähigkeit und Lebensqualität bietet.“
Unerwünschte Wirkungen nach osteopathischen Behandlungen werden regelmäßig beobachtet. Nach Wirbelsäulenmanipulationen berichten etwa 50 Prozent aller Patienten über Nebenwirkungen, etwa Schmerzen, die zwei bis drei Tage lang anhalten können. Daneben kann es zu ernsten Zwischenfällen kommen, zum Beispiel Schlaganfall oder sogar Tod. Nach Wirbelsäulenmobilisationen sind Nebenwirkungen wie Cauda-Equina-Syndrom, lumbale Bandscheibenvorfälle, Frakturen und Hämatome oder hämorrhagische Zysten beschrieben worden. Da es kein Überwachungssystem für derartige Ereignisse gibt, kann man über ihre Häufigkeit nur spekulieren. Für Patienten bringt Osteopathie wenig belegbaren Nutzen, ist aber zugleich mit nicht zu übersehenden Gefahren belastet. Die Nutzen-Risiko-Bilanz ist nicht positiv, so dass eine Empfehlung dieser Therapieform unangebracht wäre. Für die Anerkennung der Osteopathie in Deutschland als Heilberuf fehlen die elementarsten Voraussetzungen.
Edzard Ernst, geboren 1948, gilt als einflussreicher Wissenschaftler auf dem Gebiet der Alternativmedizin. Nach seinem Studium arbeitete er in einem auf Homöopathie spezialisierten Krankenhaus. Er schreibt in loser Folge über alternativmedizinische Verfahren