Eine Trigeminusneuralgie, vielleicht aber auch nicht!
Gleich zuallererst!
Wir wissen es nicht!
Wir wissen nicht, ob diese Patientin, die zwar bereits angekündigt, eber eben aus besagten Gründen noch nicht hier erschienen ist, an einer Trigeminusneuralgie leidet.
Was wir wissen, dass wir in fast 35 Jahren Praxistätigkeit noch nie gesehen haben:
1. Trigeminusneuralgie
2. Amalgamallergie
3. Titanallergie.
Gleichzeitig habe wie Dutzende von Patienten gesprochen, die behauptet haben, sie hätten eine:
1. Trigeminusneuralgie
2. Amalgamallergie
3. Titanallergie.
wobei stets ein belegbarer Nachweis fehlte.
Gerne wird dann auch von "Atypischen" xxx allergien gesprochen.
Was wir hingegen schon persönlich behandelt haben und nunmehr nachbehandeln ist eine Patientin, die wegen einer vermeintlichen Trigeminusneuralgie viermal operiert wurde.
Und zwar erfolglos. Das das alles nicht so einfach ist und schon gar nicht differentialdiagnostisch zu klären ist, erklärt sich u.a. daraus, dass die Patientin auch an der Universitätsklinik in Greifswald operiert wurde und im Allgemeinen Krankenhaus Altona. Da sitzen ja keine unwissenden Neurolgen. Und dennoch wurde die Patientin über viele Jahre auf Grund einer Fehldiagnose operiert, und zwar viermal und sollte nunmehr eine fünfte Operation in Form einer Nervdurchtrennung des n.trigeminus erfahren.
Aktueller Befund der Patientin am 02.11.2023: hier.
Eingangsbefund der Patientin am 11.08.2020: hier.
Nun weiß man vorher einfach nicht, ob es sich um die Symptome einer Trigeminusneuralgie handelt, oder eben um die zwar seltene, aber eben doch mögliche Symptomatik einer CMD.
Behaupten kann man viel: Entscheidend ist das Ergebnis einer korrekt durchgeführten Differentialdiagnostik und die lügt nicht!
Man muss diese Differentialdiagnostik eben nur korrekt durchführen und das setzt zum einen Leute voraus, die das überhaupt beherrschen. Dier hat es in diesem Fall offensichtlich im Vorfeld nicht gegeben.
Es wird nicht wenige Kolleginnen und Kollegen geben, die meinen, das könne doch alles gar nicht sein!
Und doch ist es so!
Der Patientin aus Bremerhaven ist nicht nur eine Nervdurchtrennung erspart geblieben, die ihr kein weiteres soziales Leben mehr ermöglicht hätte.
Viel schlimmer noch, als die Gesichtsparese wäre gewesen, dass die extremen Schmerzzustände weiter angehalten hätten.
Eine erfreuliche Nachricht in diesem Fall am Rande. Seitdem die Patientin, als Folge der erbrachten funktionstherapeutischen Totalrekonstruktion ihres Kauorgans vollkommen beschwerdefrei ist, gibt es auch wieder einen Partner in ihrem Leben. Daran war vorher nicht zu denken.
Das sind die Dinge, die sich hinter einer funktionstherapeutischen Behandlung einer CMD verbergen und in aller Regel aus dogmatischen Gründen ausgeblendet werden.
Fest steht am Ende nur eines: Wenn damals nicht der Verdacht im Raum gestanden hätte, dass sich vier Operateure und eine Universitätsklinik möglicherweise in ihrer Diagnose geirrt hätten, dann wäre diese Frau heute erwerbunfähig, lebenslang entstellt und würde weiterhin an unerträglichen Schmerzen leiden.
So viel zur Dogmatik: Das habe alles nichts mit den Zähnen zu tun!
Gekommen ist diese junge Frau, weil sie in diesem Internetauftritt die Hinweise erhalten hatte, dass eine Trigeminusneuralgie eben nicht immer eine Trigeminusneuralgie ist.
Wenn Sie nun glauben, da müsse doch irgendjemand kommen, um diese Erkennntisse auch anderen Patienten zugänglich zu machen: "Das sei doch nun alles von vorne bis hinten belegt", dann träumen Sie weiter. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass da Irgendjemand kommt und erklärt: Da habe man sich wohl die ganzen Jahren geirrt. Nein, Sie werden die Antwort erhalten, die man regelmäßig zu hören bekommt: "Das kann doch alles nicht sein, da müsse es einen anderen Grund geben..."
Willkommen im Mittelalter!