Eine Patientin berichtet, E-Mail Austausch
Guten Morgen,
meine Antworten entnehmen Sie bitte im Text.
Erst einmal vielen Dank für Ihre anerkennenden Worte.
Von:
Gesendet: Donnerstag, 20. November 2014 20:01
An: André von Peschke
Betreff: Stand der Zähne
Hallo Herr Dr Peschke,
ich wollte Ihnen eine Rückmeldung bzgl Schiene und Fortgang geben:
- Fast alle Symptome, die ich teilweise länger als 10 bis 20 Jahre habe sind um geschätzte 80% zurückgegangen. Als ich auf dem Heimweg von Hamburg nach Mainz war, war ich in Relation zu vorher fast beschwerdefrei, nach 3 Tage Schiene tragen. Zur Information und Verfeinerung Ihres Wissens habe ich die Symptome mal zusammenschrieben (s.u)
Allerdings sind nach ein paar Tagen Schiene tragen einige Symptome anders wieder- oder neu gekommen. Mein System hat sich insofern schon umgestellt, als dass ich praktisch nur noch links aufkomme auf den Zähnen, rechts komplett in der Luft hänge. Die Schiene trage ich nur noch nachts.
Das wird möglicherweise im Moment funktionieren, weil Sie nachts „Kompensation“ aufbauen, aber auf Dauer wird das nicht funktionieren!
Insofern sind alle Angaben, ob die Schiene noch besser sitzen könnte, oder noch nicht richtig sitzt, nicht zu beantworten, weil Sie sich nachts im korrekten Biss befinden und tagsüber nicht. Ich vermag Ihnen nicht zu sagen, wie lange der Zustand andauern wird, dass Sie nachts, mit Tragen des Aufbissbehelfs und einem korrekten Biss „Kompensation“ aufbauen, die Sie dann tagsüber, zur „Kompensation“ des falschen Bisses, ohne Aufbissbehelf, wieder verbrauchen.
Ich halte derartige Ansätze, auch als Übergangslösung, nicht wirklich, aus medizinischer Sicht, ernsthaft als diskutabel.
Der Besuch bei meinem Zahnarzt war nicht sehr angenehm: Er kann mir nichts "anbieten", er könne nicht noch einmal etwas ändern, da ich jede Woche mit einem anderen Biss kommen könne, schließlich hätte er die erste Arbeit schon verwerfen müssen, weil meine Bisslagen so unterschiedlich gewesen seien.
Zudem kann er nicht nachvollziehen, warum Ihre Schiene meinen Unterkiefer so weit nach links drückt, die Mittlellinie wäre somit um fast einen Zahn nach links verschoben, auf so einen Biss würde er mir keine Kronen anfertigen können, da ich rechts hinten praktisch mit den Kauflächen gar nicht mehr aufeinander beißen könne. Da müssten erst kieferorthopädisch die Zähne richtig positionieren werden. Zudem würde mein Kinn von außen sichtbar nach links gedrückt...
Sein Vorschlag: Mit Ihrer Schiene rumlaufen und abwarten; ansonsten schleift er gerne störende Kontakte weg.
Die Krankenkasse (gesetzl) hat gesagt, dass ein Gutachter, wenn die Kronen ordentlich gemacht sind und die Kontakte OK wären, diese wohl für in Ordnung befunden würde. (Ich habe die Problematik bzgl. Zwangsbiss erklärt... - nach Ihrer Aussage -und auch meinem Empfinden -sehen die Kronen ja gut aus und die Kontakte waren auch gut verteilt, nur die Kieferstellung is ja suboptimal:-) Mein Einwand war, dass es ja wohl nicht sein kann, dass z.b alle Ersatzteile eine Autos tipp topp sind, aber wenn das Auto dann nicht fährt, man ja wohl nicht in einem Gutachten zu dem Schluss kommen könne, dass das Auto dann tipp topp sei. Dann muss man einen Gutachter finden, der davon eine Ahnung hat, das wird schwer...
Vorschlag der KK war: Sie machen von meinem Geld eine Bissanalyse samt medizinischer Begründung, dann hätte ich etwas in der Hand, was dann ein Gutachter beurteilen könnte.. - wie das ausgeht - unklar.
Die private Krankenkasse sagt, der Arzt hat Gewährleistungspflicht - wenn der Arzt nichts mehr machen wolle, müsse er schriftlich das fixieren, dann kriegt er keinen Pfennig. Dann würde man weitersehen - per Gutachter - in jedem Fall.
Im Moment grüble ich gerade darüber nach, wie ich am besten vorgehe..
Das wird auch ganz alleine Ihre Entscheidung bleiben, die Ihnen Niemand abnehmen kann!
Soweit der Stand. Ich hätte dazu folgende Fragen:
1) zur Schiene: Wird die Schiene mit zur Bissanalyse verwendet? Ich habe das Gefühl, dass die Schiene gut, aber noch nicht ganz richtig ist - oder wie erklären Sie sich und mir den Umstand, dass Symptome nach kurzer Zeit in Teilen anders wieder - oder neu kommen? Können/Sollten Sie die Schiene noch korrigieren bis eine stabile Situation erreicht ist? Oder kann die Beschwerdefreiheit nicht durch die Schiene manifestiert werden, weil ich sie wegknirsche, -beiße etc?
Kann ich bis zur Klärung der Situation die Schiene auf Dauer tragen, auch wenn sich der Biss verändert - oder produziert das neue Schwierigkeiten im Gebälk? - Oder was kann ich tun, um diese Zeit relativ schmerzfrei zu sein.
Sie benötigen in jedem Fall, vor dem zweiten Schritt der Diagnostik, der „Instrumentellen Okklusionsanalyse“ einen Aufbissbehelf, der die Kiefermuskulatur äquilibriert! Geht dieser kaputt, muss erst ein neuer erstellt, eingegliedert und getragen werden.
2.) Wie beurteilen Sie die Aussage des Zahnarztes, dass nach der Schienen-Biss-Situation eine kieferortopädische Behandlung nötig sei, damit ich überhaupt rechts zubeißen kann. Wenn ich meinen Biss mit der Schiene betrachte, kann ich nachvollziehen,was er meint.
Dazu müssen Sie sich Ihre eigene Meinung bilden. Gehen Sie zu einem Kieferorthopäden und lassen sich dort zeigen, ob dieser Ihnen zu helfen vermag.
Hier meine Symptome im Überblick:
Weg sind:
- Der Schwankschwindel bei bestimmten Kopfbewegungen v.a im Liegen (ging nach 3 Tagen weg)
- Schmerzen in den Schultern, Druck auf Schlüsselbeine, zeitweiser Druck in Augenhöhlen, Schläfen
- taube Arme im Liegen (v.a rechts)
- Starke Schmerzen: 1. Halswirbel unter dem Ohr rechts,
- Druck auf den Ohren (wie nach Tauchen im Schwimmbad), Druck und Schmerzen in den Schädelknochen
- lautes Krachen der Halswirbel, lautes Kieferknallen rechts
- "Kieferspringen" v.a im Liegen
- Deutlich mehr Kopfbewegung nach links und rechts möglich (V.a beim Autofahren bemerkt:-)
- Mund geht weiter auf, dabei knackt nur noch ab und zu der Kiefer rechts, Mund geht gerade auf - ganz ohne empfohlenes "Dehnungstraining" von anderen Therapeuten
- Leichteres Atmen, Brustkorb ist leichter, wie angehoben
- Wirbelknacken der Wirbelsäule entlang war komplett weg, (ist wieder gekommen..)
- Beckenblockade und Hüftschmerzen
- Knieschmerzen links
- schiefe Körperhaltung/stellung, vorstehende Rippen links
- Gefühl von Schraubstock/ Spange am Hinterkopf, wahlweise auch rechten Kopf, berührungsempfindliche schmerzende Kopfhaut,
- deultich verbesserte Konzentrationsfähigkeit, Beweglichkeit, weniger Unruhe und "Zwangsbewegungen"; um die Verspannungen loszuwerden
Viel besser sind:
- Schmerzen re und li Kiefergelenk, Schmerzen rechts hinter dem Ohr, Hinterhaupt,
- Gesichtschmerzen
Da sind noch:
- Tinnitus anfallsweise (vorher ständig..), v.a rechts
- Reibegeräusche li Kiefergelenk , weniger
- Schmerzen re Hinterkopf/Kiefer - deutlich weniger als vorher
- Verspannung re Halsseite/Schulter, weniger stark
Sie sind zwar nicht gerade günstig (dafür hätten Sie die Schiene ruhig mal polieren dürfen.-) aber dafür schon mal wirklich: Danke! Die Schiene war das Beste, was mir in den langen Jahren an Therapie - ok -Diagnoseformen - widerfahren ist. Und der falsche Biss ist als Ergebnis genau das, was ich selbst seit Jahr und Tag als Ursache benenne, für meine Hüftbeschwerden, mein Genick und den ganzen maroden Rest - ich nehme an, Sie kennen den Zahnärzte-Blick, den Patienten für solche "Behauptungen" ernten..
Auch wenn Sie das nicht zu „besänftigen" vermag. Wir orientieren uns an der Gebührenordnung für Zahnärzte. Häufig bezahlen Sie viel Geld, wie Sie u.a. für Ihre Kronen bezahlen sollen und erhalten Leistungen, die Ihnen Probleme machen, die Sie vorher nicht hatten. Das, so entnehme ich Ihrer ausführlichen Darstellung, ist hier, im „CMD-CENTRUM-KIEL“ nicht der Fall. Insofern vermag ich Ihnen diesbezüglich nur anzugeben, dass wir gemessen, an den Kosten, die Sie anderweitig für Leistungen bezahlen müssen, die Ihnen keine Lösung Ihrer Beschwerden bringen, angemessen honoriert werden.
Natürlich ist es der Wunsch eines betroffenen „CMD-Patienten“ möglichst schnell und kostengünstig von seinen Beschwerden befreit zu werden, nachvollziehbar, aber eben auch nur ein Wunsch.
Hier stellt sich allerdings nicht nur die Frage nach dem vermeintlich richtigen Preis, sondern fast mehr noch die Frage, wo überhaupt Sie eine Lösung Ihrer Probleme erwarten dürfen. Sie haben eine Vielzahl von über 50.000 Tsd. Zahnärzten, zuzüglich Kieferorthopäden bundesweit, bei denen Sie mir Ihren Beschwerden vorstellig werden können.
Insofern bitte ich um Ihr Verständnis, dass wir bei all den Problemen, die diese Behandlungen mit sich bringen, unser definiertes Praxisziel darin sehen, diesen Patienten mit ihrem extrem komplexen Krankheitsgeschehen zu helfen und nicht vorrangig darin den „Billigheimer“ zu geben. Ich meine auch, dass das eine das andere zwangsläufig ausschließt.
Abschließend vermute ich, dass sich an dem Aufbissbehelf inzwischen Zahnstein angelagert hat, den Sie möglicherweise mechanisch oder mit Ultraschall entfernen lassen können.
Per se möchte ich aber noch einmal darauf hinweisen, dass der Aufbissbehelf rein diagnostischen Zwecken dient. Hierzu 24 Stunden am Tag getragen werden muss und regelmäßig hinsichtlich der korrekten Einstellung der statischen und dynamischen Okklusion im Bereich von ca. 12/1000 mm überprüft werden muss. Gemessen an diesen Vorgaben können Sie mit dem von Ihnen beschriebenen Ergebnis, das über diese verschiedenen Parameter hinaus geht sehr zufrieden sein.
Und bevor ich mich jetzt darüber jetzt in Rage schreibe....
wünsche ich Ihnen einen gepflegten Abend
Wir freuen uns selbstverständlich, wenn Sie uns auch weiterhin Ihr Vertrauen schenken.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Ihr Dr. von Peschke
Liebe Grüße
R
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