Eine neue Patientin aus Passau
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Die Technik der Handbissnahme besteht darin, die Modelle des Ober- und Unterkiefer nach bloßem Gefühl und Augenmaß mittels der beiden Hände zusammenzufügen, so dass sich ein möglichst vielfacher Okklusionskontakt ergibt.
Bei dieser Verfahrensweise wird vollkommen ausgeblendet, ob bei dieser Positionierung des Unter- zum Oberkiefer Kiefergelenke und andere Strukturen des stomatognathen Systems korrekt zueinander positioniert sinb.
Man kann es schon, bei Betrachtung der Entfernung, aus der die Patientin anreist, erahnen.
Ein schwieriger Fall.
Das Prtoblem scheint darin zu bestehen, dass der Vorbehandler äußerst umfangreich rekonstruiert hat, die vorhandenen okklusalen Verhältnisse aber extrem weit von den Vorgaben, die an eine Okklusion gestellt werden, entfernt ist.
Die Patientin geht zudem gegen den Vorbehandler juristisch vor.
Das Leitsymptom der Patientin des Patienten lautet: Extreme Nervenschmerzen linke Gesichtshälfte
Die Beschwerden bestehen seit:einem Unfall 1998 und extremer Verschlechterung seit ZE Versorgung 2023
Die Besonderheit des Falles liegt in: Umfang der Versorgung
Der Beschwerdelevel liegt auf einer Skala von 0-10 bei: 10
Der Grad der Beeinträchtigung des Wohlbefindens liegt auf einer Skala von 0-10 bei: 10
Es bestehen folgende weitere Beschwerden:
Kopfschmerzen
Gesichtsschmerzen
Wandernden Beschwerden in den Kiefern
Unerklärlichen Zahn-/Kieferbeschwerden
Beschwerden im Bereich der Jochbögen
Wiederkehrenden Problemen der Nasennebenhöhlen
Vermehrten Blähungen
Zugempfindlichkeit
Menstruationsunregelmäßigkeiten
Ziehen in den Armen
Kribbeln in den Fingern
Schwindel
Schluckbeschwerden/Kloßgefühl im Hals
Stress
Augenlidzucken
Beschwerden der Augen, Stiche Druck in/hinter den Augen
Unerklärlichen Sehstörungen
Halsschulternackenbeschwerden
Rückenschmerzen
Ohrgeräusche
Tinnitus
Morgendlich festem Biss
Ohrbeschwerden
„Watte im Ohr“ Gefühl
Verschlechterte Hörleistung
Beschwerden beim Sprechen/Artikulationsprobleme
Unruhe im Mund
Kaufunktion behindert
Kieferöffnung behindert
Kieferschluss behindert
Kiefergelenkgeräusche
Es besteht das Gefühl, dass
Die innere Mitte verloren gegangen ist
Der Biss gesucht wird, der Biss passe nicht
Morgens wie gerädert
Zähneknirschen/pressen
Es wurden bisher erfolglos konsultiert:
HNO-Arzt
Augenarzt
Neurologen
Orthopäden
Physiotherapeuten
Osteopathen
Zahnarzt
Anderen Behandlern:
Es erfolgt die klinisch manuell provokative Erstuntersuchung und darüber hinaus die Maßnahmen zur Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs zum Nachweis einer CMD.
Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bsslage
In diesem Behandlungsfall fällt folgendes ins Auge:
Modelle in sogenannter "Handbissnahme"
Die Technik der Handbissnahme besteht darin, die Modelle des Ober- und Unterkiefer nach bloßem Gefühl und Augenmaß mittels der beiden Hände zusammenzufügen, so dass sich ein möglichst vielfacher Okklusionskontakt ergibt.
Bei dieser Verfahrensweise wird vollkommen ausgeblendet, ob bei dieser Positionierung des Unter- zum Oberkiefer Kiefergelenke und andere Strukturen des stomatognathen Systems korrekt zueinander positioniert sinb.
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bisslage: Zentrische Bisslage
Die Technik der Registrierung der Zentischen Bisslage in einer Zentrischen Kondylenposition, aus historischen Gründen von uns auch als "neuromuskulär zentrierte Kondylenposition" beschrieben steht etwas ganz anderes im Blickpunkt des Geschehens.
Hier geht es nicht darum, wie der Unterkiefer zum Oberkiefer steht, wenn möglichst viele Zähne sich berühren.
Hier steht im Zentrum der Betrachtung, wie stehen Unterkiefer und Oberkiefer zueinander, wenn sich die Kiefergelenke in der korrekten physiologischen Position befinden: "Zentrische Kondylenposition".
Idealerweise sollten die Modelle in der
1. Handbissnahme
2. Zentrische Bisslage
nicht weiter voneinander abweichen, als maximal 0,5 Millimeter (vereinfacht).
In diesem Fall kann man deutlich erkennen, dass die beiden genannten Positionen um meherere Millimeter voneinander abweichen und zwar in allen drei Dimensionen.
Man hat das Gefühl, als wenn die Kronen des Unterkiefer nicht zu den Kronen des Oberkiefer passen würden.
Genau das Gefühl hat die Patientin auch und sucht daher dauernd ihren Biss!
Den es tatsächlich auch nicht gibt, denn auch der geduldigste Patient kann derartgie Abweichungen in der Herstellung der Kronen nicht ausgleichen oder gar kompensieren.
Wie so etwas überhaupt möglich ist, ist selbst für uns nicht nachzuvollziehen oder gar zu erklären.
Für den betroffenen Patienten kann es hingegen sehr hilfreich sein, wenn sich dessen "Bauchgefühl" am Ende auch mit wissenschaftlichen Kriterien bestätigen lässt.
So liegt der Fall hier.