Eine neue Patientin aus Kiel
Viel Zeit, Mühe und Aufwand hat die Patientin in die endodontische Behandlung einer Zahnwurzel investiert. Am Ende, so beschreibt es die Patientin, habe die Endodontie-Zahnärztin dann mitgeteilt seit leider nun noch so wenig Zahnsubstanz übrig, dass man den Zahn wohl nicht mehr überkronen könne. Worin der Sinn der ganzen, auch wirtschaftlich aufwändigen Erhaltung der Zahnwurzel letztendlich bestehen könnte, ist auch der Patientin inzwischen nicht mehr klar, befürchtet diese doch praktisch das tägliche Auseinanderbrechen dieses Zahnes. In letzter Konsequenz, sollte sich durch eigene Untersuchung bewahrheiten, was die Patientin beschreibt, wird es dann wohl zur Entfernung des Zahnes kommen müssen. Weitere Kommentierung verbietet sich, möge der Leser urteilen!
Es scheint aber in jedem Fall sinnvoll das gesamte Fremdmaterial noch einmal aus der klinischen Krone heraus zu nehmen, ob es nicht doch möglich ist den Zahn zu erhalten, indem der Kronenrand möglichst weit an den Alveolarknochen herangelegt wird. Das wird man mit Sicherheit noch klären, bevor eine Entscheidung zum Erhalt des Zahnes oder für eine Entfernung fällt.
Noch problematischer wird es, wenn man erfährt, dass die Patientin schon seit etlichen Jahren auch an diesem Zahn erhebliche Beschwerden hat, die aber durch Zahnbehandlungen, bis hin zur Totalentkernung, sprich wiederholte Wurzelkanalbehandlungen, nicht beseitigt werden konnten, nur niemals Jemand auf die Idee gekommen ist, dass die vermeintlichen Zahnbeschwerden überhaupt nie von einem Zahn ausgegangen sind, sondern von einer fehlbelasteten Kiefermuskulatur oder einem entzündlichen Kiefergelenk. Beides konnte in der manuell provokativen Untersuchung befundet werden.
Es spricht einiges dafür, dass die Beschwerden der Patientin die Symptome einer CMD darstellen. Es muss allerdings noch der Nachweis der Kausalität geführt werden.
Einleitung einer Diagnostik unter Einsatz eines adjustierten Aufbissbshelfs.