Ein neuer Patient aus Heilbronn
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Das Leitsymptom der Patientin des Patienten lautet: Gangunsicherheit durch Schwindel
Die Beschwerden bestehen seit:2007 extrem seit 2018
Die Besonderheit des Falles liegt in komplementärmediznischen Diagnosen, die zu keiner Besserung der Beschwerden des Patienten geführt haben, den Patienten aber verunsichern, so vor allem die äußerst fragwürdige Diagnose einer "NICO".
NICO ist die Fibromyalgie des Zahnarztes. Besonderheit: Es gibt kein konkretes Nachweisverfahren. Wir halten das für eine moderne Form der Scharlatanerie, vor allem dann, wenn mit dieser Diagnose Zahnentfernungen und operative Eingriffe gerechtfertigt werden sollen. Dass die Entfernung von chronisch nentzündeten Zähnen nachfolgend vom Patienten als Besserung seinr Beschwerden wahrgenommen wird, bestätigt dabei keineswegs das Vorhandensein einer NICO, sondern schlichtweg das Vorhandensein einer Chronischen Ostitis.
Das Erkrankungsbild wird gerne dann zitiert, wenn scheinbar alles andere differentialdisgnostisch ausgeschlossen ist. Dabei ist aber bekannt, dass eben gerade im Bereich CMD häufig nicht korrekt differentialdiagnostisch ausgeschlossen wurde, weil das u.a. den Einsatz angemessener adjustierter Aufbissbehelfe voraussetzen würde, in aller Regel in der CMD-Diagnostik untaugliche Knirscherschienen zur Anwendung kommen.
Der Beschwerdelevel liegt auf einer Skala von 0-10 bei: 0 (30%) bis 8 (70%)
Der Grad der Beeinträchtigung des Wohlbefindens liegt auf einer Skala von 0-10 bei: 8
Es bestehen folgende weitere Beschwerden:
Vermehrten Blähungen
Schwindel
Schluckbeschwerden/Kloßgefühl im Hals
Stress
Unerklärlichen Sehstörungen: Unscharfes Sehen
Rückenschmerzen
Tinnitus, links seit 2002
Morgendlich festem Biss
Beschwerden beim Sprechen/Artikulationsprobleme: Nach 30 Minuten sprechen ist die Energie raus
Unruhe im Mund: Seit 2000, Die Zunge ist immer in Bewegung
Es besteht das Gefühl, dass
Die innere Mitte verloren gegangen ist: Seit Oktober 2018: "Ich habe nervlich einen abbekommen", "Mein Vertrauen in mich selbst ist erschüttert"
Morgens wie gerädert: Patient wachts nachts um 01:00 auf.
Zähneknirschen/pressen
Es wurden bisher erfolglos konsultiert:
Orthopäde
Neurologen
Physiotherapeuten
Osteopathen
Psychiater
Kardiologe
Zahnarzt
Anderen Behandlern:
Es erfolgt die klinisch manuell provokative Erstuntersuchung und darüber hinaus die Maßnahmen zur Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs zum Nachweis einer CMD.
Die Modelle oben stellen die Situation dar, wie sie sich nach einer zentrischen Bissnahem im Artikulator offenbart. Das sind die korrekten Bissverhältnisse. Wir sprechen von der sogenannten Zentrischen Bisslage
Die Modelle unten stellen hingegen die Situaiton dar, die der Zahnarzt im Munde des Patienten zu sehen bekommt. Wir sprechen von der habituellen (Zwangs)Bisslage und zwar "Zwang" dann, wenn Zentrische und Habituelle Bisslage nicht übereinstimmen.
Das ist hier, deutlich erkennbar, nicht der Fall.
Nun wird es darum gehen zu prüfen, ob es eine Kausalität zwischen den beschriebenen Beschwerden und der deutlich gestörten Okklusion des Patienten gibt. In diesem Fall liegen zusätzlich beidseitige Mediotrusionsführungen auf den endständigen Molaren vor, und zwar in der habituellen Zwangsbisslage.
Nichts, aber auch gar nichts deutet bei diesem Patienten auf eine NICO hin.
Es ist bedauerlich, dass Behandler Patienten, wie diesen hier, mit derart hanebüchenen esoterischen Diagnosen verunsichern. Es ist einfach Scharlatanerie, was auf diesem Gebiet verbrochen wird und leider werden derart unseriöse Methoden nicht weniger, sondern mehr.
Man kann nur immer wieder aufs Neue warnen und auf Beiträge wie diesen verweisen.
In aller Regel handelt es sich bei derartigen komplementärmedizinschen Behandlungsmethoden um einen Betrug. Wenn der patient Glück hat ist er nur sein Geld los. Häufig schlimmer sind aber bleibende gesundheitliche Schäden und regelrechte Verstümmelungen.