Ein neuer Patient aus Berlin und eine geradezu typische Anamnese
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Das Leitsymptom des Patienten lautet: Starker Schwindel
Die Beschwerden bestehen seit: 2016 und seit 2017 verstärkt
Die Besonderheit des Falles liegt in der Vorbehandlung durch 3 CMD Spezialisten in Berlin
Der Beschwerdelevel liegt auf einer Skala von 0-10 bei: 8
Der Grad der Beeinträchtigung des Wohlbefindens liegt auf einer Skala von 0-10 bei: 10
Es bestehen folgende weitere Beschwerden:
Kopfschmerzen
Gesichtsschmerzen
Wandernden Beschwerden in den Kiefern
Unerklärlichen Zahn-/Kieferbeschwerden
Vermehrten Blähungen
Kribbeln in den Fingern
Schwindel, stark
anfallsartig auftretende Übelkeit, manchmal wochenlang
Schluckbeschwerden/Kloßgefühl im Hals
Stress
Beschwerden der Augen, Stiche Druck in/hinter dem linken Auge
Halsschulternackenbeschwerden
Rückenschmerzen
Tinnitus, links
Morgendlich festem Biss
Ohrbeschwerden
„Watte im Ohr“ Gefühl
Verschlechterte Hörleistung, links
Unruhe im Mund: Zunge ständig zwischen den Zähnen
Kieferöffnung behindert, morgens
Kiefergelenkgeräusche, links, früher rechts
Es besteht das Gefühl, dass
Die innere Mitte verloren gegangen ist: "Die Sicherheit, die man durch seinen Biss hat, ist weg!"
Der Biss gesucht wird, der Biss passe nicht, seit 2016
Morgens wie gerädert
Zähneknirschen/pressen
Es wurden bisher erfolglos konsultiert:
HNO-Arzt
Augenarzt
Neurologen
Orthopäden
Physiotherapeuten
Osteopathen
Zahnarzt
Anderen Behandlern: Manueller Therapeut
Es erfolgt die klinisch manuell provokative Erstuntersuchung und darüber hinaus die Maßnahmen zur Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs zum Nachweis einer CMD.
Alte Aufbissbehelfe
Eine der üblichen Geschichten, in der vorkommen:
- Der Patient.
- Ein "normaler" Zahnarzt
- 3 CMD Spezialist/innen aus Berlin
Am Allerinteressantesten das, was der Patient über die aufgesuchten CMD Spezialist/innen aus Berlin berichtet.
Alles begann im Jahr 2016 mit kleinen Füllungen, die ein "normaler" Zahnarzt bei dem Patienten neu gelegt hatte und in direkter zeitlicher Folge dann die Beschwerden begannen, an denen der Patient seit nunmehr 5 Jahren leidet.
Es folgten dann, über die Jahre hinweg, 3 CMD Spezialist/innen, insgesamt 3 Aufbissbehelfe und leider nichts wurde nie etwas besser, sondern immer nur schlimmer.
Es erfolgten die üblichen Maßnahmen des "Kettenkarussel". Einschaltung anderer Fachdisziplinen und Manualtherapeutischer Behandler. Hat funktioniert und zwar bestenfalls bis zum nächsten Morgen und alles war wieder, wie es war. Das wurde dann irgendwann auch dem Patienten zu viel, weil es schlichtweg keine greifbare Perspektive auf eine Besserung der Beschwerden gab.
Eine CMD Spezialistin aus Berlin kam dann, nachdem Sie dem Patienten ein sogenanntes "Snap on" installierte hatte, was wiederum eher zu einer Verschlechterung der beklagten Beschwerden führte, zu der Auffassung, dass es am Patienten liegen müsse, dass es diesem schlechter ginge.
Nein, diesmal war es nicht die Psyche, sondern die angeblich falsche Ernährung des Patienten.
Warum der Patient ein sogenanntes "Snap on" erhalten hatte: Weil die Spezialistin per se nichts von Aufbissbehelfen halte!
Auch ein Standpunkt, nur leider im Bereich der CMD Diagnostik wenig nachvollziehbar, weil eben gerade der adjustierte Aufbissbehelf das Hauptnachweisinstrument dafür darstellt, dass eine Kausalität zwischen bestehenden Störungen der Okklusion und beklagten Beschwerden des Patienten besteht.
Jedenfalls dann, wenn man der Überzeugung ist, dass der Sinn einer CMD Diagnostik darin liegen sollte diese vermutete Kausalität nachzuweisen. Wenn das nämlich nicht gelingen sollte, hat der Zahnarzt mit den Beschwerden seines Patienten nichts zu tun und sollte dann davon absehen, dem Patienten weiter helfen zu wollen.
Modelle in neuromuskulär zentrierter Bisslage
Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs
Ca. 40 Minuten, nach Eingliederung des adjustierten Aufbissbehelf berichtet der Patient: Vollkommene Beschwerdefreiheit.
Der Schwindel ist vollkommen verschwunden.
Der Patient beginnt zu weinen, weil er das erste Mal, seit 5 Jahren beschwerdefrei ist.
Es kommt regelmäßig vor, dass Patientinnen auf dem Behandlungsstuhl zu weinen beginnen.
Es ist für einen Behandler, der berufsbedingt distanziert sein muss, sehr schwer zu ertragen, wenn ein Patient derart überwältigt wird, nur weil man diesem einen selbst gefertigten adjustierten Aufbissbehelf eingegliedert hat.
An diesem Fall fällt zudem ins Auge, dass der Patient im Vorwege nicht bei x-beliebigen Behandlerinnen oder Behandlern war, sondern bei Kolleginnen, die für sich eine hohe Expertise im Bereich CMD propagieren und am Ende, nach längerer und vollkommen fruchtloser Vorbehandlung mit einem adjustierten Aufbissbehelf und der Einschaltung eines Manualtherapeuten zu der Aussage kommen, dass es an der Ernährung des Patienten liegen müsse, wenn sich dessen Beschwerden nicht besserten.
Zumal dann, wenn bei hiesiger Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs, der hier vom Behandler persönlich angefertigt wird, die scheinbar ernährungsbedingten Beschwerden innerhalb von 30 Minuten verschwinden.
Es zeigt nur einmal mehr, dass in der Medizin inzwischen Vieles zu wünschen übrigbleibt und sich die Patienten auch nicht mehr auf Spezialistentitel verlassen können, bei denen man die Frage aufwerfen muss, wie diese zustande gekommen sein mögen.
Das erinnert an einen Hochschullehrer in der Schweiz, der einen Spezialistentitel führt und nach eigener Auffassung die Behandlungen, die für jeden niedergelassenen Kollegen Voraussetzung zur Spezialistenernennung darstellen, nicht erbracht haben kann, weil dieser Hochschullehrer die Auffassung vertritt, CMD habe nichts mit der Okklusion des Menschen zu tun und ein Aufbissbehelf sei das Maximum dessen, was ein Zahnarzt für seine Patienten erbringen dürfte.
Die Patienten, die hier nach Kiel kommen, sind ausnahmslos alle umfangreich vorbehandelt bis austherapiert und wissen selbst sehr gut, was Ihnen und Ihrem Leben hilft und benötigen keine Universitätstheoretiker, die keine Patienten behandeln und noch niemals einem CMD Patienten konkret geholfen haben, aber ihr eigenes handwerkliches Unvermögen zum Maßstab der Bewertung anderer machen, die es können und beherrschen.
Denn auch in diesem Fall zeigt sich, bei bereits bestehender Vorbehandlung mit insgesamt vier Aufbissbehelfen, bei denen kein einziger dem Patienten auch nur irgendwie helfen konnte.
Der hier hergestellte und eingegliederte Aufbissbehelf vermochte den Patienten innerhalb von 30 Minuten beschwerdefrei zu stellen.
Das hier ist leider das, was CMD Patienten immer häufiger mit CMD Spezialistinnen in jahrelangen Behandlungen erleben und einmal mehr ein Beleg dafür, dass es eben nicht zielführend ist einen Patienten von einem Cobehandler zum nächsten zu schicken und zu glauben, was der zahnärztliche Behandler nicht hinbekäme, das würde dann der Manualtherapeut hinbekommen.
Das was der zahnärztliche Behandler in der CMD Behandlung hinbekommt und mit dem Thema Okklusion zu tun hat, dazu benötigt er keinen Manualtherapeuten, denn weniger als beschwerdefrei geht nicht.
Das was hingegen ein Manualtherapeut hinbekommt, muss nicht zwangsläufig etwas mit CMD zu tun haben.
Dass jahrelange und quälende Behandlungsversuche keine Gewähr für einen Erfolg bieten, lässt sich einmal mehr an diesem Fall darstellen.
Wenn eine CMD Spezialistin am Ende einer fast 2-jährigen Behandlung zu dem Ergebnis kommt die Beschwerden des Patienten seien durch eine falsche Ernährung bedingt, lässt im besten Fall die Frage aufkommen, was sie eigentlich zwei Jahre lang an dem Patienten veranstaltet hat.
Dass auch ein Jahr Physiotherapie nicht ausreicht eine insuffiziente zahnärztliche CMD Diagnostik auszugleichen, vermag man an dem Patientenbericht ebenfalls zu konstatieren.
Es kommt selten vor, wenn ein Patient gute 30 Minuten, nach Eingliederung eines Aufbissbehelfs anfängt zu weinen, weil er von der erzielten Beschwerdelinderung überwältigt ist.
Beschämend ist, dass eine Vorbehandlerin es in einem fast zweijährigen Behandlungsversuch nicht schafft einem Patienten, dem man in wenigen Minuten zumindest zu zeigen vermag, was die Ursache seiner Beschwerden ist, dann auch noch erklärt, Schuld, dass man ihm nicht helfen könne, sei der Patient selbst.
Je öfter man derartige Geschichten erlebt, umso schwerer fällt es einem als Behandler, derartige Missstände immer unter dem Deckmantel vermeintlicher Kollegialität zu verbergen.
Dazu kommt eine universitäre Misswirtschaft, inzwischen auch in der Zahnheilkunde und der zuständigen Fachgesellschaft, die man in anderer Form aktuell im Bereich Corona vorgeführt bekommt.
Es geht schon lange nur noch um dogmatische Besserwisserei universitärer Selbstdarsteller, ohne jeden konkreten Patientenbezug, ähnlich wie in der Klimadiskussion und jeder, der nicht in das Horn der Selbstgefälligkeit hineinstößt, wird stigmatisiert und ausgegrenzt.
Originalaussage eines namhaften deutschen Universitätsprofessors, anlässlich einer Fortbildung, der sich allerorten selbstgefällig feiern lässt:
"Herr von Peschke, Sie nehmen die Okklusion viel zu ernst!"
Dabei wäre es nicht nur der Sache, sondern vor allem den betroffenen Patienten geschuldet, wenn sich die Zahnärzteschaft und die dahinter stehende, universitäre Hochschullehre endlich wieder mehr um das Thema "Okklusion" kümmern würde, statt sich selbstgefällig zu feiern, weil beim letzten Kongress 10 Teilnehmer mehr, als im Vorjahr ihren Obolus entrichtet haben.
Die Realität ist vielmehr die, dass sich universitäre Lehrer inzwischen in bestimmten Bereichen immer mehr zu dogmatischen Oberlehrern, gleichsam wie in der Klimawandeldebatte entwickeln und der klinische Behandlungsalltag abgebügelt wird, weil man in diesen Kreisen eher darauf erpicht ist noch einen Fortbildungstitel mehr zu erringen, als konkrete Patientenbehandlung zu betreiben.
Es gibt sie noch die Hochschullehrer, die den Spagat zwischen universitärer Theorie und praktischem Behandlungsalltag meistern, aber es werden weniger.
Nein, das sind keine spontanen Aufwallungen eines über 30 Jahre tätigen Kollegen, sondern die langjährigen Erkenntnisse eines Fachbereiches, in dem schon früher Vieles und heute fast Nichts mehr stimmt.
Das Einzige, was den CMD Patienten zuversichtlich stimmen könnte, ist die Erkenntnis, dass die "CMD-Karawane" inzwischen weitergewandert zu sein scheint und nun die "Alignerwelle" läuft, um den Patienten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Den universitären Okklusionsleugnern würde man wünschen, dass sie zukünftig lieber Alignerbehandlungen durchführen sollten, als sich in den klinischen Behandlungsalltag der niedergelassenen Kollegen einzumischen, die jeden Tag in dem Spannungsfeld stehen CMD-Patienten helfen zu wollen und oftmals nicht zu können, weil es der Versicherungsstatus oder die wirtschaftlichen Verhältnisse des Patienten nicht zulassen.
Dass Zahnheilkunde und hier noch mehr der Bereich der Funktionsdiagnostik und -therapie ein Arbeitsbereich ist, indem es vorrangig von den handwerklichen Fertigkeiten des Behandlers abhängt, ob es einem gelingt einen Patienten erfolgreich okklusal einzustellen ist inzwischen weitgehend unbekannt geworden.
Statt dessen wird der standardisierten Digitalisierung in der Zahnheilkunde das Wort geredet, als ob eine Mac Donnalds standardisierte Vorgehensweise in der Lage wäre einem in jedem Fall extrem individualisierten CMD Patienten zu helfen.
Der Verfasser dieses BLOGS hat noch keinen Patienten erlebt, dem in seiner individuellen Beschwerdesituation damit geholfen worden wäre, indem man diesen noch ein Formblatt mehr ausfüllen ließe, aber als Behandler gleichzeitig nicht in der Lage ist Störkontakte in der dynamischen Okklusion als Ursache jahrelanger Beschwerden zu erkennen und sachgerecht zu beseitigen.
Achtung, lieber Leser: Bloß nicht einfach wegschleifen!!!!
Der Eine oder Andere, der das hier interessiert liest, wird sich vielleicht fragen: "Was ist denn mit dem Doktor los?"
Es ist einer der Erkenntnisse dieser unseeligen Coronaabwicklung, dass selbst die, die in den Naturwissenschaftsapparat eingebunden sind, zunehmend mehr Verständnisprobleme für eine Hochschulkultur aufbringen, die es nach einem Jahr immer noch nicht geschafft hat herauszufinden, wie genau eigentlich Coronaviren übertragen werden. Wir erleben Gestalten wie einen Prof. Karl Lauterbach, der vor Mediengeilheit nicht mal mehr weiß, in welcher Talkshow er gerade sitzt und seine Kassandrarufe in den Öffentlichen Rundfunk hinaus posaunen darf.
Wir befinden uns inzwischen in einer Gesellschaft, in der vorrangig die gefeiert werden, die am radikalsten schreien und sich ungebührlich gebärden und am wenigsten leisten.
Die Stars in der Berufspolitik haben heute häufig weder einen Beruf gelernt, noch ein Studium absolviert, geschweige denn Steuern bezahlt oder Arbeitsplätze geschaffen und schwadronieren stattdessen routiniert über Enteignungen und Sonderabgaben.
Aber Gendersprache und die Toilette für das Geschlecht, das nicht weiß, wo es hingehört, das sind die prägenden Leitthemen unserer Zeit, die sich nur noch amn dem festmacht, was vor allem nicht im Fokus der schweigenden Mehrheit steht.
Was das Thema CMD damit zu tun hat? Zum Glück liegt es nicht im fachlichen Beurteilungsbereich eines Prof. Karl Lauterbach.